1. Expedition

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Skye blickte nochmal auf ihr Schiff zurück und lief dann los in Richtung des Waldes. Immer wieder holte sie tiefe Atmezüge, die sich auf diesem Planeten einfach unvergleichlich gut anfühlten. In der Raumstation dagegen in der Skye bisher die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte, fühlte sich die Luft immer so kühl an. Und auf dem einen Planeten den sie vor 2 Jahren mit ihrem Vater besuchte, war die Luft schon völlig verdreckt wegen der vielen Fabriken und Kraftwerken die auf ihm gebaut wurden. Das Wasser auf ihm das einst klar und blau war, war nun grau und grün. Es war einfach entsetzlich was die Menschen mit diesem Planeten gemacht hatten. Nie wieder würde sie einen solchen Planeten besuchen wollen.
Sie atme erneut die kitzelnde Luft ein als es plötzlich zu winden begann. Und da bemerkte sie eine weitere Besonderheit. Sie spürte ein kribbelndes Gefühl in ihrem Gesicht und dachte zunächst es wären die Haare die sich durch den Wind bewegen und sie kitzeln doch dem war nicht so. Skye griff nach ihrem Gurt und drückte auf ein paar Klöpfen darauf rum. Und der weisse Vollkörperanzug begann sich zu transformieren. Er verwandelte sich in ein Bauch und Ärmelfreies Top und eine kurze Hose. Skye streckte sich stehend und lies den Wind über ihre Haut streicheln. Das Mädchen begann zu kichern. Es fühlte sich an wie der flauschige Staubwedel mit dem sie manchmal von Mama gekitzelt wurde. Aber da war auch noch etwas anderes. Ihre Füsse kribbelten und sie sah nach unten. Schnell bemerkte sie das die Grashalme um ihre Füsse herum sich nicht im Wind bewegten wie die anderen. Sie bewegten sich eigenständig und kitzlten die Füsse von allen Seiten und wenn Skye es zuliess, kitzelten sie sogar zwischen den Zehen: „chihihihihihihi das ihihihist doch total ihihihirre."
Das kitzeln liess sie ihre schrecklichen Erinnerungen an den Fabrikplanet ganz schnell wieder vergessen. Sie genoss das kitzeln noch eine Weile. Dann beschloss sie ihren Weg fortzusetzen. Doch ihren Anzug verwandelte sie nicht zurück. Es war so besser zumal es sehr warm auf diesem Planeten war.

Nach einigen Minuten hatte sie den Wald erreicht der näher wirkte als er tatsächlich war. Sie sah sich staunend um und vernahm plötzlich hochstimmige Geräusche. Es hörte sich wie das Gezwitscher von Vögeln an. Sie kannte es da in der Raumstation „Saturn47" Viele Vögel von unterschiedlichen Planeten in Käfigen gehalten und gezüchtet wurden. Aber diese hier gaben ganz andere Laute von sich. Es hörte sich wie „kileeee kileeeee" und „gutschiiiiii gutschiiiiii guuuuu" an: „Das sind ja komische Vögel!" Sagte sie und machte ein Paar Schritte in den Wald, während sie in die Baumkronen schaute und versuchte ein paar dieser Vögel zu erblicken, aber sie schienen sich gut zu verstecken. Skye hätte mal lieber darauf geachtet wo sie hin tritt. Sie stolperte über eine Wurzel und viel in ein blaues Gebüsch. Skye lachte auf und sah sich in dem Busch um. Zwischen den ganzen Zweigen und Ästen, waren auch noch schwarze Beeren zu sehen. Zumindest dachte sie das es Beeren sind, bis diese anfingen sich zu bewegen und weisse Punkte auf ihnen sichtbar wurden. Es schienen Augen zu sein. Skye erschrak und versuchte aus dem Busch zu gelangen aber die Zweige hielten sie fest. Sie wurde auf den Rücken gedreht und Arme und Beine wurden nach aussen gestreckt. Skye wehrte sich und zerrte mit aller Kraft aber die dünnen Zweige des Busches waren stabiler und kräftiger als sie aussahen. Skye sah sich erschrocken um und strampelte hilflos: „Ach so ein Mist! Wie kann ich nur so dumm sein?"
Skye fiel eine der wichtigsten Regeln wieder ein, welche sie durch die ganze Faszination total vergessen hatte: Wenn man einen neuen besonderen Planeten entdeckt, immer zuerst zur Raumstation zurückkehren und Bescheid geben und auf keinen Fall auf eigene Faust erkunden. Man weiss nie auf Welche Gefahren man stösst!
„Aaaaaaaaaaah Hilfeeeeeeee!" Schrie sie und zappelte wild herum. Nach Hilfe zu rufen war natürlich völlig sinnlos zumal ihre Raumstation über 20,000 Lichtjahre entfernt war. Da würde sie wohl kaum einer hören. Ihr Schiff konnte jedoch geortet werden aber es würde Tage dauern bis man sie suchen kommt, wenn sie kein Notsignal abschickt. Und dazu war sie so gefesselt, auch nicht in der Lage: „Ach Mist! Lass mich los du dämlicher Busch!" Schimpfte sie und sah verängstigt die vielen Augen an die sie zuvor für Beeren gehalten hatte. Sie starrten sie von allen Seiten an und die Blätter des Busches, begannen über ihre nackte Haut zu streicheln. Sie strichen über die Seiten und über die nackte Achselhaut, wie auch über die Beine. Skye begann zu kichern und schaute hilflos auf ihr Körper runter: „hihihihihilfe hihihihihihi lass mihihihichlohohohos!"
Sie hörte ein flatterndes Geräusch und sah sich erschrocken um. Da sah sie die Vögel. Bunte Vögel in allen Farben die sich um sie herum auf Ästen absetzten und das Mädchen beobachteten und auf ihre seltsame Art zwitscherten: „duziduuuuu duziduuuuuu!" „kileeeeee kileeeeeee" „gutschiiiiiii guuuuuuu!"
Skye konnte sich kein Reim darauf machen aber dieses Gezwitscher schien sie noch kitzeliger zu machen. Sie lachte und zappelte hilflos in dem Busch herum der sie gnadenlos festhielt: „Hahahahahahahahaha lohohohohoslahahhahassen bihihihihitte!" Flehte sie lachend aber der Busch schien keine Ohren zu besitzen. Einer der Vögel sprang vom Ast runter und genau auf ihre Hüfte. Sofort steckte er sein Schnabel in den Bauchnabel und begann darin rum zu stochern als ob er darin nach Futter suchen würde. Skye lachte laut auf und wackelte Wild mit der Hüfte um den Vogel abzuschütteln: „aaahhhhhhahahahahaha verschwiiiiiinde!" Nach einer Weile gelang es ihr und der Vogel flog weg aber da bemerkte sie direkt etwas anderes das sich ihr näherte. Es war ein vierbeiniges Wesen mit grünem Fell und langen Spitzen Ohren und gelb leuchtenden Augen, welches ein wenig an ein Hund erinnerte. Es näherte sich den nackten Füssen und begann an den Sohlen zu schnuppern. Skye sah ihn mit grossen Augen an und zappelte Wild mit den Füssen: „nein! Aus! Geh weg!" Schrie sie das Tier an und spürte wie sich die Zweige des Busches um ihre Zehen wickelten, bis die Füsse nun komplett Bewegungsunfähig waren. Darauf begann das Wesen die Sohle mit einer langen feuchten Zunge ab zu lecken. Das kitzelte so abnormal das Skye zu kreischen begann, aber das hielt das Hundeartige Wesen nicht davon ab die kitzeligen Füsse des Mädchens abzulecken. Immer mehr Vögel versammelten sich um das hilflose Mädchen und die Blätter des Busches, kitzelten das Mädchen an sämtlichen Stellen: „HAHAHAHAHAHAHAHAHA ICHKAHAHAHAHANNIMMEHEHEHWHER STOHOHOHOHOP!" Doch weder der Busch noch die Tiere hörten auf ihr Flehen. Der „Hund" leckte nun den anderen Fuss an sämtlichen Stellen und immer wieder landeten Vögel auf Skyes Körper, die ihr in den Nabel oder in die Achseln pieksten. Das arme Mädchen kam kaum noch auf dieses heftige Kitzeln klar und hatte schon Tränen in den Augen. Sie schwitzte und das Zwerchfell begann schon zu schmerzen vor dem vielen Lachen. Nach einer Weile hörten die Tiere aber plötzlich auf, das Mädchen mit Kitzeln anzugreifen und der Busch hielt sie nicht mehr fest. Die Vögel flogen weg und als Skye sich nach dem grünen Hund umsah, war dieser auch bereits verschwunden. Sie richtete sich erschöpft auf und entfernte sich schnell vor dem Busch, aus Angst, er könnte jeden Augenblick wieder nach ihr greifen.
Sie lief schnell zurück.... Oder zumindest dachte sie das. Sie hatte völlig die Orientierung verloren und befand sich nun mitten im Wald. Es begann schon langsam dunkel zu werden und überall waren diese Büsche in die sie auf keinen Fall rein fallen wollte. Nicht nochmal. In der Ferne konnte sie ein ganzes Rudel von solchen grünen Hundewesen sehen, die sich aber zu ihrem Glück in eine andere Richtung bewegten.
Skye musste nun ganz schnell aus diesem Wald raus, ehe die Dunkelheit herein brach.

Der KitzelplanetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt