Der Prinz des Erebor's

Kapitel 3

Am Abend kam ich in einem Anzug aus Seide in einen großen Saal, ich trug meine goldene Krone und in meinen Bart waren silberne Perlen geflochten. Thorin stand in der Mitte einer Gruppe von älteren Zwergen und als er mich sah sagte er kurz etwas zu ihnen und kam zu mir "Da bist du ja!", sagte er und umarmte mich. Ich war etwas überrascht "was ist der Anlass deiner Freude?", fragte ich. Er sah mich an, antwortete aber nicht und zog mich stattdessen mit zum anderen Ende des Saales, wo eine Festtafel aufgebaut war. Er drückte mich auf den Stuhl neben seinen und trat an seinem Platz, dann hob er die Hand und alle Gespräche verstummten. Thorin setzte zum Sprechen an und seine Stimme hallte laut durch den großen Raum "Ich freue mich euch willkommen zu heißen und ich darf voller Freude die Verlobung meines Neffen Fili verkünden!" Ich sprang entsetzt auf "Was?!" Thorin sah mich ruhig an "ja, du wurdest soeben verlobt" "Das soll wohl ein Scherz sein!", sagte ich immer noch ungläubig, doch Thorin schüttelte den Kopf "das ist mein voller Ernst" Ich sah ihn ausdruckslos an "a aber ich, wieso hast du mir nichts davon gesagt?!" Thorin sah mich gelassen an "Ich habe auf den richtigen Zeitpunkt gewartet" "Es hätte gar nicht unpassender sein können!" schrie ich ihn wütend an, bevor ich davon stürmte. Ich beachtete  die Leute nicht die mich verwirrt anstarrten und rannte aus dem Raum. Ich lief blind durch den Erebor, ich achtete nicht wohin ich lief, bis ich vor einer Tür stehen blieb. Es war eine kleine Tür aus massiven Stein. Ich trat hinaus in die kühle Nachtluft und setzte mich an den Abgrund. Wütend sah ich über die Einöde und nach Thal. Ich seufzte und schloss die Augen, eine Mischung aus Wut und Trauer überkam mich und ich warf einen Stein in die Ferne. Plötzlich hörte ich ein Geräusch und sah mich um. Hinter mir war Vivien durch die Tür gekommen und sah mich an "äh… darf ich mich setzen?" Ich nickte nur und sah wieder in die Ferne "hast du es schon gehört?" Sie sah mich an und nickte "ja, jeder hat das" Ich seufzte "na super!" Sie legte den Kopf schief "ich nehme mal an sie sind von der Verlobung nicht sehr begeistert" Ich schüttelte den Kopf "sehe ich etwa so aus?!" Sie sah wieder weg "nein" Ich sah sie an "tut mir leid das ich so gemein bin, es ist bloß…", ich suchte nach passenden Worten "Mein Onkel denkt er könnte über alles in meinem Leben bestimmen!" "Er ist der König, sein Wort ist Gesetz", sagte sie. "Ich weiß aber ich kenne meine Verlobte noch nicht mal und außerdem…", ich brach ab und sah weg. Sie legte den Kopf schief "ja?" Ich zögerte, sprach dann aber weiter "außerdem liebe ich jemand anderen" Vivien sah mich überrascht an "Wirklich?" Ich nickte verlegen. Wir saßen eine Zeit lang schweigend da und sahen beide verlegen weg, bis sie mich vorsichtig ansah "darf ich fragen wer das wäre?" Ich sah sie noch immer nicht an "D du kennst sie bestimmt nicht" Sie sah mich etwas traurig an "achso okay" Ich sah in die Ferne "und wie ist es mit dir, magst du jemanden?" Vivien sah mich etwas verlegen an "sch schon aber, ich glaube er weiß noch nicht einmal das es mich gibt" Ich sah wieder zu ihr "Dann ist er ein Dummkopf, wenn er nicht merkt wie hübsch und klug du bist" Sie wurde rot und drehte sich weg "Danke", murmelte sie. Ich lächelte "ist nur die Wahrheit" Sie sah mich wieder an "Ihr sollten dem Mädchen sagen wie ihr empfindet, sie wäre bestimmt glücklich darüber" Ich nickte nachdenklich "könnte sein, aber ich glaube nicht das sie in mir mehr sieht als einen Freund" Sie nickte "wenn ihr meint", sie sah zu der Tür zurück "ich glaube wir sollten wieder rein gehen, euer Onkel macht sich wahrscheinlich schon sorgen" Ich blieb wo ich war "Geh schon mal, ich komme gleich nach" Vivien nickte stand auf und ging zu Tür, sie wandte sich noch einmal zu mir um "jedes Mädchen wäre froh wenn ihr ihr eure Liebe schenken würdet", sagte sie noch und verschwand dann. Ich dachte noch lange über Viviens Worte nach, bis ich auf dem Felsen einschlief