Kapitel 6 - Reue, aber etwas spät

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Jacksons PoV:

Das ist nicht sein Ernst, nicht wahr? Das ist alles nur gelogen. Aber mein Beta lügt mich nie an, er hat nicht mal nach Lüge gerochen und sein Herz ist auch nicht schneller geworden. Name? Wie heißt meine Mate? Ich weiß es nicht. Warum weiß ich das nicht? Hab ich sie ohne Grund verstoßen? Warum hat sie keine Tür am Badezimmer? Warum habe ich nicht darauf geachtet? Habe ich ihr Unrecht getan? Was soll ich denn jetzt machen? Unzählige Gedanken rasen mir durch den Kopf, aber einer ist omnipräsent: ICH HABE MEINE MATE BETROGEN. Dass ich vollkommen nackt in meinem Zimmer stehe und fast die Hälfte der Belegschaft an meiner offenen Tür steht, ist mir vollkommen egal. Mein ganzes Zimmer riecht nach Chantal und Sex, brennt sich wie eine Ohrfeige in mein Hirn. Was habe ich getan? Ich war so wütend und frustriert, dann kam Chantal und ich hab die Chance einfach beim Schopf gepackt, ich bin so erbärmlich. Überfordert setz ich mich auf meine Bettkante und leg meinen Kopf in die Hände. Was soll ich jetzt nur machen?

„Lasst uns allein! Ich muss wohl mit meinem Sohn ein ernstes Wörtchen sprechen!", befiehlt meine Mutter mit deutlicher Stimme, doch wie immer wird sie nicht laut.

Was macht eigentlich meine Mutter hier? Das wird nicht gut für mich enden. Nicht, dass ich es nicht verdient habe, aber ich hätte gerne verhindert, dass meine Eltern davon Wind bekommen. Nur am Rande bekomm ich mit, wie die Versammlung sich auflöst und meine Eltern in mein Zimmer kommen und Dad die Tür hinter sich schließt. Mir wird eine Decke an den Kopf geworfen, meine Mutter will wohl, dass ich mich bedecke. Verständlich. Also leg ich die dünne Decke über meinen Schoß und trau mich gar nicht den Kopf zu heben, will den Blick meiner Eltern nicht sehen. Bevor Mutter überhaupt was sagt, reißt sie zwei meiner großen Fenster auf, will wohl den Geruch loswerden. Ich auch. Unsanft greift meine Mutter mir anschließend in die Haare und zeiht meinen Kopf nach hinten, damit ich ihr ins Gesicht sehen muss. Natürlich hätte ich die Kraft mich gegen sie zu wehren, aber man wehrt sich nicht gegen die Lunakönigin, auch nicht als Sohn. Enttäuscht sehen mir ihre blauen Augen entgegen, ich hasse diesen Ausdruck in ihren Augen und jetzt noch mehr als zuvor.

„Was habe ich bei dir nur falsch gemacht?", stellt sie mir mit trauriger und enttäuschter Stimme die schmerzhafte Frage. „Wie kannst du nur sowas schreckliches tun? Und dann deine Mate mit dieser... dieser Nutte... betrügen?!?!?!? Antworte mir, Jackson Lukas Davis!"

Oh je, der ganze Name.

„Ich, ich habe etwas falsch verstanden, Mutter. Ich wusste nicht, dass alles anders ist. Ich bin ausgerastet. Ich-."

„Ich, ich, ich. Das ist das einzige an was du denken kannst. Denk doch EINMAL an deine Gefährtin. SIE wurde abgelehnt, sie muss unglaubliche Schmerzen erleiden. Wo wohnt sie und wie heißt sie? Ich werde sie abholen lassen, so kann man sie nicht allein lassen."

„Sie, sie wohnt im Siffviertel, so nennen sie es. In einem 10-stöckigen Haus, die genaue Adresse weiß Mike. Der Name, der Name. Gute Frage, ich kenn nur Kathya, aber das ist ihr Künstlername. Nachname ist McLeo."

„Du kennst wirklich nicht mal ihren Namen. Bei den Göttern, wie kannst du nur so ignorant sein?"

Wutschnaubend lässt Mom meine Haare los und stolziert zur Tür, ruft nach einer Bediensteten und befiehlt meine Mate abzuholen. Die Adresse und Name sollen sie sich von Mike holen. Mein Vater hat sich in der Zwischenzeit auf mein Sofa gegenüber vom Bett gesetzt und starrt mich an, als ob ich einen Hundebaby getreten hätte, was ich genau genommen wirklich getan hab.

„Ach Jackson, warum? Laut Mike hast du sie früher schlecht behandelt. Warum? Was hat diese Hexe dir getan? Du bist ein Alpha, du musst deine Untertanen beschützen und nicht deinen Status als Prinz nutzen, um ihnen zu schaden!"

Mein Omega, meine Luna, meine KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt