Kapitel 1

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Ich öffne meine Augen und das erste was ich sehen kann, ist der Boden unter mir. Ich versuche zu verstehen wo genau ich bin und was genau ich hier soll. Ich höre einen lauten dumpfen Schrei aus der Ferne und merke das mich ein paar Sekunden später eine andere Stimme anspricht. Ich kann die Stimme jedoch nicht zuordnen, da mein Schädel dröhnt, als wäre neben mir ein Blitz eingeschlagen. Leise murmele ich Zeug vor mich hin, bis ich mich so langsam an meine Umgebung gewöhne und der Schmerz weniger wird.

,,Wo bin ich?", frage ich mich selbst, ohne auf eine Antwort zu warten. ,,Das ist jetzt nicht so wichtig, aber wir nennen es Dead by Daylight und somit bist du in sehr großen Schwierigkeiten! Du magst den Schrei vielleicht nicht wahrgenommen haben, aber du musst hier sofort weg, bevor sie euch auch holt.", spricht die Stimme von vorhin zu mir. Ich richte mein Kopf nach oben und konnte eine Frau vor mir sehen, die ungefähr in meinem Alter, sprich um die 18 Jahre ist. Sie hat braune Haare und hat eine Brille auf, während sie in ihrer rechten Hand einen Erste-Hilfe-Koffer bei sich trägt. ,,Wer bist du?", frage ich sie, doch von ihr kam nur die Antwort, das wir dafür jetzt keine Zeit haben. Danach rennt sie weg und lässt mich verwirrt zurück.

Ich blicke um mich herum und konnte ein riesiges Maisfeld sehen, welches gold vor sich hin schimmert. Der Himmel leuchtet für die montane Situation recht hell auf und ich sehe viele Holzwände und Heuballen liegen. Ich schaue mich weiter um, bis mein Blick bei einer Person hängen bleibt, welche ein paar Meter neben mir auf dem Boden liegt. Ich krabble auf sie zu und sehe, dass es sich um meine beste Freundin Josefine handelt. Ich bin wieder panischer und rede auf sie ein, während ich an ihrem Arm ruckele.
Ihre Augen öffnen sich und sie blickt mir direkt hoch ins Gesicht. Sie öffnet leicht ihren Mund, als würde sie sich beschweren wollen, aber als sie realisiert, das es sich um mich handelt, schließt sie ihren Mund wieder. Sie bleibt still, weshalb ich das Wort ergreife.

,,Komm steh auf, wir müssen hier weg!, schreie ich ihr ins Gesicht, woraufhin sie mich schockiert ansieht. Ich nehme sofort ihre Hand und ziehe sie auf die Beine. Ich laufe auf einen Heuballen zu und setze uns hinter diesen. Während ich gerade verschnaufe, fragt sie mich was hier los ist. Ich symbolisiere ihr das sie leise sein soll, da mich das Gefühl überrollt, als wären wir immer noch keineswegs sicher und werden dies auch in Zukunft nicht sein.
Sie nickt mir zu während wir uns in die Hocke begeben.

Ich blicke erneut um mich herum, bis ich zwischen den Heuballen eine Person entdecke. Sie trägt ein weißes Kleid, welches an manchen Stellen zerrissen und verdreckt ist. Sie schwebt leicht über den Boden mit einem Gegenstand in ihrer rechten Hand. Es ist etwas was ich nicht genau identifizieren kann. Es sieht scharf und gefährlich aus, so wie ein langes, breites Messer oder eine Knochensäge. Als mein Blick nach oben geht entdecke ich ihr Gesicht, zumindest nur halb, da es vermummt mit einem Tuch ist. Als ich realisiere was ich da gerade gesehen habe, fängt mein Herz an wieder schneller zu schlagen. Ich merke wie sich leichte Tränen ansammeln, aber ich unterdrücke sie, da ich nicht will, dass sie uns hört.

Ich drehe mich zu Josefine und tippe sie an, da ich sie vorwarnen will. Sie jedoch reagiert nicht auf mich. Sie sieht aus als wäre sie in Gedanken, weshalb ich meine Hand vor ihrem Gesicht bewege. Sie zuckt kurz auf und dreht dann ihren Kopf verwirrt in meine Richtung. Ich zeige verängstigt mit meinem zitternden Finger zwischen den Heuballen. Sie schaut dort hin, wo ich hin deute. Ihr Gesichtsausdruck verändert sich schlagartig und auch sie bekommt leichte Panik. Ich bemerke gar nicht, wie ich nun nur noch mehr zittere. Mein Blick senke ich wieder zurück zwischen die Ballen und konnte erkennen wie die Frau ihre Hand leicht hebt und ihr Kopf in unsere Richtung dreht.
War mein Verhalten zu auffällig, sodass sie uns sehen konnte?
Ob wir jetzt sterben werden und uns nie wieder sehen?

Auch Josefine neben mir hat Angst, denn ihre Hände sind zu Fäusten zusammengeballt und ihre Augen zusammengekniffen. Kurz daraufhin ist ein Schrei zu hören und die Frau ist weg. Ich schaue in die Richtung , wo sie zuvor gewesen ist, doch niemand ist zu sehen. Ich merke wie mir ein Schauer vor Erleichterung den Rücken hinunterrollt. Josefine neben lässt sich vor Erschöpfung langsam gegen den Heuballen runterfallen und ich tue es ihr nach.

Where is the daylight?| Dbd ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt