2. Kapitel|Rettung in letzter Sekunde

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Liana

Laut deren Größe sind das eindeutig Werwölfe und wegen deren Aura weiß ich, dass es sich um den Beta, den Alpha und drei untergebene Wölfe handelt.

Der Alpha, ein braun weißer Wolf sieht mich abschätzig an. Ich stelle innerlich schonmal auf Verteidigungsmodus. Der Beta, ein weißer Wolf, wendet sich dem Alpha zu. Ich komme mit langsamen Schritten aus meinem Schlafplatz. Der Alpha bemerkt dies, fletscht die Zähne und knurrt mich an. Automatisch erwidere ich diese Geste. Meine Nackenhaare stellen sich, als würden sie unter Strom stehen, auf.

Die nächsten Sekunden vergehen wie in Zeitlupe. Der Beta springt auf mich zu. Ich lenke seinen Angriff mit Telekinese ab und er springt über mich hinweg.

Die anderen drei Wölfe scheinen nun verunsichert zu sein, doch der Alpha setzt sogleich zum Angriff an.

Im letzten Moment kann ich seinen Fängen entkommen und renne so schnell ich kann, bis ich einen stechenden Schmerz an meiner Hinterpfote spüre und strauchelnd zu Boden falle. Sofort steht der Alpha über mir und beißt mir kräftig in die Schnauze. Ich versuche ihn weg zu drücken und ihn nicht noch wütender zu machen, denn ich will nicht kämpfen.

Ich will einfach weiter ziehen. Ich habe es satt, immer gleich kämpfen zu müssen!

Er lässt jedoch nicht von mir ab und mein Widerstand scheint ihn noch rasender zu machen. Nun kommen auch die anderen Wölfe hinzu und mir wird bewusst, dass ich niemals gegen fünf so große und starke Wölfe ankomme.

Winselnd versuche ich den Angriffen und Zwick-Attacken auszuweichen.

Nach gut einer halben Stunde liege ich am Boden, mein weißes Fell von Blut verschmiert. Mein Widerstand erlischt.

Ich habe begriffen, dass diese Wölfe mich nicht einfach verjagen wollen, sondern töten.

Der Alpha fletscht die Zähne und die anderen Wölfe nehmen Abstand zu mir.

Meine Chance!

Mit den letzten bisschen Kraft werfe ich den Alpha zurück, komme taumelnd auf die Pfoten und renne über die Reviergrenze, doch die Wölfe halten nicht an dieser an, sondern jagen mich weiter.

Meine Ausdauer sinkt von Sekunde zu Sekunde und schon bald hat mich der Beta eingeholt.

Er springt mich von hinten an, beißt mir in den Nacken. Der Alpha läuft neben mir vorbei und will in meinen Hals beißen, als plötzlich ein sehr, sehr, sehr lautes Knurren ertönt. Die Wölfe lassen von mir ab und ich sinke zu Boden. Zwischen zwei Bäumen steht ein schwarzer Werwolf, so groß, wie ich noch keinen gesehen habe.

Das wars! Ich bin geliefert! Dem Tode geweiht..

Nach und nach erscheinen hinter diesem schwarzen Wolf immer mehr Wölfe und bauen sich wie eine Mauer vor uns auf.

Meine Verfolger klemmen die Schwänze zwischen ihre Hinterbeine und sehen den schwarzen Wolf unterwüfig an. Dieser kommt näher, fletscht die Zähne. Sein Blick fällt auf mich. Ich sehe in die wohl wunderschönsten Augen, die ich jemals gesehen habe. So blau, wie das Meer und eindeutig ein Alpha.

Er knurrt tief und sein Rudel stürzt sich plötzlich auf die Eindringlinge. Das letzte, was ich zusehen bekomme, ehe mich das Bewusstsein verlässt, ist, wie der Alpha sich schützend über mich stellt und seinen Kopf an meinen drückt.

Liana ~ Die einsame Werwölfin✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt