Der Kitzelplanet

Forschungen

Skye schaffte es in eine Lichtung ehe die Nacht herein brach und baute ein Lager für die Nacht. Und das war in wenigen Sekunden erledigt. Sie nahm ein würfelartiges Objekt aus ihrer kleinen Tasche die am Gurt befestigt war und warf es vor sich auf den Boden. Innerhalb weniger Sekunden, transformierte sich das Objekt in ein kleines, 2x2 Meter grosses, Würfelförmiges Haus mit einem Fenster und einer Tür und einem einfachem Bett und Tisch im inneren und eine Lampe an der Decke. Skye hätte noch weitere derartige Objekte mit denen sie das Gebäude ganz einfach erweitern konnte aber die lagen noch in ihrem Schiff. Für die Nacht reichte das aber allemal. Als sie das kleine Haus anschaute das sich eben im Bruchteil von ein paar Sekunden aufgebaut hatte, musste sie an die Schulstunde zurück denken wo den Schülern erzählt wurde wie Häuser früher vor sehr vielen Jahren gebaut wurden. Mit Werkzeug und Kranen und wie es manchmal Wochen oder Monate gedauert hatte. Manchmal sogar Jahre. Die Kinder hatten sich gekugelt vor Lachen. Wie dumm doch die Menschen früher waren.
Sie schmunzelte während sie in dieser Erinnerung schwelgte, als es plötzlich in den Büschen im Wald raschelte. Skye erschrak und begab sich schnell in ihr Würfelhaus. Bevor sie sich schlafen legte, holte sie erstmal ihr Digitales Tagebuch hereaus und schrieb ihren ersten Eintrag:

...Eintrag 1...

„Ich hab meinen ersten bewohnbaren Planeten entdeckt. Er ist einfach wunderschön und die Atmosphäre ist für uns Menschen geeignet. Bemerkenswert ist jedoch das alles auf diesem Planeten kitzelt. Die Luft die man Atmet, der Wind auf der Haut und die Grashalme unter den Füssen. Daher hab ich diesen Planeten mal eben den Kitzelplanet genannt. Nicht sehr einfallsreich aber vielleicht fällt mir mit der Zeit noch was besseres ein.

Auf jeden Fall ist mir ein ganz grosses Missgeschick passiert. Als ich den Wald erforschen wollte, fiel ich in ein Busch. Und es war kein gewöhnlicher Busch. Er hatte hunderte Augen die wie schwarze Beeren aussahen und hielt mit mit seinen Zweigen fest. Seine Blätter kitzelten mich am ganzen Körper. Und dann waren da diese Vögel mit ihren komischen kile kile Lauten. Ich hatte es zuerst nicht verstanden aber jetzt fällt es mir ein. Es gibt doch diese typischen Kitzelworte: Kille kille. Gutschiguuuu usw. anscheinend imitieren diese Vögel genau solche Laute. Aber woher haben sie die? Wie kommt es das sie diese Worte kennen? Oder ist es nur Zufall und es hört sich einfach so ähnlich an?
Ach und dann war da auch noch so ein grünes Wesen das wie ein Hund aussah. Es leckte meine Füsse ab, während ich hilflos in dem Busch fest steckte. Zuerst dachte ich, ich würde gleich gefressen werden. Aber ich wurde nur gekitzelt und irgendwann liessen sie mich gehen. Ich bin echt sprachlos. Ich hab schon von vielen Verrückten Dingen gehört von Forschern und Abenteurern die von ihren Entdeckungen erzählten, aber etwas derartiges war nie dabei! Was hat es mit dem Kitzeln auf diesem Planeten nur auf sich?
Es muss ein Grund dafür geben! Und morgen werde ich der Sache auf den Grund gehen!"

...Eintrag 1 Ende...

Skye wachte gegen Mittagszeit auf. Sie hatte nicht besonders gut geschlafen aber das war auch nicht verwunderlich. Immerhin war es ihre erste Nacht auf einem Fremden Planeten. Und dann noch die ganzen Geräusche. Mitten in der Nacht wachte sie auf und hörte ein schrilles Kreischen, von dem sie zuerst dachte das es von einem Menschen stammt. Aber dann folgten jaulende Geräusche, die sich gleichzeitig ein wenig wie lachen anhörten, die unmöglich von einem Menschen stammen konnten. Nach ungefähr 30 Minuten, verstummten die Geräusche auch wieder.
Skye verliess ihr Würfelhaus und beschloss erstmal zum Schiff zurückzukehren. Und wenn sie schonmal dabei war, ein wenig die Umgebung zu erforschen. Immerhin musste sie sowieso erstmal den Weg zurück finden. Sie hatte keine Ahnung in welche Richtung sie gehen musste um zum Schiff zurück zu gelangen. Aber sie hatte eine Idee. Skye suchte sich einen grossen Baum aus und begann langsam an diesem Hoch zu klettern. Sie war verwundert als sie die Rinde des Baumes berührte. Einmal hat ein Freund ihr ein Stück Rinde von einer Reise mitgebracht. Es fühlte sich Total rau an. Aber bei diesem Baum fühlte es sich eher wie Gummi an. Während sie weiter kletterte, schien der Baum zu zucken und schwankte hin und her. Sie dachte sich nicht viel dabei. Es war wohl der Wind der diese Bewegungen verursachte. Aber den Gedanken verwarf sie sehr schnell wieder. Denn es windete überhaupt nicht. Skye lächelte und setzte sich auf ein dicker Ast auf dem sie erstmal verschnaufte: „Hihi nein das kann nicht sein oder? Niemals!" Sagte sie zu sich und krabbelte versuchweise mit allen Fingern auf der Gummiartigen Rinde des Baumes. Und tatsächlich. Der Baum begann sich zu bewegen. Der Ast auf dem sie sass, versuchte das Mädchen abzuschütteln bis Skye mit dem kitzeln aufhörte. Da hörte der Baum auch auf sich zu bewegen: „Ein Baum der kitzelig ist? Das wird mir nie einer glauben!"
Sie wollte gerade weiter klettern, da vernahm sie Geräusche unter sich und sah nach.
Da war ein Tier. Dieser grüne Hund. Sie war sich nicht sicher ob es derselbe war. Er schien verängstigt. Da waren noch andere Wesen. Sie waren rot und sahen den Tintenfischen sehr ähnlich, jedoch bewegten sie sich an Land fort. Ungefähr 6 von diesen Tintenfischwesen, hatten den Hund eingekreist und griffen mit den Tentakeln nach ihm. Der Hund jaulte und winselte, während er von den Tentakeln an allen Gliedmassen gepackt und umgedreht wurde. Weitere Tentakel begannen ihn am Bauch scheinbar abzutasten und der Hund begann wild zu zappeln und komische Laute die sich wie ein Lachen ahörten, von sich zu geben. Skye wollte es nicht glauben. Sie kitzelten ihn. Immer mehr Tentakel machten sich über den Körper des Hundes her, welcher immer wilder zappelte und lauter Jaulte und winselte bis etwas Geschah was Skye nicht direkt verstehen konnte. Der Hund begann plötzlich zu verdampfen: „Was zum Teufel?" Flüsterte sie und kletterte ein kleines Stück runter um sich das ganze näher ansehen zu können. Sie konnte erkennen wie der Dampf von den Tintenfischen aufgesogen wurde. Dann entfernten sie sich langsam und von dem grünen Hund war nichts mehr übrig. Er war einfach verschwunden: „Was ist nur los mit diesem Planeten?" Fragte sie sich und kletterte den Baum hoch. Bis ganz nach oben. Als das geschafft war, schaute sie sich um und da sah sie es. Die grosse Weite Wiese auf der ihr Schiff stand. Ein paar dieser verrückten Vögel kreisten über ihr und gaben Gutschiguuuuu laute von sich: „Geht blos weg!" Schimpfte Skye und kletterte den Baum wieder runter. Wieder auf dem Boden angekommen, griff sie nach den Knöpfen an ihrem Gurt und wollte ihren Anzug wieder zu einem Vollkörperanzug zurück transformieren. Das erschien ihr vernünftiger bei den ganzen Fiechern und Pflanzen hier die sie kitzeln wollen. Aber es funktionierte nicht. Bei ihrem Sturz, wurde das Gerät wohl beschädigt: „Na toll! Egal! Das reparier ich später!"
Sie machte sich auf den Weg zu ihrem Schiff als sie plötzlich Geräusche hinter sich hörte. Sie blickte erschrocken über die Schulter und sah diese roten Tintenfischwesen, die es nun auf Skye abgesehen hatten. Sie rannte los. Dicht gefolgt von diesen Tintenfischen die sich sehr schnell fortbewegen konnten und immer wieder versuchen das Mädchen zu umkreisen und nach ihren Beinen zu greifen. Doch ihr Gelang die Flucht aus dem Wand und da hörten sie plötzlich auf das Mädchen zu jagen. Es schien als wollten sie aus irgendeinem Grund den Wald nicht verlassen. Sie atmete erleichtert durch und ging zu ihrem Schiff zurück. Sie setzte sich erstmal rein und sah in den Himmel. Man konnte den Nachbarplaneten mit den Ringen sehen. Ob sie ihm auch einen Namen geben sollte?
Sie sah noch eine Weile verträumt in den Himmel. Dann wand sie sich dem Lebenserhaltungssystem ihres Schiffes zu. Durch die passende Atmosphäre, lud es sich langsam automatisch auf und war bereits zur Hälfte geladen. Aber mit dem Treibstoff sah es anders aus. Er reichte für den Start nicht aus. Welchen zu besorgen, sollte kein Problem sein. Doch vorher wollte sie einen weiteren Bericht schreiben und holte ihr Tagebuch hervor:

...Eintrag 2...

„Ich hab heute wieder ein paar unglaubliche Entdeckung gemacht. Keiner wird mir das glauben bevor er es selbst sieht. Aber die Bäume auf diesem Planeten scheinen kitzelig zu sein. So wie ich und die Tiere auf ihm. Ich hab ausserdem beobachtet wie mehrere Tintenfisch ähnliche Tiere so einen grünen Hund gefangen und gekitzelt haben. Sie kitzelten ihn bis er plötzlich verdampfte und saugten hinterher seinen Dampf auf. Anscheinend ernähren sich die Tiere auf diesem Planeten auf diese Weise. Das würde auch erklären warum sie mich gekitzelt und nach langer Zeit wieder aufgehört haben. Ich hab mich nicht aufgelöst. Mein Körper ist nicht an die Bedingungen dieses Planeten angepasst.

Da meine Startschubdüsen fast leer sind, muss ich erstmal noch hier bleiben und das nötige Material beschaffen. Das gibt mir die Möglichkeit diesen Planeten noch genauer zu erforschen. Denn ich hab noch so viele Fragen..."

...Eintrag 2 Ende...