Prolog

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Alik rannte mit konzentriertem Gesichtsausdruck durch den Wald, darauf bedacht möglichst geräuschlos zu sein. Das leuchtende Schwert in der Hand, bahnte er sich seinen Weg vorbei an Bäumen und hoch gewachsenen Sträuchern. Durch das bläuliche Licht, das von der Waffe ausging, wurde seine Umgebung etwas beleuchtet. Die Bäume wirkten im fahlen Licht fast schon ein wenig unheimlich. Es war schon relativ spät gewesen, als sie ihm gesagt hatten, dass eine ganze Schar von Dämonen in der Gegend herum irrte. Er hatte sich sofort auf den Weg gemacht.

Man hätte die Dämonenjagd als sein Hobby bezeichnen können, oder als seinen Beruf, auch wenn er noch nicht volljährig war. Gerade einmal siebzehn.

Die Zeit verstrich nur sehr langsam, er hatte oft Langeweile. Generell führte Alik seit etwa einem Jahr ein relativ eintöniges, sinnloses Leben. Aber während der Dämmerung wurde die Dämonenjagd interessant. Gerade zu dieser Tageszeit wurden sie aggressiv, weil die kommende Nacht ihnen Kraft verlieh.

Er hatte bereits alle Biester getötet, die durch den Wald geschlichen waren. Nur einer war noch übrig. Aber heute war etwas anders als sonst. Der Dämon bewegte sich auf ein bestimmtes Ziel zu. Er war seit Jahren schon nicht mehr dort gewesen. Das letzte Mal als...

Er stolperte beinahe über eine Wurzel. „Merda!", fluchte er. Das wäre ihm normalerweise nicht passiert. Er konnte sich keine Fehler erlauben, nicht bei einem so gefährlichen Hobby. Und trotzdem brach die unheilvolle Erinnerung über ihn herein wie ein stürzender Wasserfall. Er musste sich dazu zwingen, den schnellen Schritt beizubehalten und weiterhin konzentriert zu bleiben.

Der Dämon bewegte sich eindeutig auf das Tor zu. Warum wusste er nicht, aber er ahnte, dass es nichts Gutes bedeutete. Also hastete er dem großen, geflügelten Biest weiter hinterher.

Am Tor angekommen hielt der Dämon inne. Alik machte sich dazu bereit, anzugreifen. Mit einer schellen, geradezu eleganten Bewegung trennte er dem Dämon im Sprung den Kopf ab...das sollte er zumindest. Denn als er mit dem Schwert ausholte, wich der Dämon in letzter Sekunde aus und als Alik unsanft auf dem Boden aufkam und sich abrollte, sah er gerade noch, wie der steinerne Torbogen aufleuchtete und der Dämon verschwand.

Dämonen konnten nicht durch das Tor kommen, die Schutzzauber machten es ihnen absolut unmöglich. Verwirrt stand er vor dem Tor. Das war unmöglich. Seit Jahrhunderten war kein Dämon mehr auf die Erde gelangt und jetzt, gerade jetzt, konnte er plötzlich das Tor passieren. Alik prüfte seinen Körper kurz auf ernst zunehmende Verletzungen, aber er hatte beim Aufprall Glück gehabt und bis auf ein, zwei Kratzer, die durch das Geäst entstanden waren, war er vollkommen unverletzt.

Er zögerte. Er war noch nie auf der Erde gewesen und er hatte auch nie das Bedürfnis verspürt der Welt, die er beschützen sollte, einen Besuch abzustatten. Aber sich ausmalen was passieren würde, wenn ein Dämon in der Welt dieser lächerlichen Kreaturen wütete, das wollte er auch nicht. Es war ein Desaster. Schließlich waren die Menschen komplett ahnungslos und selbst wehren konnten sie sich auch nicht, davon war er überzeugt. Trotzdem wollte er keinem von ihnen begegnen. Er murmelte ein paar Schutzzauber in einer alten Sprache, in der Hoffnung das Tor wieder zu stabilisieren. Hoffentlich würde es nicht zu lange dauern.

Dann straffte er die Schultern und ging durch das Tor.


Hallo, liebe/r Leser/in, ich bin Celly. 

Sollte dir der Prolog gefallen haben und solltest du weiter lesen wollen, dann bitte ich dich an dieser Stelle, mir Feedback zu hinterlassen, damit ich meinen Schreibstil weiter ausbauen und Rechtschreib- oder Logikfehler verbessern kann.

Sollte dir der Prolog nicht gefallen haben, dann bitte ich dich trotzdem um (konstruktives) Feedback. Es interessiert mich, was dir nicht gefallen hat oder was dich dazu gebracht hat, das Interesse zu verlieren. 

Das hier ist eine Geschichte, die schon seit etwa sechs bis sieben Jahren existiert und auch schon in früheren Formen auf Wattpad gelandet ist. In unregelmäßigen Abständen überarbeite ich sie. Immer dann, wenn ich mir meine Kapitel mal wieder durchlese und es mir zu peinlich wird, dass ich sowas im Internet veröffentlicht habe.

Die Idee ist also die einer Vierzehn- bis Fünfzehnjährigen, die gerade voller Begeisterung die Chroniken der Unterwelt gelesen hat und Halbengel hat auch mehr oder weniger als FanFiction der Bücher angefangen (nicht des Films oder der Serie, das ist wichtig, denn die gab es damals noch nicht). Da das inzwischen schon eine Weile her ist und sich das Buch mit der Zeit gewandelt hat, würde ich Halbengel nicht mehr als eine FanFiction bezeichnen. Trotzdem gibt es, vor allem am Anfang doch einige Parallelen.

Außerdem möchte ich an dieser Stelle eine Triggerwarnung raus geben. Dieses Buch beschäftigt sich mit Themen wie Tod, Gewalt, sexualisierter Gewalt und Gedanken an Selbstverletzung und Suizid. Wenn das Themen sind, die dich triggern dann rate ich dir davon ab, mein Buch zu lesen.

Wenn du jetzt noch hier bist, dann wünsche dir allerdings viel Spaß mit Halbengel.


HalbengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt