Ich wachte auf und die Sonne ging gerade auf. Wie ich es liebe! Ich atmete kurz ein und setzte mich auf. Die Vögel zwitscherten und der Geruch von Natur stieg mir in die Nase. Erneut atmete ich tief ein, um diesen Moment zu genießen. Heute war ein schöner Tag, das merkte ich sofort.
Gemütlich stand ich von meinem Bett auf. Mittlerweile war die Sonne vollends aufgegangen und erleuchtete dadurch meine kleine Hütte, in die ich viele Fenster eingebaut hatte. Dann, wie auf ein Stichwort, grummelte mein Magen. Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen.
In der Wildnis zu leben hat nicht nur Vorteile. Es war Herbst und und die Bären waren jetzt auf Futter Suche. So kam es, dass sie immer mutiger wurden und sich heufiger an meine Unterkunft und somit auch meine Vorräte heran trauten.
Natürlich gibt es auch viele Vorteile. Ich kann machen was ich will und so lange schlafen wie ich will, auch, wenn ich kein Langschläfer bin. Und dann gibt es natürlich auch noch die Sache mit der puren Natur. Ich liebe es jeden Morgen auf zu wachen und der Melodie der Vögel zuhören zu können. Das alles brachte mir leider sehr wenig, denn kein Vogel konnte meinen Hunger stillen. Gut ich könnte einen erschießen und über einem Feuer zubereiten, jedoch bin ich nicht wirklich ein Fan von Fleisch.
Ich ging nach draußen um die, frische Morgenluft zu genießen. Ich schaute mich um, keine Spuren zu sehen. So weit, so gut. Wenn es keine Spuren gab, waren die Bären ja vielleicht nicht hier gewesen. Langsam schritt ich vorran, um nach zu sehen, ob irgendetwas von meinem 'Versteck' für Nahrung entwendet wurde. In einem hohlen Baum war eine kleine Holztüre eingebracht. Sie war gut versteckt, sodass sie nicht jeder sehen konnte. Voller Hoffnung öffnete ich das kleine Tor, doch wieder einmal wurde ich enttäuscht. Schon wider war die kleine Kammer lehr. Ich schnaubte und stampfte auf den Boden. "Dann halt wieder kein Frühstück.", murmelte ich.
Plötzlich raschelte es in einem der nahegelegenen Büsche. Was war das? Erschrocken drehte ich mich in alle Richtungen um festzustellen aus welchem der Büsche dieses Geräusch kam. „Hallo?", rief ich allerdings kaum hörbar. Alles blieb stumm. Vorsichtig ging ich auf einen der Büsche zu, aus dem ich dachte das Rascheln vernommen zu haben. Es war immernoch alles stumm als ich die Blätter auf Seite schob. Hinter dem Dickicht war niemand, oder nichts. War wohl nur der Wind.Ich ließ die Blätter wieder zurück an ihren Platz huschen und zuckte mit den Schultern. Auf dem weg zur Hütte, überlegte ich was ich gegen die Plünderer tun könnte.
Dann viel es mir ein, ich musste einfach nur Fallen bauen. Ich hasse es Fallen zu bauen, aber mir bleibt ja nichts anderes übrig wenn ich nicht jeden Tag in den Wald laufen möchte. Ich setzte mich mit etwas zu Trinken und ein paar Beeren, die ich in dem kleinen Waldstück, neben der Lichtung, auf der ich wohnte, gesammelt hatte, an die kleine Feuerstelle. Um den Steinkreis, in dem Abends ein schönes Feuer loderte, lagen ein paar Baumstämme, auf die man sich super setzen oder gar hinlegen konnte, wenn man die Sterne beobachten wollte. Denn das konnte man hier wirklich gut, und das tat ich auch am liebsten. Abends, wenn es dunkel war, legte ich mich immer auf die Baumstämme oder auf die Wiese, lauschte dem Prasseln des Lagerfeuers, dachte über den Tag nach und guckte in die Sterne. Im Sommer tat ich das oft, und nicht selten kam es dazu, dass ich die Nacht im Freien verbrachte.
Ich saß dort und überlegte, wie ich die Fallen am besten bauen und platzieren könnte. Außerdem überlegte ich auch, welches Material am besten war. Oft drifteten meine Gedanken auch ab, aber ich fing mich recht schnell wieder und konzentrierte mich auf die wichtigeren Dinge. Wie ich es heute Morgen schon gedacht hatte, war heute ein Sehr schönes Wetter. Keine einziege Wolke war an dem blauen Himmel zu sehen, und die Herbstsonne schien mit voller Kraft. Es war also nicht so kalt und desswegen entschied ich mich, meine kleine 'Werkstatt' nach draußen zu verlegen, und somit das schöne Wetter auszu nutzen. Gleichzeitig baute ich natürlich auch die Fallen. Ich hatte es mir einfach gemacht und beschlossen einfache Netze zu spannen, in denen, wenn alles nach Plan lief, irgendwann die Übeltäter hingen. Die Idee war zwar simpel, die Umsetzung allerdings nicht ganz so einfach.
DU LIEST GERADE
Drachen Auge
FantasyIn einer Zeit in der Drachen schon längst ausgestorben sein sollten, die Kriege abgeschafft wurden und ein König mit eiserner Faust regiert, ist nicht alles so wie es scheint. Was verbirgt sich wirklich hinter den Schatten, die die Bäume zum Schutz...