chapter 8 - one night in bangkok, pt. II

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»This is how it ends
I feel the chemicals burn in my bloodstream
Fading out again
I feel the chemicals burn in my bloodstream
So tell me when it kicks in«

𝙗𝙡𝙤𝙤𝙙𝙨𝙩𝙧𝙚𝙖𝙢 𝘣𝘺 𝙚𝙙 𝙨𝙝𝙚𝙚𝙧𝙖𝙣


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VON DIESEM MOMENT an registrierte Juniper nicht mehr wirklich, was um sie herum geschah. Es war ihr auch irgendwie egal, obwohl diese Gleichgültigkeit auch gerne von einem Gefühl der Übelkeit gereizt wurde, das sich jedoch ein Glück immer durch ein Schließen ihrer Augen bekämpfen ließ. Sie lag inzwischen irgendwie und irgendwo auf Jimin, soviel hatte sie mitbekommen. Und er hielt sie fest, so dass sie nicht einfach wegstürzte. Oder etwa in eine fremde Galaxie entschwebte, die sich ihr auftat. Einmal bekam sie mit, wie er sich irgendwie an seinem Gesicht zu schaffen machte, was den schwachen Verdacht in ihr aufkeimen ließ, dass er nun auch zu einem Konsum gezwungen worden war. Doch sie brachte es nicht weit mit ihren Gedanken dazu. Sie zerflossen viel zu schnell zu Brei und verloren sich im Nichts. Ab und zu meinte sie, ihren Körper nun vollständig zu verlassen. Als beobachtete sie sich plötzlich dabei, wie Jimin sie wie eine Puppe durch den Laden trug. Wie er versuchte, ihr ein bisschen Wasser anzudrehen. Ihre Hände griffen fünfmal daneben, ehe sich ihre Finger neben seinen um die Flasche schlossen und sie zusammen mit ihm zu ihrem Mund führten. Der Geschmack des Ketamins wurde ihr wieder bewusst, als sie ein paar Schlucke ihre Kehle hinabkämpfte. Jimin achtete dabei viel zu akribisch darauf, dass sie sich nicht verschlucken konnte. Dann wurde ihr plötzlich bewusst, wie verdammt taub ihre Lippen und ihre ganze Mundhöhle eigentlich waren. Und wieder sank ihr Kopf auf irgendwas nieder, was sich verdächtig gemütlich nach Jimins Schoß anfühlte.

Sie wusste nicht, wieviel Zeit sie nach dieser Realisation noch in ihrem kräftezehrenden Delirium verbrachte. Irgendwann jedenfalls spürte sie, wie die Wirkung abflaute und durch ein dumpfes Müdigkeitsgefühl ersetzt wurde. Nur langsam schaffte sie es, ihre Umgebung wieder richtig wahrzunehmen und ihre Koordination wiederzufinden. Festzustellen, wo oben und wo unten war. Was ihr allerdings sehr schnell bewusstwurde, war die Tatsache, dass sie sich tatsächlich nicht mehr im hinteren Bereich der Bar befand. Dafür war die Musik zu laut und zu viel Bewegung herrschte um sie herum. Menschen, die tanzten und ausgelassen lachten, kreuzten ihr nach wie vor leicht verschwommenes Blickfeld.

»Oh, Himmel sei Dank, du bist wach«, drang eine ihr wohlbekannte, glockenhelle Stimme an ihr Ohr und ihre Liegefläche begann sich unnatürlich zu bewegen.

Juniper richtete sich langsam auf, wobei Jimin sie eisern stützte, bis sie ihm schließlich ins Gesicht blicken konnte. Seine Augen waren vor Sorge geweitet...genau wie seine Pupillen.

»Was hat er dir gegeben?«, nuschelte sie und ließ sich dabei völlig fertig in die Lederlehne der Couch fallen, auf der sie beide saßen.

Jimin winkte mit einem verächtlichen Gesichtsausdruck ab. »Nur ein bisschen Speed. Der Idiot hatte wohl ein bisschen Schiss, nachdem er gesehen hat, was sein scheiß Fentanyl mit Hoseok ange–«

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