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German spürte, dass die Frau plötzlich anfing unkontrolliert zu zittern und er sah sie skeptisch an. Hoffentlich würde sie jetzt nicht anfangen mit heulen, denn damit hatte er überhaupt keine Erfahrung und konnte mit weinenden Frauen auch nicht umgehen. Das Zittern nahm immer mehr zu und auf einmal sackte sie in sich zusammen und German konnte sie gerade noch auffangen. Er hob sie hoch und beschloss sie mit zu sich zu nehmen, denn er konnte sie nicht einfach hiet lassen und der Gedanke sie einfach in ein Krankenhaus zu bringen, missfiel ihm, denn er verachtete Krankenhäuser. Sie war leicht, schlanck und wirkte fast schon zerbrechlich. Mit Leichtigkeit setzte er sie auf den Beifahrersitz und schnallte sie an, dabei darauf bedacht nicht ihre zarte Haut zu streifen. Er schwang sich hinter das Lenkrad und fuhr zu seinem Haus. Normalerweise war er eher ein rasanter Fahrer, doch jetzt fuhr er auf einmal anständig und sehr ordentlich. Ob es wohl an der schönen unbekannten lag? Im Hof stellte er den Camaro vor der Tür ab, stieg aus und hob seine Baifahrerin aus dem Wagen. Mit leichtigkeit trug er sie über die Schwelle und legte sie im Gästezimmer ins Bett und ging in die Küche um ihr ein Glad Wasser zu holen. Wieder bei ihr im Zimmer, stellte er das Glad auf den Nachttisch und sah ihr beim schlafen zu. Er überlegte ob er sich anderweitig beschäftigen oder ob er bei ihr bleiben sollte. Nach kurzem überlegen verließ er dad Zimmer, ließ jedoch die Tür offen und setzte sich auf sein Sofa. Er schlatete seinen Laptop an und las als aller erstes seine E-Mails. Dabei fand er eine von seinem Anwalt.
,,Sehr geehrter Herr Castillo,
es bestürtzt mich sehr, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr leiblicher Vater Rodriguez Álberto, den ich auf Ihr geheißen hin habe suchen lassen, letzte Woche verstorben ist. Mein Beileid. Ich konnte jedoch noch vorher mit ihm eine Unterredung führen und ihm von Ihnen erzählen. Nach seinem Tod bekam ich einen Anruf, dass man Sie bei der Testamensteröffnung dabei haben möchte. Sie findet am Dienstag um 15:00 Uhr statt, im Konferenzhaus von Buenos Aires.
Mit freundlichen Grüßen
Diego Almedo"

German konnte die E-Mail nur anstarren. Sein leiblicher Vater, dass hatte er vollkommen vergessen. Er hatte am Sterbebett seiner Mutter erfahren, dass sein Vater nicht sein Vater war, sondern dass seine Mutter davor mit einem anderen Mann zusammen war, also beauftragte er seinen Anwalt damit nach seinem leiblichen Vater suchen zu lassen. Jedoch war dies schon über ein Jahr her und er hatte schon aufgegeben und es daher schlicht und einfach vergessen. Moment mal, er stockte, Dienstag? Heute war doch Dienstag. Fluchend sprang er vom Sofa und lief in die Küche um auf die Uhr zu sehen. Es war 13:00 Uhr, gut er hatte noch fast zwei Stunden bis er los musste, dennoch tat sich gerade ein Problem auf, denn in seinem Gästezimmer lag eine bewusstlose unbekannte, die er nicht einfach in seiner Wohnung allein lassen konnte. Er lief wieder ins Gästezimmer um nach der unbekannten zu schauen, die anscheinend gerade aufgewacht war und sich noch etwas orientierungslos umsah. ,,Oh sie sind wach", sprach German sie an, was sie zusammenzucken ließ. Sie sah ihn etwas verstört an und er lächelte freundlich um ihr zu zeigen, dass sie sich vor ihm nicht zu fürchten hatte und nahm dann auf dem Stuhl neben dem Bett platz. ,,Wo bin ich hier", fragte sie und bei ihrer glockenhellen Stimme verschlug es ihm beinahe die Sprache. ,,Sie....ähm......sie sind auf der Waldrennstrecke zusammengeklappt und ich habe sie hier zu mir gebracht. Ähm....äh...dort auf dem.....äh....dort steht ein Glas Wasser, falls sie etwas trinken wollen", stotterte German etwas unbeholfen, wofür er sich ohrfeigen könnte, sonst verhielt er sich in Gegenwart von Frauen immer cool und lässig. Was war nur mit ihm los? ,,Vielen Dank, Seniõr....äh.....". ,,Oh Verzeihung. Castillo. German Castillo, sie können mich ruhig German nennen", stellte er sich vor. ,,Ich bin Angie Al...äh....Carrara. Angie Carrara", stellte sich Angie ebenfalls vor und griff dann nach dem Wasserglas. German sah ihr beim trinken zu und konnte den Blick nicht von ihren Lippen losreißen, als dann auch noch ein Tropfen Wasser über ihre Lippe nach unten ran, musste er schwer schlucken. Diese Frau strahlte so viel Erotik aus und schien es nicht einmal zu bemerken, dennoch fehlte ihren Augen der Glanz, sie wirkten eher traurig, als hätten sie etwas schlimmes gesehen. ,,Hören sie Angie, ihnen scheint es nicht so gut zu gehen und ich möchte sie ungern hinauswerfen, jedoch habe ich in einer Stunde einen Termin und nun ja....", weiter kam er nicht denn sie unterbrach ihn. ,,Schon in Ordnung. Ich sollze sowieso gehen. Ich habe ihre Zeit schon genug in Anspruch genommen. Vielen Dank für ihre Hilfe". Sie stanf auf und gab German die Hand, dann zog sie ihre Schuhe an, welche German ihr ausgezogen hatte und schnappte sich ihre Tasche. German begleitete sie noch bis zur Tür und sah ihr noch nach, bis sie hinter einer Kurve verschwand. Er schloss die Tür, stand da und starrte sie einfach an. Sie war weg und aus irgendeinem Grund gefiehl ihm das nicht. Jedoch dachte er dann nicht weiter drüber nach, zuckte die Schultern und zog sich einen Anzug an bevor er das Haus verließ.

Germangie-Raging emotionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt