Even if you don't know. I am here.

727 32 8
                                    

Nach allem kam ich zu Hause an, wo meine Eltern mich schon erwarteten. Sie baten mich an den Tisch zu ihnen.
"Y/N. Wir müssen mit dir reden", fing meine Mutter an.
"Wir wissen dass du dir größte Mühe gibst, alle Erwartungen zu erfüllen. Allerdings haben wir nach gedacht und wir finden, dass es an der Zeit ist wo du nun ins Leben einsteigen solltest. Also haben wir mit der Schule geredet und einen früheren Termin für deine Abschlussprüfung fest gelegt. In einem Monat wirst du mit Bestleistungen von der Schule gehen! Du wirst heiraten und dann zusammen mit deinem Mann die Firmen leiten. Wir haben schon Formulare beantragt, um die Firmen zu einer großen zusammen zu fassen."
Ich hörte meiner Mutter still zu, allerdings nicht aus Höflichkeit sondern eher aus Schock. Mein Leben sollte jetzt den Lauf nehmen, den sich alle wünschten. Alle außer mir. Ich stimmte meinen Eltern natürlich zu und ging in mein Zimmer. Ich kann nicht beschreiben wie ich mich fühlte aber meine Gedanken drehten sich nur darum, dass ich mein Leben selbst bestimmen möchte. Ich war traurig und wütend zu gleich. Ich hasste dieses System und wollte unsere Gesellschaft am liebsten in den Abgrund treten. Nach kurzem Abreagieren kam mir dann jedoch, dass ich das niemals schaffen kann. Ich war immerhin alleine und auch nur eine Marionette des Systems. Also gab ich mich allem hin und akzeptierte es.

Am nächsten Tag war ich immer noch bei schlechter Laune. Dies änderte sich auch nicht auf dem Heimweg, im Gegenteil sogar. Ich ging in den Supermarkt der in der Nähe der Schule lag um mir ein Getränk zu kaufen, doch als ich wieder hinaus ging standen dort ein Haufen Typen mit ihren Motorrädern. Sie waren alle definitiv Älter als wir Schüler. Ich dachte, wenn ich den Augenkontakt meide würden sie mich übersehen. Jedoch war dies nicht so. Sie verfolgten mich mit einem Abstand und sobald ich schneller ging, taten sie das selbe. Mein Gedanke war, nicht umdrehen und in einem Menschenvollen Ort weiter nach Hause gehen. Doch während ich versuchte meine Angst unter Kontrolle zu haben, bemerkte ich nicht wie sie mich an einen Menschenleeren Ort lenkten. Auf einmal war keiner mehr da. Nur ich und die. Meine Angst lenkte nun meine Gedanken und mein Instinkt war auf weg laufen umgestiegen. Ich rannte los. Natürlich wusste ich nicht wohin aber das war mir im Moment auch egal. Hauptsache ich würde denen nicht in die Finger fallen. Irgendwann ging mir die Puste aus und ich dachte daran, dass verstecken die bessere Option wäre. Bei einem Müllcontainer kletterte ich hinein und versteckte mich zwischen ein Haufen Müllsäcken. Es kostete mich viel Überwindung aber die Schritte und Rufe der Typen ließen mich vergessen, wo ich da grad rein stieg. Sie kamen schließlich in die Gasse wo ich mich versteckte und riefen nach mir. Ihr lachen und aggressives Rufen jagten mir einen Schauer über den Rücken. Ich hielt mir den Mund zu und versuchte leise und langsam zu Atmen. Mir kamen die Tränen und meine Angst wurde immer größer. Auf einmal war es still und ich hörte nur noch wie Schritte auf mich zu kamen. Unter all dem Müll bemerkte ich einen kaputte Pfanne. Ich nahm sie und machte mich bereit, dem ersten der den Container öffnet eine drauf zu hauen. Der Deckel erhob sich, ich kniff die Augen zu und knallte ihm die Pfanne voll drauf.
"Bist du irre?"
Ich machte die Augen auf und sah wer da eigentlich vor mir stand.
"M...Mikey, aber wie?"
"Also mal ehrlich, ich sagte dir du sollst mich nicht so nennen. Und was sollte diese Aktion? Da will man dir helfen und haust mich mit einer Pfanne."
"Entschuldige. Aber. Wo sind die Typen?"
Mikey gab ein leichtes Lachen von sich: "Sind alle aus Angst abgehauen."
Ich lehnte mich aus dem Container hinaus und sah Mikey von oben in die Augen während ich ihn leicht an grinste.
"Was ist den?"
"Du hast mich schon wieder gerettet."
"Und?"
"Naja. Du sagtest es gäbe kein nächstes Mal."
"Woher sollte ich den wissen, dass du dich wieder in Schwierigkeiten bringst?"
Er streckte mir seine Hand entgegen.
"Willst du nicht mal da raus kommen?"
Ich stieg mit seiner Hilfe aus dem Müll und stand vor ihm und seinen fesselnden Augen wieder. Er fing an zu lachen und ich bemerkte erst spät, dass er mich aus lachte. Ich wurde rot und fragte ihn, was so lustig sei.
"Du hast ne Bananenscheibe an der Backe."
Mir war das so peinlich und gleichzeitig wollte ich Rache, dafür dass er mich so scharmlos auslachte. Also warf ich das Bananenstück nach ihm. Doch noch peinlicher waren wohl meine Wurfskills. Es landete nicht mal in seiner Nähe. 
"Also gut Prinzesschen jetzt hör mal zu. Wie wäre es wenn du dich in Zukunft von deinen Leuten abholen lässt und wir es nun bei diesem letzten Treffen belassen können?"
Ich hatte die Schnauze voll und lies meine Gefühle, die ich seit gestern zurück hielt hinaus.
"Prinzesschen!? Du hast doch keine Ahnung von mir", warf ich ihm mit lauter Stimme an den Kopf. Ich ging auf ihn zu und auch wenn er etwas größer war als ich, drückte ich ihn gegen die Wand und griff aggressiv seine Jacke. In dem Moment fühlte ich mich stark und überlegen und ich lies alles hinaus.
"Du willst mich hassen?! Ok! Aber lern doch erstmal was über die Person vor dir bevor du voreilig Urteilst! Du hast nämlich keine Ahnung von mir. Wie es mir geht und was meine Probleme sind!"
Mir kamen die Tränen und ich trat von Mikey zurück. Ich senkte den Kopf, drehte mich um und ging nach Hause. Mir war unklar warum Mikey mich auf dem Heimweg mit einem leichten Abstand verfolgte, allerdings war es mir auch egal. Ich wollte nach Hause und diesen Idioten und alles andere vergessen.

Kurz vor unserem Grundstück drehte ich mich um und sah den etwas entfernten Mikey an. 
"Hör auf mich zu verfolgen! Lass mich einfach in Ruhe und verschwinde endlich", schrie ich zu ihm rüber.
Er ging ohne ein Wort und wir wechselten seit dem auch kein Wort mehr. Den als ich zur Tür herein kam, waren meine Eltern schockiert wie ich aussah. Sie beschlossen, dass ich ab sofort von unseren Angestellten zur Schule und wieder nach Hause gefahren werden. Ich begegnete Mikey nicht mehr und geriet nicht in Schwierigkeiten. Und auch wenn ich es mir so wünschte, war ich doch sehr traurig. Meine Noten wurden schlechter und ich hatte zu Hause viele neue Probleme mit meinen Eltern. Ich hatte kaum Motivation für irgendwas und lag nur in meinem Bett, wo ich die Decke anstarrte. So vergingen die Wochen bis zu meinem Termin für die Prüfung. Ich denke ich muss nicht erwähnen wie ich Abschnitt.
Zu Hause gab es eine lange Diskussion und viel Schreierei von Seitens meiner Eltern. Aber ich fühlte mich leer und hörte gar nicht zu. Sie redeten ohne hin nicht mit mir sondern unterhielten sich darüber, wie mein Leben weiter gehen sollte. Ihre Ziele waren es immer noch mich zu verheiraten und all den Mist. Sie bemerkten nicht mal, dass ich auf stand und das Haus verließ. 
Ich ging in den Park und setzte mich mit Kopfhörern und Musik unter einen Baum. Der Tag nahm seinen Lauf und ich beobachtete die Sonne wie sie gegen Abend am Horizont unterging. Ich war alleine im Park und während ich den Sonnenuntergang zu sah, kamen mir langsam wieder die Tränen. Ich schloss meine Augen und fiel tief in meine Musik und meine Gedanken hinein. 
Da bemerkte ich wie mir jemand etwas über den Körper legte und mich zu deckte damit. Ich zögerte etwas mit dem öffnen meiner Augen, doch als ich mich dann um sah, war da keiner. Nur eine schwarze Jacke lag auf mir. 
Als es dunkel war, beschloss ich nach Hause zu gehen. Ich schlich mich in mein Zimmer und warf die Jacke auf mein Bett. Umgezogen legte ich mich ins Bett und wollte schlafen, jedoch kam mir ein Geruch von der Jacke in die Nase der irgendwie lieblich roch. Ich mochte ihn sehr und ich weiß nicht warum aber er machte mich etwas glücklich. Ich bemerkte einen Zettel in der Tasche der Jacke und darauf stand "Gib nicht auf und schreib deine eigene Geschichte!" Diese kleine Nachricht machte mich so glücklich und gab mir auf ihre eigene Art und Weise auch einen hauch von Mut. Ich beschloss, dass ich es nicht mehr akzeptiere und etwas tun werde. Und mir kamen auch schon welche in den Sinn, die mir vielleicht helfen würden. 

Ich ging früh los um meinen Eltern aus dem Weg zu gehen. Nachdem ich die Prüfung nicht bestand, sollte ich nämlich daheim weiter unterrichtet werden. Ich begab mich allerdings auf den Schulweg, jedoch nicht Richtung erstes Gebäude. Nein. Ich zog mir lässigere und nicht auffallende Klamotten zusammen mit der Jacke an und begab mich ins zweite Schulgebäude. Wer hätte gedacht, dass es so einfach ist. Hier kümmert sich wirklich keiner darum, ob du wirklich Schüler bist oder nicht. Ich ging durch die Flure auf der Suche nach Mikey. Irgendwann griff mich jemand am Arm und zog mich um die Ecke.
"Hey bist du nicht die Kleine die damals Mikey verband?"
Ich überlegte kurz und dann fiel es mir ein. 
"Du warst damals dabei. Entschuldige ich kenne deinen Namen nicht."
"Ach ich bin Takashi Mitsuya aber nenn mich ruhig Mitsuya und du bist?"
"Y/N."
"Sag mal. Was machst du hier?"
"Ich suche Mikey! Ich brauche seine und eure Hilfe!"
"Ok. Komm mit."
Er brachte mich in ein kleines Klassenzimmer wo lauter Nähmaschinen, Stoffrollen und bekleidete Schneiderpuppen rum standen. Ich war von den Designs die die Puppen trugen so begeistert, dass mir nicht sofort auffiel, dass Mikey und seine Leute auch da waren. 
"Mitsuya! Wen schleppst du den da an", fragte ein etwas fester gebauter Typ mit Narbe am Mund.
"Oh? Y/N? Was tust du den hier", entgegnete Baji von hinten.
Ich war etwas nervös und fing an schnell zu erklären was ich vor habe.
"Also ich möchte unsere Gesellschaft richten und brauche eure Hilfe!"
Die Jungs sahen mich an und fingen zu lachen an.
"Was?! Wie stellst du dir das den bitte vor? Du schaffst das niemals", sagte mir der Typ mit der Narbe.
"Ich weiß und deswegen bitte ich euch um Hilfe. Diese Welt und vor allem dieses System der Klassentrennung muss endlich enden. Weder ihr noch wir haben dieses Leben verdient. Jeder sollte seine Geschichte selbst schreiben und bestimmen dürfen! Ich weiß es klingt nach etwas unmöglichem und ihr könntet sehr viel Ärger bekommen, allerdings will ich nicht tatenlos mein Schicksal akzeptieren und ich denke euch geht es genau so. Ich bitte euch. Helft mir."
"Naja weißt du, uns ist das eigentlich egal was andere von uns wollen. Wir entscheiden selbst wie wir leben wollen und mal ehrlich, wie schlimm kann deine Zukunft den bitte sein", sprach Mikey mit abgewendetem Blick.
Ich sah nach unten und musste meine Wut gegen ihn unterdrücken. Ruhig erklärte ich ihm mein Leben und was geschehen wird, wenn ich nichts dagegen tun würde. 
"Hast du den überhaupt einen Plan", fragte Mikey mich.
Mit schüttelndem Kopf mied ich den Blickkontakt. Er gab einen Seufzer von sich und stellte sich vor seinen Leuten hin.
"Ok. Wie siehts aus Leute? Wollen wir ihr helfen?"
"Das könnte lustig werden", antwortete Baji ihm und alle unterstützen diese Aussage.
Mikey drehte sich zu mir um und sprach: "Also gut Y/N. Toman hilft dir!"


Different Worlds // Tokyo Revengers // Mikey x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt