Kapitel 6

1 0 0
                                    

Ich versuchte David die nächsten Tage aus dem Weg zu gehen, was bei dem Job nicht so leicht war. Wir mussten uns ständig absprechen, blieben aber bei dem nötigsten. Seit der Party hatten wir nicht über unseren kleinen Vorfall geredet. Ich konnte seine Reaktion immer noch nicht verstehen, ich war 1. volljährig, 2. hatte ich nichts gemacht außer mein tshirt auszuziehen und 3. war er wenn das derjenige, der mich in der Situation sexualisiert hatte. Das war das Problem als Frau. Man wurde immer sexualisiert. Deswegen hatte ich mich auf niemanden eingelassen, weil alle nur das eine wollten. Auch Jace war so.

Es vergingen 2 Wochen in denen David und ich unsere Kommunikation auf das nötigste beschränkten wenn ich auf Arbeit war. Ich hatte auch meine Lust darüber zu diskutieren, dass er wie alle anderen war. Aber wir mussten trotzdem miteinander klar kommen.
Thomas war heute seinen Gips los geworden und trauerte etwas um ihn, da er wie er so schön sagte „bei den Mädels gut ankam", doch das bildete er sich auch nur ein. Ich hatte die Aufgabe ihn vom Krankenhaus abzuholen und lehnte am Auto, während ich auf ihn wartete. Dabei starrte ich auf mein Handy und scrollte durch Instagram. Nichts wichtiges war zu sehen. Ich war völlig vertieft, bis ich eine vertraute Stimme hörte.
„Er hat nichts schlimmes, Mom, nur einen blauen Fleck, alles ist gut."
Ich wollte nicht hoch schauen, doch diese Stimme versetzte mir einen Stich in mein Herz. Einen Stich von dem ich erwartet hätte, er würde mich nicht so hart treffen wie er es tat. Ich fixierte die Frau mit dem Kleinkind auf dem Arm und den Jungen daneben. Sie liegen direkt auf mich zu.
„Oh Lauren, schön dich zu sehen! Wie gehts dir?" fragte die Frau. Ich war wie versteinert und konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. Vor mir stand Jace Hamilton persönlich. Was zur Hölle machte er hier?
„Lauren, gehts die nicht gut? Ist jemand aus deiner Familie im Krankenhaus?" zog mich Jaces Mutter aus meiner Starre.
„Nein, alles gut. Ich hole eins meiner Kinder aus dem Heim."
„Ach du arbeitest dort? Das finde ich toll! Die Kinder können viel von dir lernen!"
Mein Blick war immer noch auf Jace gerichtet und ich konnte nichts sagen. Wieso war er hier? Wo war er die ganze Zeit? Und vor allem... hatte er an mich gedacht?
„Wir müssen leider los. Hat mich gefreut dich zu sehen!" sagte Jaces Mom und stieg ins Auto, welches neben meinem stand. Jace stieg auf der Beifahrer Seite ein und berührte seine Schulter mit meiner als er an mir vorbei ging. Diese Berührung tat unglaublich weh. Aber in meinem Herzen.

Schweigend fuhr ich mit Thomas zurück zum Heim auch wenn er ständig versuchte mit mir zu reden. Ich lächelte maximal schwach, wenn er etwas sagte, aber ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich dachte ich würde besser darauf reagieren, wenn ich Jace wieder sehen würde. Ich dachte ich wäre darüber hinweg. Über ihn hinweg. Doch so war es nicht. Er riss die Wunde, die er hinterlassen hatte wieder auf.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 24, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Little HamiltonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt