Eine etwas andere Cinderella Story

Kapitel 6

Nach 5 Minuten erspähe ich das Kleid von Cindy und setze mich zu ihnen an den Tisch. Mein Magen knurrt schon vor lauter Hunger und ich kann es kaum erwarten, etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Enttäuscht muss ich feststellen, dass der Unbekannte nicht bei uns am Tisch sitzt, es ist irgendein älteres Ehepaar, welches aber sehr freundlich ist. Als das Essen serviert wird kann ich es kaum erwarten, jedoch sinkt meine Laune schnell in den Keller. Die Vorspeise besteht aus einem Hauch Süppchen und das Steak vom Hauptgang war kaum größer als ein Chicken Nugget. Die Nachspeise zur Krönung besteht aus einem dekonstruierten Tiramisu und ich hasse Kaffee. Als das Essen abserviert wird, habe ich immer noch einen riesigen Hunger und es macht sich schlechte Laune bereit. Wieso bin ich noch einmal gekommen, zu Hause hätte ich mir jetzt einen Topf Nudeln gekocht. Nach dem Essen steht wieder dieselbe Frau auf der Bühne und hält eine Ansprache, aber ich höre nicht zu denn meine Gedanken drehen sich nur ums Essen. Deshalb entschließe ich mich an die Bar zu gehen, vielleicht haben sie dort Knabbergebäck oder ähnliches. Doch als ich dort ankomme sitzt wieder der Mann von vorhin dort, als er mich erblick beginnt er zu Lächeln.

„Meine Schönheit ich hatte gehofft Sie hier wieder anzutreffen. Sehnt es Sie auch so sehr nach mir, wie ich mich nach Ihnen?", fragt er mich mit verstellter Stimme. Ich kann nur über sein nicht vorhandenes Schauspieltalent lachen.

„Leider muss ich Sie da enttäuschen. Denn ich befinde mich gerade auf der Suche nach etwas Essbarem."

„Da könnte ich Ihnen behilflich sein." Er nimmt meine Hand und zieht mich in den hinteren Teil der Gala. Er führt mich durch eine hintere Tür und wir befinden uns in einem anliegenden Garten, dort befiehlt er mich auf eine Bank hinzusetzen.

„Warte ich komme gleich!" Schon ist er um die nächste Ecke verschwunden, die frische Luft ist angenehm und ich kann zum ersten Mal seit Stunden wieder atmen. Nach knappen 5 Minuten ist er wieder da und hält mir stolz eine Papiertüte vor mein Gesicht. Er drückt sie mir in die Hand und ich öffne diese gespannt, was ich dort drinnen sehe lässt mich grinsen. Es ist eine McDonalds Tüte und es befinden sich Burger, Pommes und Getränke dort. Mein Magen freut sich und ich nehme mir gleich einen Karton heraus und packe den Burger aus.

„Woher hast du das so schnell bekommen?", frage ich ihn, während ich seufzend vom Burger abbeiße. Bin ich gerade in einem Traum?

„Ich habe immer einen Vorrat dabei, denn gewöhnlich gibt es nie viel zu essen bei solchen Veranstaltungen." Er greift ebenfalls in die Tüte und wir sitzen stillschweigend nebeneinander. Die Stille ist angenehm und jeder von uns genießt sein Essen, das war jetzt genau das was ich gebraucht habe. Als ich fertig bin wische ich die fettigen Finger an einer Serviette ab und grinse wie ein Honigkuchenpferd.

„Danke du bist mein Lebensretter.", bedanke ich mich bei ihm. Mein Magen ist jetzt gefüllt und ich habe jetzt weitere Energie um diesen Abend durchzustehen.

„Stets zu Ihren Diensten." Als ich auf meine Uhr sehe, stelle ich erschrocken fest, wie spät es schon ist.

„Ich glaube wir sollten wieder zurück gehen, obwohl ich noch gerne hier sitzen bleiben würde." Etwas traurig nickt er und er reicht mir die Hand damit ich aufstehen kann.

„Ein wahrer Gentleman." Nachdem wir den Saal wieder betreten haben, erschlägt mich die stickige Luft fast. Leider trennen sich unsere Wege hier.

„Wir sehen uns doch noch einmal?", fragt er mich heute zum zweiten Mal.

„Bestimmt.", antworte ich ihm abermals.

Schon ist er in der Menge verschwunden und ich gehezurück an unseren Tisch, die Frau auf der Bühne scheint immer noch zu reden.Doch es macht den Anschein als würde ihr keiner Aufmerksamkeit schenken. Katrinunterhält sich mit einer ihrer Freundinnen, Cindy ist überraschenderweise amHandy und Dad starrt gedankenverloren in sein Glas. Ich gebe einen genervtenSeufzer von mir, hoffentlich vergehen die restlichen Stunden schnell, damit ichbald von hier wegkomme.