~7. Kapitel

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PoV Jacob

Ich schaute zwischen seinen Lippen und seinen Augen hin und her.
Er grinste leicht, bevor er seine Lippen bestimmt auf meine legte.
Es fühlte sich so gut an wie er seine Lippen gegen meine bewegte und mich gegen die Wand drückte. Ich genoss es, da es sich viel besser anfühlte, wie bei Penelope, jedoch war ich unsicher und mir wurde mit jeder Sekunde klarer, dass ich gerade den Mörder meiner Eltern küsste.
'Was mach ich hier?!!!?!',schrie ich mich selbst an.

Ich löste mich nach kurzem Zögern von ihm und sah ihn mit verheulten Augen an.
„Was fällt dir eigentlich ein!",fing ich an mich zu beschweren und merkte langsam, wie die Tränen wieder hoch kamen.
Er sah mich kurz perplex an, bevor er sich wieder fing und mir wieder in die Augen sah.
„Ich verstehe, dass du auf mich sauer bist....ich lass dich lieber mal alleine...du hast viel zu verarbeiten...",murmelte er enttäuscht und ließ von mir ab. Er lief traurig aus meinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich wieder ab.

Mit roten, tränengefüllten Augen sah ich ihm hinter her und rutschte verzweifelt die Wand runter, als die Tür zu ging.
'Was war das gerade?! Was waren das für Gefühle!?!',fing ich an mir den Kopf zu zerbrechen. Mich überkam die Trauer um meine Eltern erneut und ich weinte ein paar Stunden lang, bis ich vor Müdigkeit an der Wand gelehnt einschlief.

Zeitsprung~

Ich wurde wach gerüttelt und sah meinen Entführer vor mir.
Langsam wachte ich ganz auf und merkte, dass meine Augen geschwollen waren und weh taten.
„Hey",lächelte er leicht.
„Ich wollte dich zum Essen holen...",fuhr er fort und sah mich besorgt an.
Ich nickte verschlafen und stand vorsichtig mit seiner Hilfe auf.

Er führte mich an der Hand halten aus meinem Zimmer und durch den langen Flur. Die Wände waren weiß gestrichen und ein dicker Teppich lag auf dem Boden. Als wir an einem Fenster vorbei kamen sah ich nur Bäume über Bäume.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und ich folgte ihm weiter durchs Haus. Wir liefen eine kleine Treppe runter und von dort in die Küche. Nirgends hangen Bilder, geschweige denn andere persönliche Sachen waren zu sehen.

In meinem Kopf fing ich schon an meinen Ausbruch zu planen, jedoch wurde mir schnell klar, dass selbst wenn ich entkommen würde, niemand auf mich warten würde. Meine Eltern waren tot...
Klar hätte ich noch meine Freunde, aber ich müsste ins Heim und in ein paar Monaten wenn ich 18 bin, müsste ich mir eine eigene Wohnung suchen und arbeiten gehen.
'Er hat mir das wichtigste aus meinem Leben genommen....also warum abhauen, wenn ich es hier besser habe?'

Diese Erkenntnis bestürzte mich und als er mich fragte, was ich essen will, antwortete ich ihm anfangs nicht.
„Noch da?",lachte er leicht.
Wie aus einer starre kam ich zurück und sah ihn fragend an.
„Willst du Nudeln essen?", wiederholte er sich.
„Ähm klar..."
Er nickte leicht und begann zu kochen.
Ich setzte mich immer noch fassungslos an den Küchentisch.

'Was zum Teufel soll ich jetzt machen....'

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~519 Wörter

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