5.Kapitel

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte spürte ich Hunger. Ich hab gestern Abend nichts gegessen. Aber was sollst, viel essen darf ich ja nicht. Mein Körper muss damit klar kommen.

,,Kai alles gut?", fragte eine verschlafene Stimme unter mir. ,,Ja, alles besten", gab ich ihm einen Kuss. Da der Wecker noch nicht an ging, können wir noch kuscheln, was wir natürlich ausnutzen.

Als dann der Wecker klingelte, sahen wir uns beide schmollend an. Nach ein paar Sekunden konnten wir aber schon nicht mehr ernst bleiben und lachten uns kaputt. ,,Los hoch jetzt!", scheuchte mich Julian auf und ging, anstatt zu seinem Schrank erst zu meinem. ,,Heut Klamottentausch?", lachte ich. ,,Kann man so sagen?", guckte Julian aus dem Schrank und nahm einen Hoody raus. ,,Aber nur wenn ich auch einen von dir bekomme.", forderte ich und war schon an Julis Schrank. ,,Alles was du willst",hörte ich eine Stimme hinter mir und Julian legte seine Hände von hinten um mich. Ich drehte mich einmal in seinen Armen um ihn zu küssen.

Es wurde kein normaler Kuss, denn schon nach wenigen Sekunden wurde ich an die Schranktür gedrückt. Jule legte seine Hände an meine Taille und ich vergrub meine Hände in seinen blonden Haaren. Wir bewegten unsere Lippen passend gegeneinander, bis Julian ganz Vorsicht mit seiner Zunge an meine Unterlippe stößt und so nach Einlass bat, diesen gewährte ich ihm natürlich. Unser Zungen kämpften gegeneinander. Als wir uns wegen Luftmangel voneinander lösten und unsere Stirne aneinander legten hauchte mir Julian noch ein 'Ich liebe dich Kai' zu, bevor er sich auf den Weg ins Bad machte.

Glücklich setze ich mich aufs Bett und ging die letzten Minuten nochmal durch. Wieviel Glück hatte ich mit Julian bitte? Er tat einfach alles für mich. Ich liebe ihn.

Als wir beim Frühstück saßen probierte mir Julian wieder irgendwas aufzudringen, doch ich verneinte nur, obwohl ich riesigen Hunger hatte.

Erik ließ mich zum Glück in Ruhe, er hatte anscheinend viel anschiss bekommen, denn er war doch sonst auch das großmaul.

Das klingeln ließ uns endlich frei. Es war letzte Stunde und wir hatten Geschichte. Ach, meine Begeisterung hält sich stark in Grenzen. Naja, jetzt gehst wenigsten zum Training.

Juli und ich holten also unsere Trainingstaschen und machten uns auf dem Weg zum Sportplatz, aber nicht ohne vorher nochmal geknutscht zu haben.

,,Ey ich schwöre dir Jule, irgendwann erwischt uns mal jemand", lachte ich.
,,Dann müssten wir halt aufpassen", zuckte er nur mit den Schulter. Ich schüttelte nur belustigt den Kopf.
,,Hast du ne Idee wie wir es unseren Eltern sagen können?", wechselte er das Thema. ,, Wir könnten doch in den Herbstferien uns alle zusammen treffen, dann könnten wir das sagen.", erklärte ich ihm meinen Plan, denn ehrlich gesagt hab ich mir auch schon drüber Gedanken gemacht. ,,Klingt gut.",antwortete er nachdenklich.

Da wir etwas gebummelt hatten, beilten wir uns auf den letzten Meter zur Kabine. Schnell zogen wir uns um und gingen auf den Platz wo uns auch schon Thomas erwartete, ,,So... Plan für heute: erstmal 15 Minuten einjoggen. Danach werden wir ein wenig Ballkontrolle üben. Weiter geht's dann zum 11-meter schießen und als letztes eine Partner Übung, die werd ich euch dann erklären, wenn es so weit ist. Und jetzt Hopp hopp", schickte er uns los.

Schön, bei den 15 Minuten einlaufen, merkte ich wie ich schwächer wurde und mir ein wenig Schwindelig wurde. Egal, weiter durchziehen!

Bei der 2. Übung mussten wir mit Ball Slalom laufen, den Ball unter Hirden durchschießen und selber drüber springen und sowas...

