Feind oder Freund?

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Ayy gomen, dass so lange nichts kam >.< Bitte nicht treten :">
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Meine Frage schien den Braunhaarigen zu überraschen.
,,Du meinst Childe? Er ist einer der elf Vorboten der Fatui. Und die Fatui, nun ja, hat keinen sonderlich guten Ruf. Deswegen wollte niemand Childe bei sich aufnehmen."
,,Aber dir macht das nichts aus?" Meine Augenbrauen hoben sich.

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. ,,Nein, überhaupt nicht."
Ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. ,,Weil er dein Geldbeutel ist, hmm?"
Zhongli schmunzelte ,,Unter anderem, ja. Dennoch möchte ich dich um etwas bitten..." Augenblick wurde seine Miene wieder ernst. ,,Vermeide es mit ihm alleine zu sein. Hinter seiner unschuldigen und kindlichen Fassade steckt ein blutrünstiger Kämpfer. Sei auf der Hut, Y/N."

Seine Warnung jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ist Childe so gefährlich?

Den restlichen Weg zu Zhongli's Haus hatten wir voller Stille hinter uns gebracht.

Als wir die Haustür öffneten, sprang uns auch schon ein fröhlicher Childe entgegen.
,,Haaach, meine süße Y/N. Da bist du ja endlich!" Schnell kam er auf mich zu, klammerte sich an meinen Arm und rieb seine Wange freudig an meiner Schulter.
Ich starrte Zhongli mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck an. Und der soll gefährlich sein?

Zhongli zuckte nur mit den Schultern und seufzte, während er ins Wohnzimmer lief, um dort die Tüten abzulegen.
Ich, mit Childe am Arm, folgte ihm ein wenig bemüht.
Nachdem wir alles abgestellt hatten, wandte sich Zhongli an Childe. ,,Konntest du Y/N ein Zimmer besorgen?"
Das Klammeräffchen löste sich endlich von mir, stellte sich kerzengerade hin und schlug stolz mit der Faust auf seine Brust.
,,Jawohl! Sie muss sich nur noch bei der Rezeption anmelden und dann bekommt sie den Schlüssel für ihr Zimmer." Sein Kopf drehte sich zu mir und seine blauen Augen schauten erwartungsvoll in meine. ,,Bekomme ich zur Belohnung einen Kuss?"

Das genügte, um mich völlig aus der Fassung zu bringen.
,,W-wa-wa-wass?! Auf k-keinen Fall!" Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schüttelte hektisch meinen Kopf.
,,Mir reicht auch ein kleines Küsschen auf die Wange!" Mit bettelnden Hundeaugen sah er ich an.

Was soll ich tun? Er hat für mich etwas getan, also ist es doch nur gerecht, wenn ich auch etwas für ihn tue. Es ist ja nur auf die Wange, also halb so wild.

,,Schließ deine Augen." Meine Nachgiebigkeit überraschte ihn und er schloss seine Augen.
Ich nahm meine Hände hinter den Rücken und trat einen Schritt näher zu Childe.
Da er größer war als ich, stellte ich mich auf die Zehenspitzen. Meine Augen schlossen sich ebenfalls und ich drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

Sobald meine Lippen seine weiche Haut berührten, trat ich auch schon wieder einen Schritt zurück. Ein leichter rosa Schimmer schlich sich auf seine und meine Wangen.
,,Zufrieden?" Verlegen schaute ich zur Seite.

Childe legte seine Hand auf die Wange, die von meinen Lippen kürzlich berührt wurde.
Dann machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit und er begann freudig auf und ab zu hüpfen.
,,Hach, danke meine liebe Y/N! Jetzt werde ich mein Gesicht nie wieder waschen!"
,,Übertreib doch nicht gleich." Wir sahen uns in die Augen und Childe fing an zu lachen. Nach wenigen Sekunden stimmte ich mit ein.

Childe ist nicht so schlimm, wie ich dachte.

Erst jetzt fiel mein Blick zu Zhongli. Er hatte uns still beobachtet und nichts gesagt.
,,Ist alles in Ordnung mit dir, Zhongli?" Besorgt schaute ich ihn an.
,,Wir sollten zum Hotel gehen. Es scheint schon wieder dunkel zu werden." Mit diesen Worten wandte er sich von uns ab und nahm eine Tüte.
Er ist gar nicht auf meine Frage eingegangen. Habe ich etwas falsch gemacht? Ist er sauer auf mich?

Während ich weiter grübelte, drückte Zhongli Childe zwei Tüten in die Hände.
,,Hier, die trägst du."
,,Ohh, diesmal darf ich mitkommen?" Zhongli nickte und ging mit einer Tüte in der Hand zur Haustür.

Der glückliche Childe winkte mir zu. ,,Komm, gehen wir.", sagte er und ging ebenfalls.
Ich hörte auf über Zhongli nachzudenken und folgte den beiden hinaus.

Während des Weges redeten wir kaum. Ich lief in der Mitte, Zhongli rechts und Childe links von mir.
Da mir die Stille ein wenig unangenehm wurde, machte ich den Anfang.
,,Wir befinden uns gerade im Übergang vom Sommer zum Herbst oder?" Ich zeigte mit meinem Zeigefinger auf einen Baum vor uns am Wegesrand. ,,Die Blätter verlieren schon ihre Farbe."

Zhongli nickte. ,,So ist es. In dieser Zeit ist das Wetter unberechenbar. Mal trocken, mal nass. Mal warm, mal kalt. Achte also darauf was du trägst, nicht dass du dir noch eine Erkältung einfängst."
Childe stupste mich mit seinem Ellenbogen an. ,,Also ich hätte nichts dagegen, wenn du etwas freizügiger herumläufst. Natürlich nur in meiner Gegenwart." Ergänzte er noch und zwinkerte mir zu.

Beinahe wäre ich gestolpert, hätte Zhongli mich nicht rechtzeitig gestützt.
,,Besser du behältst solche Witze für dich." Er schien ein wenig gereizt zu sein.

Childe setzte zu einer Antwort an, als er von einer weiblichen Stimme unterbrochen wurde.
,,Hey Zhongli, was für ein Zufall!" Ein Mädchen, dem Aussehen nach zu beurteilen in etwa meinem Alter, lehnte sich ein paar Meter von uns entfernt aus dem Fenster eines Hauses.
,,Wir brauchen dein überdimensionales Hirn. Wenn du nicht gleich kommst, hole ich es mir selber!" Sie grinste breit, ehe sie dann auch schon wieder das Fenster schloss und verschwand.
Die ist ja gruselig!

Zhongli neben mir atmete schwer aus. ,,Also, dann werde ich jetzt wohl gehen müssen." Er schaute abwechselnd von mir zu Childe und seine Laune wurde noch schlechter. Mich mit aufdringlichen Childe alleine zu lassen, schien ihm überhaupt nicht zu gefallen.

,,Keine Sorge, Kumpel! Ich werde mich darum kümmern, dass Y/N im Hotel ankommt." Fröhlich stellte er eine Tüte ab, nur um mir dann einmal kräftig durch die Haare zu wuscheln.

Das reichte nicht, um den schlecht gelaunten Zhongli zufrieden zu stellen. ,,Ich werde später nachkommen und schauen, ob alles in Ordnung ist." Mit diesen Worten drehte er sich um und marschierte zum Haus, aus dem gerade noch das gruselige Mädchen herausgeschaut hatte. Oh je, hoffentlich reißt sie ihm nicht wirklich das Gehirn raus.

Eine tiefe Stimme holte mich wieder aus meinen Gedanken. ,,Verlasse auf keinen Fall das Hotel bevor ich nicht bei dir war, verstanden?" Zhongli hatte sich nochmal umgedreht und schaute nun mit seinen goldenen Augen direkt in meine.
Ich bejahte dies, er nickte und ging fort.

Childe und ich waren jetzt alleine. Der Mann, vor dem ich gewarnt wurde, sollte mich nun zu meinem Hotelzimmer begleiten. Ich habe ein ganz mulmiges Gefühl dabei.

Fortsetzung folgt...

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Ja, ich weiß, dass das eine Zhongli x Reader Story ist und keine Childe x Reader Story. Bisschen Childe muss auch sein okay? 😂
Im nächsten Kapitel kann es eventuell zu ein wenig Herzklopfen kommen. Nun, das hoffe ich jedenfalls :"D

Sorry nochmal für die lange Pause D: Habe jetzt Ferien, also auch viel Zeit zum Schreiben. Die nächsten 3 - 5 Kapitel werden diese Woche sicher noch kommen, versprochen! 🤝

Memories | Zhongli x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt