3. Kapitel

0 0 0
                                    

Rose hatte nur schlecht geschlafen. Sie konnte sich nicht auf den Boden legen, da das Rohr, an dem sie gefesselt war, nicht bis zum Boden ging und es schrecklich kalt war.

Eine Maus war immer wieder um sie herumgeschlichen. Einmal war sie ihr über das Bein gelaufen. Sie hatte geschrien, aber niemand hatte sie gehört. Sie war einsam und verbittert.

Irgendwann, sie wusste nicht wie viel Zeit verstrichen war, betrat eine Person den Raum. Wieder war sie vermummt.

>> Und hast du gut geschlafen süße? << Er sagte es ihr mit einer zarten und zugleich abwertenden Stimme.

Sie gab ihm keine Antwort. Sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben und ihn ihre Stimme hören lassen. Davor fürchtete sie sich zu sehr vor ihm.

>> Ich habe dich etwas gefragt. << Seine Stimme wurde strenger, sodass sie doch sprach. Die Angst zu sterben überwog sie als die Angst zu sprechen.

>> Wenn du es ehrlich wissen willst beschissen. Es war kalt, ich konnte mich nicht hinlegen und eine Maus hat mir Gesellschaft geleistet. Wenigstens ist sie gastfreundlicher als du und deine Komplizen <<, ging sie ihn in einer Tonlage an, die sie von sich selbst nicht mal kannte und die sie nicht beabsichtigt hatte.

>> Warum hast du den nicht gerufen? << Sie konnte sein Gesicht nicht sehen. Aber sie konnte hören das er ein gefährliches lächeln aufgesetzt hatte.

>> Was denkst du denn was ich die ganze Nacht gemacht habe. Aber die Wände hier werden so dick sein, dass sie den knall einer Atombombe verschlucken können. << Sie konnte nicht fassen das er so arrogant zu ihr war und sie scheinbar doch für sich gewinnen wollte. Solch eine Beziehung würde sie nie haben wollen.

>> Ach Schnuckiputz ich kümmere mich darum. Nächste Nacht wirst du es besser haben. Ich verspreche es dir <<, sagte er.

>> Nenn mich ja nicht Schnuckiputz. Ich kenne Sie ja gar nicht. Und wie wäre es einfach mal mit frei lassen? Das ist besser als Gefangenschaft. <<

>> Frei lassen geht leider nicht. Wir brauchen dich noch. Aber kennen tust du mich. Wir waren doch schon beim du angekommen. Die höflichkeitsform kannst du dir also sparen. << Seine stimme blieb ruhig, machte ihr aber auch Angst, weil er in einem überheblich, freundlichen Ton sprach, in dem sonst nur Psychopathen sprachen. War er einer? War er aus der Anstalt ausgebrochen?

Mit einem Mal hob er seine Hand, und Strich ihr wieder durch ihre Haare. Sie aber konnte es nicht mehr ab. Sie schaffte es sich vom Boden anzustoßen und ihn somit in den Arm zu Beißen.

Ihr Entführer schrie auf, gab ihr eine heftige Backpfeife und rannte aus dem Raum hinaus.

Rose sackte wieder auf dem Boden zusammen und begann zu weinen. Was hatte sie da nur getan? Wie konnte sie auf einmal in dieser Tonlage mit ihm sprechen? Und wieso hatte sie ihn gebissen? Was war in sie gefahren sich so etwas heraus zu nehmen? Hatte sie sich nun die Vorteile verspielt, die sie hatte? Würde er ihr nun das Leben zur Hölle machen in diesem Raum in dem sie festsaß?

>>>><<<<>>>><<<<

Paul erreichte am späten Morgen erst das Baumhaus. Er hatte sich in der Nacht ohne dass es einer gemerkt hatte davongeschlichen, was am nächsten Morgen für Aufruhr gesorgt hatte, da nun noch eine Person verschwunden war.

>> Tim. Tim und die anderen haben Rose. << Sein Atem ging schnell und der Schweiß perlte ihm von seiner Stirn.

Die anderen waren noch über dem Frühstück. Und sahen erschrocken auf, als er ohne jegliche Vorwarnung die Tür mit einem lauten Knall aufstieß.

Die Gang 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt