Vamero ~ Der gefallene Werwolfskönig

1. Kapitel|Sie ist weg

Vamero

Gerade habe ich meinem Rudel klar gemacht, dass sie meine Mate mit Respekt behandeln zu haben, doch natürlich muss Selen wieder mal für Ärger sorgen.

"Oder sie ist gar nicht deine Mate."

Allein dieser Satz, lässt mir das Blut in den Kopf schießen. Mit aller Macht, die ich aufbringen kann, halte ich mich zurück.

"Bitte?!" knurre ich und sehe sie finster an, während sich meine Beine langsam auf sie zu bewegen.

Sie hat es tatsächlich gewagt, meine Mate-Verbindung in Frage zu setzen!

"Ich bin doch nicht blöd! Ich weiß, dass du nicht willst, dass ich die rechtmäßige Luna des Rudels bin!"

Was labert die da? Was für rechtmäßige Luna?

Ja, ich gebe zu, es gab eine Zeit, da habe ich vermutet, dass Selen meine Mate werden könnte, doch sie hat sich so stark verändert und da hoffte ich nur noch, dass sie es nicht wird!

"Liana ist meine Mate! Wieso hätte ich sonst das Nachbarrudel töten sollen?" Auf meine Frage, geht Selen natürlich nicht ein. "Diese Bitch nimmt mir meinen rechtmäßigen Platz weg!" schreit sie stattdessen, springt auf und verwandelt sich in ihren aschegrauen Wolf.

"Das wirst du bereuen!" brülle ich sie an, verwandel mich ebenfalls und lasse nicht zu, dass sie an Liana ran kommt.

Nachdem wir den Kampf beendet haben, bei dem natürlich ich gewonnen habe, allerdings mit der Hilfe von meinem Beta Kiam, gehe ich zu meiner Mate.

Sie verhält sich total komisch, lässt nicht mal zu, dass ich sie berühre und meint nur, sie brauche Zeit für sich. Ich, als ihr Mate, lasse ihr diese natürlich, auch wenn ich ein ungutes Gefühl dabei habe.

"Etwas stimmt nicht." murmel ich leise, sodass es nur meine Mutter Era und mein Beta und gleichzeitig bester Freund hört. "Was meinst du?" fragt meine Mutter. "Mit Liana. Etwas stimmt nicht." "Beruhigend  sehen mich beide an. "Sie hatte Angst um dich." "Ja, sie wollte dir sogar zur Hilfe kommen." erzählen mir beide. Ich seufze leise. "Ich hoffe sie kommt bald wieder." "Bestimmt." lächelt meine Mutter.

Hätte ich gewusst, wie falsch sie mit dieser Aussage liegt, wäre ich jetzt schon nach Liana schauen gegangen, doch so kommt es, dass ich weiterhin sitzen bleibe und mein Frühstück esse, ohne zu wissen, dass meine Mate immer weiter, Meter für Meter, Kilometer für Kilometer sich von mir entfernt.

"Wo bleibt sie nur?" frage ich langsam ernsthaft besorgt. "Wenn es dir keine Ruhe lässt, schau nach ihr." kommentiert meine Mutter. Sofort nicke ich und stehe auf. Kiam steht ebenfalls auf. "Ich komme mit dir. Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl." murmelt er.

Wir beide sehen zuerst in mein Zimmer, wo sie allerdings nicht ist. Dann gehen wir rund um das Haus und schließlich stellen wir das gesamte Haus auf den Kopf, doch finden sie einfach nicht.

"Sie ist weg." keuche ich atemlos und meine Welt bricht zusammen.