Kapitel 9

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„Du hast was?", schreit Vee durch den halben Gang.

„Pscht, nicht so laut, muss ja nicht schließlich jeder hören. Ja ich habe jemanden auf der Gala geküsst. Häng es doch nicht so an die große Glocke.", versuche ich sie etwas zu beruhigen. Natürlich habe ich den Fakt ausgelassen, dass es mein erster Kuss war und dass ich seine Lippen immer noch auf meinen spüre.

„Du hast jemanden geküsst denn du seit ein paar Stunden kennst. Und du weiß noch nicht einmal wie er heißt. Bella das klingt so gar nicht nach dir." Als Antwort schüttle ich nur mit dem Kopf.

„Vermutlich werden wir uns sowieso nie wieder sehen. Außerdem habe ich im Moment keine Zeit für eine Beziehung.", versuche ich mich heraus zu reden. Hiermit ist die Diskussion für mich auch schon beendet und wir machen uns auf den Weg zum Unterricht. Vee versucht über den Tag immer wieder das Thema anzuschneiden, aber ich blocke immer ab. Es soll eine schöne Erinnerung bleiben.

...

Es sind mittlerweile 2 Monate her, seitdem ich den unbekannten Mann auf der Gala geküsst habe. In der Zwischenzeit haben wie uns nicht mehr getroffen oder vielleicht haben wir das, jedoch haben wir uns nicht erkannt. Aber es nagt immer noch an mir, vielleicht hat mir der Kuss doch mehr bedeutet wie ich zugeben will, ich würde alles geben um den Mann noch einmal zu sehen, aber das Schicksaal scheint es nicht gut mit mir zu meinen. Genervt schlage ich die Haustüre zu und gehe sofort in die Küche. Überraschenderweise bin ich nicht alleine, mein Vater sitzt am Küchentisch und scheint auf mich zu warten. Ich bekomme ein mulmiges Gefühl und bleibe erstarrt stehen. Ein gezwungenes „Hallo" bekomme ich zwischen meinen Lippen durchgepresst. Ich habe keine Ahnung was jetzt auf mich zukomme, aber ich versuche mich auf jegliche Situation gewappnet zu machen. Jedoch kommt es ganz anders als erwartet.

Er überreicht mir eine Karte, im ersten Moment bin ich überfordert doch dann werfe ich einen genaueren Blick darauf. Oh mein Gott, es ist ein Ticket zu einem Spiel meiner Lieblingsfußballmannschaft FC Manchest, ich mache Freudensprünge. Etwas verwirrt bin ich schon, denn ich habe erst in einem halben Jahr Geburtstag, nichtsdestotrotz bin ich überglücklich, Doch Dads Stimme lässt mich wieder in die Realität zurückkehren.

„Ein potentieller Kunde hat mir 2 Karten geschenkt und will dort geschäftliches klären. Katrin und Cindy sind nicht unbedingt Fußballbegeistert, also habe ich gedacht, dass du mich begleiten könntest."

Bin ich in einem Traum oder was? Freudig nicke ich ihm zu und kann es kaum erwarten das Spiel zu sehen. Vor Begeisterung wollte ich Dad umarmen, jedoch belasse ich es dabei, das Verhältnis zwischen uns ist immer angespannt gewesen. Ich möchte ihn jetzt nicht verärgern, nicht dass er doch noch jemand anderen mitnehmen möchte. Trotzdem freut es mich, dass er mich mitnehmen möchte. Freudestrahlend gehe ich in mein Zimmer und lege die Kartebehutsam in die Schublade in meinem Nachtkästchen. Ich kann es nicht fassen, das Dad mich wirklich mitnehmen will. Vielleicht hat er ja doch noch nicht alles von seiner guten Seite weggetrunken. Ist mir jetzt auch egal, ich freue mich riesig, das Spiel ist schon dieses Wochenende. Deshalb muss ich mich jetzt streng an den Haushaltsplan halten, damit ich bis Samstag alles erledigt habe. Also ran an die Arbeit!

Eine etwas andere Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt