2. Expedition

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Zu gross war die Neugier, als das Skye noch länger still sitzen konnte. Sie stellte den Materialscanner ihres Schiffes auf Dickwasserstoff ein und startete den Scan:

„DICHWASSERSTOFF ENTDECKT. 3,2 KILOMETER ENTFERNUNG! NORDWESTLICHE RICHTUNG!"

„Danke Stella." Bedankte sich Skye bei ihrem Schiff und machte sich auf den Weg, nachdem sie ein paar wichtige Sachen in ihre Tasche gepackt hatte. Darunter das sogenannte Multiwerkzeug. Es war nicht viel grösser als ein Schweizer Taschenmesser und enthielt unter anderem ein Laser der so ziemlich jedes Material schneiden kann.
Sie machte sich auf den Weg zu dem Gebirge in dem sie das Material finden sollte. Es kribbelte ganz schön unter den Füssen wegen den kitzelnden Grashalmen: „Ich Idiot hätte Schuhe anziehen sollen hihi."
Sie war nun aber schon zu weit gelaufen als das sie Lust hatte, nochmal zum Schiff zurück zu gehen.
Skye kam an riesigen Pilzen vorbei und betrachtete diese voller Begeisterung und merkte nicht, dass sie gerade in das Visier eines Raubtieres geraten war.
Ein Katzenartiges Wesen in der größte eines ausgewachsenen Tigers mit blauem Fell mit grünen Streifen und 6 Pfoten, stürzte sich blitzschnell auf das Mädchen. Skye stürzte erschrocken zu Boden und sah entsetzt hinter sich. Sie wollte wieder aufstehen und weg laufen, doch noch bevor sie es überhaupt auf die Beine schaffte, hatte der Tiger schon ihr Fussgelenk geschnappt und zog es zu sich. Skye strampelte und schrie und versuchte sich los zu reissen, aber der blaue Tiger liess sich davon nicht aus der Ruhe bringen und begann die Nackte Sohle mit drei langen Zungen zu lecken. Skye begann wie verrückt zu lachen und versuchte robbend voran zu kommen und dem Wesen zu entkommen, aber sie kam natürlich nicht weg, solange ihr Fuss zwischen den Klauen dieses Tigers gefangen waren. Voller Genuss, leckte er mit seinen drei Zungen die Sohle, wie auch die Seiten des Fusses und die Zehen: „Hahahahahahahahaha hör ahahhahahahauf hahahhahahaha du kahahahahannst mich nihihihihicht frehehehessen!" Der Tiger ignorierte sie komplett und schenkte seine ganze Aufmerksamkeit dem kleinen Kitzeligen Fuss. Er hörte auf zu lecken und begann mit seinen Krallen die Sohle zu kraulen. Skye quietschte und kreischte und hämmerte mit den Fäusten auf den Boden. Es kitzelte wie verrückt und nicht nur der Tiger kitzelte sie. Während sie bäuchlings auf der Wiese lag, wurde sie von unzähligen Grashalmen an den Beinen, am Bauch, Seiten und unter den Armen gekitzelt. Skye flehte den Tiger um Gnade an aber dieser hörte nicht auf und nahm stattdessen den anderen Fuss. Auch diesen kitzelte er zunächst mit den Zungen und dann mit den Krallen: „HAHAHAHAHAHAHA STOHOHOHOHOHOP!" Skye war knallrot im Gesicht und vergoss viele Lachtränen doch dann nach einigen Minuten, hörte die Folter endlich auf. Der Tiger sah das Mädchen verwirrt an und entfernte sich dann von ihr. Skye atmete erleichtert durch und massierte ihre kribbelnden Füsse, während sie den Tiger beobachtete, wie er über die endlos weite Wiese lief und letztendlich in hohem Gras verschwand.
Skye setzte nach einigen Minuten ihren Weg fort, als sie etwas interessantes beobachtete:

Ein Echsenartiges Tier mit einem sehr langen Schwanz und 8 Armen, lieferte sich ein Kampf mit einem 4 Armigen Bären, welcher sich aufrecht wie ein Mensch fortbewegte. Es sah so aus als würde der Bär kurzen Prozess mit der Echse machen. Er war grösser und stärker und hielt die Echse mit zwei seiner Pranken auf dem Boden fest, während er mit den anderen beiden den Bauch und die Seiten der Echse kitzelte. Die Echse räkelte sich hilflos und gab hochstimmige Laute von sich, doch dann wickelte sein Schwanz sich plötzlich um die Beine des Bären und er viel zu Boden. Die Echse machte sich über ihn her. Mit seinen 8 Armen und seiner langen Zunge, kitzelte sie den Bären nun gnadenlos durch bis er sich in seine Atome zersetzte und die Echse den Dampf aufsog.
Der Kampf war so spannend das Skye sich nicht davon abwenden konnte, doch nun schlich sie schnell davon, ehe die Echse sie bemerkte. Ein paar Meter entfernt und hinter einem Pilz versteckt, blickte sie nochmal auf die Echse zurück, die immer noch damit beschäftigt war, die entstandene Dampfwolke aufzusaugen. Sie überlegte, sich von dem Ding schnappen und auskitzeln zu lassen. Sie war wohl irgendwie auf den Geschmack gekommen. Und ausserdem hatte sie Echsen schon immer geliebt. Vor zwei Jahren hatten sie noch Leguane auf der Raumstation aber sie wurden eines Tages auf einem geeigneten Planeten ausgesetzt. Es soll sich um einen Planeten gehandelt haben, der fast komplett aus Sümpfen bestand. Für Menschen ungeeignet aber für Reptilien war es das reinste Paradies. Das Jedoch einheimische Tiere von dem Planeten für Forschungszwecke entfernt und von da an in Käfigen auf der Raumstation gehalten wurden, erfuhr sie erst später. Menschen konnten echt grausam sein!
Aber Skye wollte nicht länger über die bösen Taten der Menschen nachdenken und näherte sich langsam der Echse. Sie wurde schnell von dem Tier entdeckt, doch die Echse sah sie nur unverwandt an. Skye streckte ihre Arme aus und lächelte: „Na komm. Hihi sei nicht schüchtern."
Die Echse näherte sich zögerlich und begann am nackten Bauch zu schnuppern und dann am Hals und im Gesicht. Skye kicherte aufgeregt und erwartete das die Echse gleich über sie herfällt aber das Geschah nicht. Sie leckte ein wenig über die Bauchfläche und dann noch ein wenig die eine Achsel und brachte Skye niedlich zum kichern. Doch dann hörte sie auch schon wieder auf. Verdutzt sah sie in die Augen des Tieres: „Oh.... Verstehe.... Du bist schon satt, nicht wahr?" Fragte sie freundlich und kraulte die Echse liebevoll unter dem Kinn. Und sie schien es tatsächlich zu mögen. Sie schloss die Augen, atmete ruhig und hielt ganz Still: „Wow hihi. Was für ein schönes Tier du bist. Möchtest du mein Freund sein?" Fragte sie und nutzte die Gelegenheit das Wesen näher zu betrachten. Es war ungefähr dreimal so gross wie Skye. Die Haut war grün, gelb und blau und fühlte sich sehr fein an. Ganz anders als die Leguane. Fast schon wie menschliche Haut, nur härter. Zumindest bei der Oberseite. Sie streichelte über Kopf und Rücken. Dann zum Vergleich nochmal unter dem Kinn, wo die Haut sich schon eher wie ihre eigene anfühlte. Die Echse legte sich entspannt auf den Boden und liess sich von dem Mädchen streicheln, doch als sie begann die Seiten zu streicheln, zuckte sie ein wenig und schwang den Schwanz hin und her: „Hihi da bist du wohl kitzelig. Bitte entschuldige." Skye streichelte wieder den Rücken der Echse und genoss die Gesellschaft. Immerhin war sie nun schon seit einem ganzen Monat alleine unterwegs. Da tat ein wenig Gesellschaft ganz gut.
Sie legte sich an die Echse gelehnt hin und schrieb einen weiteren Eintrag in ihr Tagebuch:

...Eintrag 3...

„Heute ist mir etwas echt verrücktes passiert. Zuerst wurde ich von einem grossen Raubtier angefallen das meine Füsse geleckt und mit krallen gekrault hat. Es war echt zum verrückt werden. Neulich hatten mich Tintenfischartige Tiere durch den Wald gejagt aber sie folgten mir nicht auf die offene Fläche. Ich denke ich versteh nun auch warum. Bei den grossen Raubtiere die sich hier aufhalten? Ich muss echt verrückt sein in meinen auffälligen weissen Klamotten so offen rum zu laufen. Aber vielleicht hab ich ja jetzt ein Freund gefunden der mich beschützt. Es ist eine grosse Echse die es wohl sehr gerne hat wenn man sie unter dem Kinn krault. Sie ist so niedlich. Man vergisst leicht, das es sich bei ihr auch um ein gefährliches Raubtier handelt. Immerhin hatte sie davor ein Raubtier gefressen das zweimal grösser war als sie selbst. Und ja! Es war wieder dieselbe Art. Kitzeln bis zum verdampfen und dann aufsaugen.
Nunja. Und nun liege ich da mit dieser Echse zusammen, die mich jeden Moment anfallen könnte, wenn sie dann doch wieder Hunger bekommt. Vielleicht ist die Freundschaft also nur von kurzer Dauer. Aber egal.
Ich weiss zwar nicht ob es ein Er oder eine Sie ist. Aber ich nenne ihn Edward."

...Eintrag 3 Ende...

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