Dann kam das worauf ich mich immer freue, 11-Meter schießen. Als ich dran war schüttelte ich kurz meinen Kopf um den Schwindel zu verdrängen, ich nahm Anlauf, traf dem Ball aber komplett falsch, denn er sprang 3 Meter vom Tor weg. Enttäuscht von mir selber setze ich mich an den Rand. ,,Alles gut, Engel. Passiert jedem mal.",flüsterte mir Julian zu, es sollte ja nicht jeder wissen das wir zusammen waren.

Nachdem alle geschossen hatten erklärte uns Thomas was wir machen mussten.  ,,Also wir sollen jetzt Slalom laufen und dann immer zu den anderen passen?", vergewisserte ich mich bei Juli und der nickte nur.

Als ich aufstand machte sich der Schwindel wieder bemerkbar. Ich stütze meine Hände auf meinen Knien ab und atmete durch. ,,Alles gut?", fragte mich Julian besorgt. ,,Jaja geht gleich wieder", beruhigte ich ihn.

Um mir nichts anmerken zu lassen, ging ich schnell weiter und wir trainierten. Schon nach den ersten Schritten merkte ich, dass es ein riesen Fehler war. Ich passte den Ball gerade zu Julian, als sich der Schwindel durchsetzte und mir schwarz vor Augen wurde. ,,Juli... ", krächtze ich nur noch, bevor ich bekanntschaft mit den Boden machte.

Julian's sicht

Kai war heut komplett neben der Spur. Ich glaub ihm geht es nicht so gut. Er will trotzdem wieder den starken spielen und macht einfach weiter. Gerade als ich Kai den Ball zurück passen wollte, hörte ich nur ein schmerzverzogenes 'Juli...' schon lag mein Blick auf Kai, der gerade hilflos zu Boden stürzte. Ich sprintet die paar Meter zu ihm und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Um uns herum versammelten sich Schüler. ,,Los holt doch jemand mal nen Artz!", forderte ich sie auf. Ich wusste nichtmal ob man das so sagen kann aber in dem Moment war es mir egal. ,,Kai!", schluchzte ich, ,,Kai, bleib hier. Schau mich an" Doch nichts bewegte sich vorsichtig zog ich ihn auf mich. Er war deutlich leichter als beim letzten Mal. Oh nein, sag nicht er hat das 'Ich esse nichts, weil ich zu dick bin' durchgezogen.

Ein Arzt kam, er zog mir Kai förmlich aus den Händen. Ich wollte ihn nicht loslassen. Was ist wenn ihm was passiert. Ich probierte wieder an Kai zu kommen. Die Stimmen um mir ignorierte ich. Ich merkte nur wie mich jemand von hinten festhielt. Wie in einer trance probierte ich mich zu lösen. Ich musste zu ihm! Ich musste zu Kai!

,,Julian beruhige dich!", holte mich unser Trainer zurück in die Realität. Tränen strömten meine Wangen runter. ,,Wo ist Kai?",sprang ich sofort wieder auf und suchte Hilflos die Gegend ab. Aber ohne Erfolg. ,,JULIAN!", so wütend hab ich Thomas noch nie gesehen, ,,SETZ DICH JETZT UND FAHR DICH RUNTER" Ich wollte doch nur wissen wo Kai ist. ,,Ihm geht's gut ok? Er ist in guten Händen", versuchte er mich zu beruhigen. ,,Wo ist er?", brachte ich unter Tränen hervor. ,,Im Krankenhaus", war die Antwort die ich bekam. ,,Kann ich zu ihm?",es war das einzige was ich wollte. ,,Julian, es geht ihm nicht gut. Er muss sich ausruhen", probierte mir Thomas zu erklären. Ich nickte nur verständnis voll, obwohl ich es nicht war, und legte mich ins Gras. Ich sehnte mich nach Kai. Kai, dass einzige was ich wollte war kai.

,,Julian, wie es aussieht kannst du ihn morgen besuchen.",lächelte mir Thomas liebevoll zu, als er sein Handy vom Ohr nahm.

Morgen also... Hoffentlich vergeht die Zeit schnell bis morgen. Denn nicht zu wissen was mit meinem Engel ist, macht mich Fertig. Und das alles nur wegen Erik, weil er ihm einreden musste das er zu dick sei. Dabei war er einfach Perfekt. Ich wünschte Kai könne einfach mal durch meine Augen sehen. Dann würde er vielleicht sehen wie perfekt er ist.

Just a bit | Bravertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt