Kapitel 3 POV: Annalena Baerbock

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Ich wusste nicht einmal was mich dazu gebracht hatte Scholz zu mir einzuladen, aber da waren wir nun. Geradewegs auf dem Weg zu mir nach Hause, also dem Bauernhof meiner Eltern.

Man erwartet es zwar nicht von einer hohen Politokerin auf einem Bauernhof zu leben aber für mich war es mittlerweile ganz selbstverständlich. Für Olaf der neben mir saß jedoch vermutlich nicht...

Ich warf ihm einen nervösen Blick zu, doch Olaf starrte nur wütend und anscheinend in Gedanken versunken vor sich hin. So wie immer. Heilige, lachte dieser Typ überhaupt jemals!?

Ich beschloss mir nicht weiter Gedanken um seine Meinung zu machen, schließlich war ich eine unabhängige, mächtige Frau die sich um sowas überhaupt nicht scheren sollte, doch ich konnte nicht umhin ihn immer wieder nervös anzustarren.

Wir hielten abrupt an und ich wurde aus meiner Gedankenspirale gerissen. Ich wollte heute wirklich nur noch schlafen.

,,Frau Baerbock? Wir sind angekommen, würden sie jetzt bitte aussteigen. "
Ich warf Olaf einen kurzen, genervten Blick zu, bevor ich ausstieg und draußen höflich auf ihn wartete.

Als auch er ausgestiegen war, liefen wir gemeinsam auf das große Hofgebäude zu. Olaf schien nicht überrascht, dass ich auf einem Hof lebte, vermutlich hatte er sich vor dem Wahlkampf über mich informiert. Dieser blöde taktisch schlaue Fuchs. In diesem Moment fiel mir auf, dass ich rein gar nichts über ihn persönlich wusste. Ich beschloss das jetz bei dieser einmaligen Gelegenheit zu ändern!

,,Annalena" , sagte ich bestimmt.

,,Was" , erwiderte Olaf verwirrt.

,,Wenn du heute auf meinem Hof schlafen willst, dann duzen wir uns auch. Also, Annalena nicht Frau Bearbock!" (A/N #Girlboss).

,,Meinetwegen nenn ich dich Annalena aber für dich bleibe ich immer noch Herr Scholz!" , erwiderte er verärgert und mit diesen Worten Schritt er voraus auf die Türen des Hofs zu.

Mal ganz ehrlich, was ist falsch mit diesem Kerl!? Da versucht man einmal eine natürlich nur rein freundschaftliche Geste *hust* und schon wies er einen ab.

Frustriert folgte ich ihm dann ins Gebäude.

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