Das erste bisschen...

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So, jetzt bist Du schon so weit gekommen und sitzt vor einer leeren Seite und denkst Dir nun: Super – und wie SCHREIBE ich jetzt? Sarah hat mir bisher alles erklärt, außer das!

Na ja, genau genommen musst Du nur auf die Buchstaben auf Deiner Tastatur drücken...oder auch nicht. Denn was da oft rauskommt kennen wir alle.

Das erste bisschen ist immer schwer und keiner erwartet das Dein Anfang perfekt ist, außer Lektoren, die sind da wirklich penibel... Aber keine Sorge, ein guter Anfang ist nicht unmöglich!

Am allerwichtigsten ist es, dass die Szene ungewöhnlich ist, damit der Leser sofort neugierig wird. Also bitte keine Anfänge à la:

RING, RING. Ich schmiss den Wecker an die Wand, damit er endlich verstummt, und ging danach ins Bad und schminkte mich dezent...

*Würg*

Stattdessen lass ihn auf einem Bahnhof nach dem richtigen Gleis suchen (da lernen wir ihn auch schon etwas kennen, bevor die Geschichte richtig losgeht...), oder lass das erste Kapitel an seinem Arbeitsplatz stattfinden. Schreib, was er über seine Kollegen denkt, wie er den Chef findet etc.

So könne die Leser sich relativ schnell mit Deinem Protagonisten identifizieren und wollen weiterlesen.

Du solltest außerdem immer im Kopf haben, dass jedes Kapitel, jede Szene, jeder Dialog einem Zweck dienen soll. Entweder als Aufbau auf den Plottwist, um den Protagonisten besser kennenzulernen, um einen Subplot zu kreieren.

Hier wie Du Deine Szenen planen kannst:

1) Was muss in der Szene passieren?

2) Was wäre das Schlimmste, was passiert, wenn man diese Szene löscht?

3) Wer muss in der Szene vorkommen?

4) Wo spielt die Szene?

5) Ist es eine lange oder kurze Szene?

Dann kannst Du die Szene durchplotten und 1-2-mal schreiben. Oftmals wird eine Szene besser, wenn Du sie öfters schreibst.

Der Leser sollte am Ende die Seite umblättern WOLLEN! Dafür kannst Du gerne auch Cliffhanger verwenden. Bitte achte allerdings darauf, dass es nicht zu viele werden, denn ansonsten wirkt die Geschichte etwas gezwungen...

In puncto Prolog: Ein Prolog ist quasi ein Vorkapitel, dass genauso wie ein echtes Kapitel eine Handlung und Spannung besitzt. Es ist oftmals kürzer und wird aus der Sicht des Protagonisten oder einer anderen Person erzählt, die aber sonst nie wieder vorkommt.

Von der Kunst nicht den Faden zu verlieren - Ein SchreibratgeberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt