Das Leben

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Alles war gut. Bis zum Tod meiner Mutter und meiner jüngeren Schwester. Danach ging es nur noch bergab. Zusammenbruch, Therapie, und zu allem Überfluss hätte mein jetziger Ex-Freund fast umgebracht. Tja mein Leben ging nur noch bergab. Und jetzt... Tja jetzt zog ich mit meinem Vater zu seiner neuen Freundin und deren Sohn. Das hieß Koffer packen und "Hello USA". Ja ich würde ab jetzt tatsächlich in Florida wohnen.

"Emma, komm schon wir müssen los!" Genervt verderehte ich die Augen, lief aber trotzdem die Treppe hinunter zu meinem Vater. Gemeimsam verließen wir unser Hotelzimmer und fuhren zum Flughafen.

Wir warteten schon eine gefühlte Ewigkeit, als endlich unser Flug aufgerufen wurde. Ich lief meinem Vater hinterher und war erleichtert endlich auf meinem Platz zu sitzen. Ich hörte etwas Musik und versuchte mich zu entspannen, als mein Handy Wecker mich unsanft in die Realität zurück holte. Seufzend nahm ich eine Packung Tabletten aus meiner Tasche und warf sie ein. Dann konnte ich endlich schlafen.

"Hey Süße du musst aufwachen." Verschlafen blickte ich aus dem Fenster. Wir standen wieder sicher auf dem Boden. Mein Vater half mir auf und gemeinsam verließen wir das Flugzeug.

Kurze Zeit später verstauten wir unser Gepäck in einem Taxi und wurden dann zu unserem neuen Zuhause gefahren. Ich sah aus dem Fenster und war überrascht. Die Landschaft war wirklich wunderschön. Vielleicht könnte ich mich hier wohlfühlen, vielleicht könnte ich hier glücklich werden.

Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich garnicht bemerkte wie das Taxi hielt. Vorsichtig stieg ich aus und betrachtete die Villa. Ja tatsächlich eine Villa. Groß, gelb und wunderschön. Der erste Eindruck war also schon mal nicht schlecht. Mein Vater war bereits im Haus verschwunden und so musste ich ihm folgen.

Von innen war die Villa noch viel beeindruckender. Die Räume waren groß und lichtdurchflutet. Die Möbel waren modern und passten sehr gut zusammen. "Emma, wie schön dich kennenzulernen!" Langsam drehte ich mich um und entdeckte eine brünette, hochgewachsene Frau die eilig auf mich zukam. Kaum bei mir angekommen, zog sie mich auch schon in eine fast mütterliche Umarmung. Ich atmete tief durch und entspannte mich. " Chris müsste auch bald hier sein. Er ist schon ganz aufgeregt." Diese Aussage zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Mein zukünftiger Stiefbruder war nämlich echt super. Wir hatten uns schon ein paar Mal über Skype unterhalten und würden auch auf die selbe Schule gehen. Er hatte mich heute Abend schon eingeplant. Heute Abend würde ich also endlich seine Freunde kennenlernen.

"Sagt Mal wo finde ich eigentlich mein Zimmer?" Ich brauchte jetzt erstmal ein Nickerchen. " Die Treppe hoch, die erste Tür auf der linken Seite. Das Zimmer von Chris ist auf der rechten Seite." Antwortete mein Vater. Ich sprintete die Treppe hoch und betrat mein Zimmer. Der Hammer!

Drei meiner Wände waren weiß, die hinter meinem Bett war grün. Ein helles, freundliches Grün. Mein Bett war absolut riesig. Grüne, weiße und braune Kissen. Da, wo eigentlich eine Wand sein sollte, war nur eine riesige Glaswand, von der ich einen tollen Ausblick auf das Meer hatte.
In meinem Zimmer, befanden sich außerdem noch eine Stereoanlage, ein Flatscreen, ein Schreibtisch mit einem Mac, ein Sofa, Sitzkissen, Regale mit meinen Pokalen, meine ganzen Fotos und glücklicherweise auch mein Skateboard. Zwei weitere Türen erregten meine Aufmerksamkeit und ich lief auf sie zu. Hinter der ersten befand sich einen extrem großes Badezimmer. Inklusive einer Dusche, einer Badewanne und vielen flauschigen Handtüchern. Lächelnd betrat ich das andere Zimmer und erstarrte. Ein begebahrer Kleiderschrank!!!! Regale voll mit Schuhen, Kleidern, Röcken, Hosen und vielen mehr. In einer Ecke stand ein großer Schminktisch mit mehr Make-up als ich je benutzen würde.

Mein Zimmer war echt der Wahnsinn. Ich nahm mein Mac-book aus einer meiner Taschen und legte mich auf mein Bett. Als ich sah das ein paar Freunde online waren, startete ich schnell einen Skype Anruf.

Die grinsenden Gesichter von Lucy, Adam, Mary und Jonas erschienen auf dem Bildschirm. Lucy war natürlich die erste die zu sprechen begann. " Hei Süße!! Wie ist es in Florida?? Wie ist das Haus? Wie sieht dein Zimmer aus?! Erzähl mir alles!" Lächelnd erzählte ich ihr alles. "Ich liebe es hier! Das Haus ist riesig und mein Zimmer ist der Wahnsinn!! Ich habe einen Begebahren Kleiderschrank!" Bei dieser Aussage wahren die Mädchen total aus dem Häuschen. Ich hätte ewig mit ihnen reden können, doch in diesem Moment klopfte es an meiner Tür. "Herein." Herein kam... Chris!! Ich sprang auf, und umarmte ihm. Lächelnd schlang er seine Arme um mich. "Hallo?? Bist du noch da?" Erschrocken löste ich mich aus der Umarmung und warf mich auf mein Bett. Chris setzte sich neben mich. Ach ja der Anruf. "Also Leute das ist mein neuer Bruder Chris. Chris das sind meine Freunde: Lucy, Adam, Mary und Jonas" Erklärte ich. Den beiden Mädels blieb der Mund offen stehen. Zugegeben, Chris sah echt heiß aus. Schwarze Haare, grüne Augen, 1,85 groß und muskulös. Lachend verabschiedete ich mich von meinen Freunden und sah Chris an. "Also Brüderchen was machen wir jetzt?" Er stand auf und sagte. "Du ziehst dich um und wir treffen uns in zehn Minuten draußen." Er drehte sich um und verschwand aus meinem Zimmer. Ich rannte zu meinem Kleiderschrank und überlegte was ich anziehen sollte. Schnell entschied ich mich für eine gelbe Hotpant, eine blaue Bluse und blaue Converse. Meine Haare ließ ich offen und schminkte mich sehr dezent. In eine gelbe Tasche warf ich mein Handy, Kopfhörer, Geld und eine Flasche wasser, und schließlich meine Tabletten. Endlich fertig! Schnell rannte ich aus meinem Zimmer und die Treppe hinunter, wo Chris schon auf mich wartete. " Fertig? Na dann kanns ja los gehen." Zusammen verließen wir das Haus, setzten uns in sein Auto und fuhren los.

Das Leben, wie ich es nicht erwartet hätteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt