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Catalina seufzte wieder und nahm platz, German setzte sich neben sie und lächelte sie aufmunternd an. ,,Ach, nun ja du hast ja mitbekommen, dass sie die Frau unseres Bruders ist und Joaquin ist vor fast 2 Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen und Angeles hat dies den Boden unter den Füßen weg gezogen, sie hat ihn nämlich sehr geliebt, nur waren Papa und Andres immer der Meinung, sie sei nur hinter seinem Geld her gewesen und so hatte sie es in unserer Familie nie leicht. Als dann der Unfall geschah gab Papa ihr die Schuld, er meinte sie hätte ihn dazu angestiftet zu fahren und dergleichen. Warum Papa ihr dann doch so viel vermacht hat, kann ich nicht sagen, vielleicht hatte er in seinen letzten Tagen einen Sinneswandel", erzählte Catalina etwas bedrückt. German legte ihr aus einem Instinkt heraus einen Arm um und Catalina lehnte sich an ihm an. ,,Ich danke dir, für deine Fürsorge". German lächelte sie an. Plötzlich sprang sie auf, verabschiedete sich und rannte nach draußen. Verdutzt blieb German noch kurz sitzen und sah ihr hinterher, bevor er beschloss ebenfalls nach Hause zu gehen.

Daheim angekommen, wollte er gerade die Haustür aufschließen, als ihm ein Zettel ins Auge stach. Verwundert hob er ihn auf und laß während er das Haus betrat. ,,Hallo German, ich wollte mich bei ihnen bedanken und würde mich gerne zum Dank irgendwie erkenntlich zeigen. Bitte Melden sie sich doch einfach mal bei mir. ********869. Grüße Angie"
German schmunzelte über den Zettel und beschloss sie anzurufen.

Angie saß daheim in ihrer Wohnung und dachte immer noch an German. Er ging ihr einfach nicht mehr aus dem Sinn, mit seinem kurzen dunklen Haar, der großen gut gebauten Statur und diesen unglaublich braunen Augen. Vor allem seine Augen schwirrten die ganze Zeit durch ihren Kopf und zauberten ihr ein Lächeln aufs Gesicht. Aus einem ihr unerfindlichen Grund, holte sie plötzlich einen Zettel und Stift und schrieb ihm eine Nachricht. Sie schwankte zwischen der Entscheidung den Zettel gleich wieder zu verbrennen oder ihn doch einzuwerfen. Am Ende stand sie doch vor Germans Tür und warf den Zettel in seinen Briefkasten, bevor sie sich wieder auf den Weg nach Hause machte.

German hatte sein Handy in der Hand und lief seit geschlagenen 20 Minuten im Wohnzimmer hin und her und überlegte ob er sie schon anrufen konnte oder doch noch warten sollte. Seine Finger jedoch nahmen ihm die Entscheidung ab und wählten von selbst Angies Nummer und plötzlich klingelte das Handy in seiner Hand und er hob es sich ans Ohr. ,,Angie Carrara?" German musste schlucken als er ihre Stimme durch das Handy hörte. ,,Ähm, Hallo, hier ist German Castillo", antwortete er und hoffte das seine Stimme nicht zitterte. ,,Ähm, Hallo, ich gehe mal davon aus, dass sie meinen Zettel gefunden haben", hörte er sie sagen. German nickte, bis ihm einfiel, dass sie das ja gar nicht sehen konnte. ,,Ja, den hab ich gefunden und würde sie gerne einladen mich zu einer Veranstaltung zu begleiten", platzte er einfach heraus und schlug sich im nächsten Moment innerlich mit der Hand gegem die Stirn. Er verstand sich selbst nicht mehr, wo war der coole, lässige German hin, er benahm sich wie ein liebeskranker Teenie. Wahrscheinlich hatte er sie mit seiner direkten Frage verschreckt, denn am anderen Ende der Leitung herrschte noch immer Stille. ,,Ähm, Angie, sind sie noch dran"? ,,Ja, ja ich bin noch da. Also, seien sie mir nicht böse, aber ich denke ich muss ihre Einladung leider ablehnen", antwortete sie und German spürte sowas wie Enttäuschung, versuchte es jedoch gekonnt zu ignorieren. ,,Darg ich fragem, wieso sie meine Einladung ablehnen", fragte er neugierig, denn er wollte wirklich wissen, was sie gegen diese Einladung haben könnte oder ob es an ihm lag. ,,Nun ja, dass ist sehr persönlich und ich gehe nicht gern auf Veranstaltungen. Bitte nehmen sie es mir nicht übel, es hat nichts mit ihnen zu tun", erklärte Angie, was ihn irgendwie neugierig machte. German musste lächeln. ,,Nein keine Sorge, ich nehme ihnen das schon nicht übel und die Veranstaltung ist auch erst in 2 Monaten, daher würde ich mich freuen, wenn sie nochmal darüber nachdencken würden und ich hoffe, dass sie ihre Meinung nochmal ändern", gab German ihr zu denken. Er hörte Angie am anderen Ende seufzen und rechnete mit einer klaren Absage. ,,Gut, ich überlege es mir, dennoch würde ich mich gerne erkäntlich zeigen, wie wäre es wenn sie morgen zu mir kommen und ich etwas schönes koche", fragte Angie ihn und er stimmte nur zu geen zu. Nachdem Angie ihm ihre Adresse geannt hatte und sie sich auf 18:00Uhr geeinigt hatten, legten beide auf und German beschloss etwas ins Fitnesstudio zu gehen.

Angie hielt noch immer das Telefon in der Hand und starrte es geschockt an, so als würden ihm gleich Füße wachsen und es könnte weg rennen. Was hatte sie gerade getan? Sie war instabil, innerlich zerstört, alles Worte ihres Therapeuten, sie trauerte noch immer und dennoch hatte sie gerade einen wildfremden Mann zu sich nach Hause eingeladen. Sie fuhr sich durch die Haare, wieso hatte sie das getan? So etwas tat sie doch sonst nicht. Bisher hatte sie sich gänzlich von allen Leuten ferngehalten, besonders von Männern. Doch irgendetwas an German hatte sie fasziniert und dazu gebracht ihre Mauern etwas einzureißen. Sie musste schmunzeln, als sie an ihn dachte, legte sich aufs Sofa und beschloss zu lesen.

Germangie-Raging emotionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt