Let's play a game.

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Ich versuchte meinen Mut zu sammeln und auf die Jungs zu zu gehen. Als ich vor ihnen stand umarmten und begrüßten sie mich. Es brach mir das Herz ihnen sagen zu müssen was passiert ist. Ich dachte es wäre das beste es schnell und kurz zu machen, also erzählte ich ihnen alles. Ihre Freude verflüchtigte sich aus ihren Gesichtern und sie nahmen einen geschockten und traurigen Blick ein. Ich fragte mich was sie in dem Moment wohl dachten. Waren sie über den Abschied traurig oder weil ich es vermasselt habe?
Kein Wort kam über ihre Lippen, sie hörten mir einfach nur still zu und so wie ich kam ging ich auch wieder. Still und traurig. Bevor ich ins Auto stieg um heim zu fahren drehte ich mich um und sah sie mit Tränen in den Augen an. Ich konnte nicht viel sagen bis auf ein „Es tut mir Leid".

Zu Hause lief alles so ab wie es sich meine Eltern wünschten und ich konnte nur zu sehen, wie sich mein Leben innerhalb der nächsten Tage änderte. So akzeptierte ich auch ohne Widerworte die Vermählung mit Tamato und tat alles was er von mir verlangte. Seine ekelhaften und widerlichen Forderungen brachen mich schließlich immer mehr. Ich empfand immer mehr Einsamkeit und eine große Leere breitete sich in mir aus.
Eines Nachts entschloss ich mich dazu, heimlich das Haus zu verlassen und einen Spaziergang zu unternehmen. Auf einer Brücke hielt ich kurz inne und genoss den ruhigen und schönen Moment. Die vielen Lichter der Stadt spiegelten sich im Wasser wie Sterne und in diesem kurzen Augenblick vergaß ich alle meine Sorgen und Probleme. Ich wollte diesen Moment für immer behalten und nie mehr zurück in die Realität gehen. Also kletterte ich über das Geländer und stellte mich an den Rand der Brücke. Ich schloss meine Augen, atmete tief ein und merkte wie mir die Freiheit die Hand reichte. Und ich lies los. Meine Hände glitten vom Geländer und ich merkte, wie es mich nach vorne zog. Weder Angst noch sonst ein ungutes Gefühl befielen meinen Geist. 

Doch mich zog etwas aus meiner ruhigen Welt. Jemand hielt mich fest und zog mich ans Geländer. Ich drehte mich um und da stand Mikey mit einem schockierten Blick.
„Was machst du den", fragte er mich mit ruhiger und doch ängstlicher Stimme.
Ich sah ihn an und mir kamen die Tränen. Was machte er hier und wieso musste er mich jetzt aufhalten?
„Mikey. Ich. Ich kann nicht mehr. Dieses Leben kann ich nicht ertragen."
„Du bist verrückt. HÖRST DU VERRÜCKT! WIRF DEIN LEBEN DOCH NICHT EINFACH WEG!"
„DU HAST DOCH KEINE AHNUNG!"
„Du hast recht. Ich kann nicht nach empfinden wies es dir gerade ergeht."
Er hielt kurz inne.
„Aber du solltest dein Leben selbst schreiben! Es wird immer Menschen geben die sich um dich Sorgen und dich lieben."
Ich sah Mikey an und widersprach ihm: „Sorgen und lieben? Wer den? Alles was meine Mitmenschen interessiert ist es mein Leben nach ihren Vorstellungen zu planen. Sowas ist keine Liebe und wenn doch, dann will ich sie nicht."
„Kannst du das den wirklich von jedem behaupten?"
„Was meinst du?"
„Würdest du nicht mehr da sein, dann würde mir etwas im Leben fehlen."
Mit großen Augen und Herzklopfen stieg ich über das Geländer zurück zu Mikey. Ich sah ihn an und fragte ihn: „Was genau meinst du?"
„Naja. Du hast immer noch meine schwarze Jacke. Die hätte ich doch gern wieder", sprach er mit einem grinsen.
„Idiot! Dann musst du sie halt abholen", sagte ich ihm während ich mich umdrehte und gehen wollte.
Er jedoch griff meine Hand, zog mich zu sich und hielt mich fest in seinen Armen.
„Bitte. Verlass mich nicht."
Ich versank tief in seiner Umarmung und bekam ein Gefühl von Sicherheit zurück.
„Wir bekommen das hin Y/N. Das verspreche ich dir!"
„Schön und gut aber wie?"
„Das lass mal meine Sorge sein."
Mikey ging und ebenso auch ich. Ich fragte mich was er vor habe doch ich wäre nie darauf gekommen, was er am nächsten Tag tun würde.

Es war früh Morgens als meine Eltern mich weckten. Sie riefen mich in die Eingangshalle und ich dachte mir nur "was wollen sie jetzt schon wieder?" Doch was ich da zu sehen bekam war besser als alles andere. Die Jungs standen im Anzug meinen Eltern gegenüber und sahen wie die besten Anwälte der Welt aus. Naja. Ich musste mir eher das lachen verkneifen, weil ich es einfach zu genial fand. Ich ging langsam auf meine Eltern zu und band mich ins Gespräch mit ein.
"Ihr habt mich gerufen?"
"Y/N. Diese Herrschaften sind der Meinung, dass sie Forderungen für dich stellen können."
"Forderungen. Für mich?"
Ich sah Mikey an und ich musste mir das Lachen stark verkneifen. Allerdings war ich auch sehr geschmeichelt.
"Ok und wie "Fordern" sie es?"
"Sie wollen spielen."
In dem Moment konnte ich mich nicht mehr zurück halten und fing an zu lachen.
"ES TUT MIR SOOOO LEID ABER SPIELEN? OK. Ok. Ich muss das mit erleben. Bitte tut es!"
Mein Vater sah mich ernst an und bat uns dann alle in sein Arbeitszimmer. Dort unterhielt er sich mit Mikey.
"Also junger Mann. Wir sollten jetzt mal ernsthaft reden. Wie kommst du auf die Idee eine Forderung und dann auch noch so eine komische zu stellen?"
"Es geht mir hier weder um sie, ihren Stand oder um ihr Geld. Ich will nur Y/N die Möglichkeit geben, ihr Leben so zu leben wie sie es will", erklärte Mikey ihm.
"Ich muss sagen, ich bewundere deinen Mut allerdings sehe ich keine Möglichkeit, dass wir "spielen" werden. Für mich springt einfach nichts dabei heraus."
"Im Gegenteil. Ich schlage ein Spiel vor, dass sowohl interessant als auch hilfreich sein kann. Ich möchte eine Wette abschließen und wenn sie gewinnen, werden wir uns alle in ihre Dienste stellen. Kostenlos möchte ich anmerken. Sie bekommen also nicht nur eine gefügige Tochter, sondern auch ein Haufen neue Arbeitstiere."
"Ich muss gestehen, das hört sich sogar sehr verlockend an. Um was würden wir Wetten?"
Mikey sah mich kurz an und erklärte dann seine Wette: "Ich wette mit ihnen, dass Y/N es schafft sie auf irgendeine Art und Weise vom Thron zu stoßen und das in nur einem Monat."
Mein Vater grinste und lies ein kleines Lachen los.
"Ok. Damit dies aber klar ist. Sie muss mich, meine Frau und ihren Verlobten stürzen. Und wenn ich von stürzen reden, meine ich Gesellschaftlich ruinieren. Wenn wir drei am Ende auch noch eine Funken von Macht haben verliert ihr die Wette. Ab gemacht?"
Mikey zögerte kurz, sah mich an und akzeptierte dann. War er sich unsicher bei seinem Vorhaben?
"Einverstanden. Sollte sie aber gewinnen, darf sie alles entscheiden. Nicht nur ihr Leben, sondern auch eures. Ihr werdet ohne Widerworte alles tun was sie will."
Sie reichten sich zusammen die Hand und legten die Wette in einem detaillierten Vertrag fest. 
"Noch eine Sache", begann mein Vater. "Da wir ja so gesehen konkurrieren, darfst du ab sofort nicht mehr bei uns Wohnen Y/N."
Ich lachte leicht und sagte ihm mit einem etwas bösen Blick: "Gut. Das ist wahrscheinlich das beste an der ganzen Wette."
Und so packte ich meine Sachen und verlies mit voller Freude mein Elternhaus.

Mikey lies mich bei sich wohnen und ich war überrascht, das er eine jüngere Halbschwester hat. Langsam lebte ich mich ein. So durfte ich zum Beispiel in Mikeys altem Zimmer schlafen, da er im Zimmer seines verstorbenen Bruders lebte und seine Schwester Emma behandelte mich wie ihre eigene Schwester. Es fühlte sich für mich zum ersten Mal wie ein zu Hause und eine richtige Familie an. Langsam begann ich sogar Mikey mit anderen Augen zu sehen. Ich denke an dem Spruch "Beurteile ein Buch nicht nach seinem Einband" ist was dran. Doch dies war nicht der Moment die Zeit zu genießen, denn wir mussten immer noch eine Wette gewinnen. 
Ich war beeindruckt als ich davon hörte, dass Mikey schon alles geplant hatte. Wir versammelten uns alle und sie erzählten mir, was sie sich überlegt hatten.
"Also Y/N. Ich habe dein und unser Leben natürlich nicht bedenkenlos gesetzt. Zusammen hatten wir uns nach deinem Abschied überlegt wie wir es angehen sollten und Mitsuya kam da auf eine ganz interessante Lösung."
Mitsuya kam auf mich zu und sprach: "Y/N. Was glaubst du ist das Schlimmste für deine Eltern was passieren kann?"
Ich überlegte kurz und antwortete: "Ich weiß es nicht."
"Es ist eigentlich ganz einfach. Dreckige Geheimnisse."
"Geheimnisse?"
Mikey legte seine Hand auf meine Schulter und erklärte mir, was genau sie meinten.
"Wir meinen, dass jeder irgendwo Leichen versteckt und genau diese müssen wir finden und offenbaren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Eltern es ohne irgendwelche Tricks so weit geschafft haben."
"Also wollt ihr sie erpressen?"
"Zu schlimm?"
"Nein. Ich find es sogar genial. Aber wo fangen wir da an? Solche Sachen liegen ja nicht einfach auf der Straße."
"Weißt du noch die Dokumente?"
"Ja? Aber das ist doch nur die Besitzurkunde eines Hauses."
"Wir sollten uns trotzdem dort mal umsehen. Irgendwo müssen wir ja beginnen."
Da es Mikeys Plan war widersprach ich ihm nicht und so packten wir alles um uns auf den Weg zu diesem Anwesen zu machen.


Different Worlds // Tokyo Revengers // Mikey x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt