Vamero ~ Der gefallene Werwolfskönig

4. Kapitel|Neues Rudel

Vamero

Ich schlucke schwer und gehe langsam rückwärts.

Das wird ein Desaster!

Der Alpha knurrt und ist mit zwei großen Sätzen bei mir. Er will mich anspringen, als plötzlich eine weiße Wölfin über mich springt und den Angriff abblockt.

Einen Moment erstarre ich vollkommen. Dieses Gefühl, das ich mir so lange schon gewünscht habe, wieder zu spüren, ist von der einen auf die andere Sekunde wieder da.

Liana! Sie beschützt mich! Sie hasst mich nicht!

Der Alpha und sie rollen einige Meter am Boden entlang und kämpfen miteinander. Ich will ihr helfen, doch da werde ich von den anderen Wölfen aufgehalten, die mich alle gleichzeitig angreifen.

Ich versuche den Angriffen auszuweichen oder sie abzublocken, doch das gelingt mir nicht besonders gut.

Verzweifelt sehe ich zu meiner Mate, die soeben vom Alpha zu Boden gedrückt wird. Sie versucht sich zu wehren, doch er packt sie am Nacken.

Das zu sehen, verändert etwas in mir radikal. Einer der Wölfe springt auf mich zu. Tobend vor Zorn, fange ich seinen Angriff ab, packe seinen Nacken und schleuder ihn weit weg, gegen einen Baumstamm, wo er reglos liegen bleibt. Die anderen Wölfe scheinen nun wie versteinert zu sein und ich weiß genau, warum.

Meine Augen sind glühend rot.

Das passiert äußerst selten und nur, wenn ich am Höchstpunkt meiner Wut angekommen bin.

Ich fletsche die Zähne und stürme auf den Alpha zu. Dieser lässt glücklicherweise von meiner Mate ab und stürmt ebenfalls auf mich zu.

Ab diesen Moment halten sich die anderen Wölfe raus, denn hierbei geht es darum, wer der Stärkere ist und wer das Rudel übernehmen darf.

Der Alpha und ich springen uns gegenseitig an, wobei ich um eine Sekunde später abgesprungen bin und durch die Kraft des Sprunges, den Alpha zurück in den Boden werfen kann. Sofort beiße ich in sein Ohr. Er knurrt, windet sich unter mir und erwischt mich mit den Zähnen unter meinem Auge. Ich zucke zurück. Er beißt in meine Brust und wirft mich zu Boden, sodass er nun über mir steht. Er will nach meiner Schnauze schnappen. Ich reagiere blitzschnell und beiße, während er sein Maul weit aufreißt, in dieses und in seinen Unterkiefer.

Er jault auf und reißt sich los. Blut tropft aus seinem Maul.

Ich springe auf und fletsche die Zähne.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie meine Mate das Szenario gebannt verfolgt, doch entgeht mir ebenso nicht, wie sehr sich ihr Körper anspannt.

Während ich drohend langsam auf den Alpha zugehe, sehe ich das Zögern in seinen Augen, ob er noch weiter kämpfen oder zurücktreten sollte.

Schließlich entscheidet er sich für das einzig Richtige, was er machen hätte können. Er legt sich auf den Boden, senkt den Blick und klappt die Ohren auf die Seite. Unterwerfung eines Alphas gegenüber eines anderen Alphas.