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Ihre Augen füllten sich mit Tränen wie jede Nacht starrte sie an die Wand. Ihr war bewusst das sie ihren Schmerz auch dieses mal nicht entkommen konnte.
Ihre Augen waren leer seit sie sich erinnern konnte und doch lächelte sie jeden Tag. Niemand hatte es jemals in frage gestellt, keine einzige Person hatte bemerkt wie der Glanz nach und nach aus ihren Augen gewichen war, keiner durfte es bemerken und doch tat es ihr weh das sie zu gut war allen etwas vorzuspielen.

Auch wenn sie tagsüber tausende von Menschen sah so zogen sie alle nur an ihr vorbei.
Doch nachts war sie allein, sie konnte weinen bis ihre Tränen versiegten, sie konnte in den Raum schreien ohne das es jemand bemerkte.
Sie hatte nichtmehr die Last ihre Emotionen zu verstecken.
Keiner sah sie. Die Illusionen waren weg und geblieben war eine gebrochene Seele, darauf bedacht diese Risse die sich jden Tag weiter durch ihr inneres zogen zu akzeptieren.

Es tat so weh doch niemand war da dem sie davon erzählen könnte, sie wusste es war besser so, keiner würde es verstehen.. und doch erdrückte sie diese Einsamkeit.
Qualvoll presste sie ihre Lippen zusammen und schloss ihre Augen um den Tränenfluss zu stoppen.
Sie wollte ihre Augenlieder nichtmehr öffnen sie hatte keine Kraft mehr, und doch wusste sie sobald der Tag anbrechen würde wäre diese Illusion wieder da, sie kannte den Ablauf zu gut.

Doch gerade war es Nacht, es war dunkel, sie musste keine Angst haben gesehen zu werden, sie konnte diese aufwendige Maske für einen Moment fallen lassen.
Es tat gut den Schmerz nicht verbergen zu müssen.
Die Nacht war ihre liebste Zeit, sie zeigte die Wahrheit hinter den Kulissen. So wie jede Nacht wusste sie sie würde kein Auge zu kriegen, zu sehr genoss sie es sich mal nicht verstellen zu müssen.
Am nächsten Morgen würde die Schminke ihre Augenringe und die Bleiche Haut verdecken sodass es keiner bemerken würde.
Von diesen Gedanken verängstigt, den Gedanken dieses Spiel für immer fort zu führen, dieser ewigen Schleife nicht entkommen zu können, sprang sie von ihrem Bett auf.
Sie hatte Angst ihr Zimmer zu verlassen auch wenn sie wusste das die Dunkelheit sie verbergen würde.

Doch trotzdem wusste sie, sie musste aus diesem Perfekt hergerichtetem Zimmer raus, sonst würde sie nur mal wieder verzweifeln.

Ohne nachzudenken öffnete sie die Türe und rannte so schnell sie konnte, sie hatte kein Ziel vor Augen.
Der kalte Boden schmerzte an ihren nackten Füßen und ihr leichtes nachtkleid schützte auch nicht vor der Kälte dieser fast endlosen Gänge.
Jedoch genoss sie den Schmerz und die Kälte, es ließ sie für einen Moment erinnern das sie noch lebte, das sich hinter dieser Hülle noch etwas versteckte.

Ihre Haare wehten, während sie so schnell rannte wie sie konnte.
Viel zu schnell hatte sie keine Energie mehr, erst jetzt bemerkte sie wie sie die Augen geschlossen hatte.
Als sie sie öffnete erkannte sie den Gang sofort, da sie auch schon einmal bei Tag hier gewesen war und so war sie ihren Füßen dankbar, dass sie sie zu diesem Ort geführt hatten.

Erführchtig Schritt sie in die Große Bibliotek.
Der staubige Geruch war wundervoll. als sie ein Buch herauszog und darin blätterte ignorierte sie die Schnitte der Seiten an ihren Fingern.

So ließ sie sich am kalten Regal hinuntergleiten und laß über eine bessere Welt.

Froh darüber sich kurz in diesen Seiten verlien zu können bemerkte sie die grünen Augen , die sie seit ihrer Ankunft hier beobachteten, nicht.

Es war loki der da gebückt saß und sich kein Stück bewegte während er ihr zusah wie sie Tränen überströmt durch die Seiten blätterte.

We share our pain ( loki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt