1. Kapitel: Ruby

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Ruby's P.O.V:

Ich bin alleine zu Hause und warte darauf, dass meine Eltern nach Hause kommen. Sie sind bei irgendeiner Veranstaltung, einem Ball oder so. Bevor sie gingen haben sie mir noch gesagt, dass wir morgen Morgen unbedingt über etwas wichtiges sprechen müssen. Keine Ahnung über was, vermutlich nichts wichtiges. Es ist 19:00 Uhr und ich mache mir gerade Abendessen. Meine Eltern kommen erst weit nach Mitternacht nach Hause, dann schlaf ich schon. Gerade als ich meine Nudeln aus dem Wasser geholt habe, klingelt es. Ich bin etwas verwirrt, da ich nicht weiss wer es sein könnte. Ich halte kurz inne und lausche, bevor ich mich in Bewegung setze und die Tür aufschliesse. Vor der Tür stehen zwei Männer, Polizisten um genau zu sein. Sie sehen mich sehr traurig an und fragen, ob ich alleine zu Hause bin. Als ich das bejahte, fing der eine an zu sprechen. „Es tut mir sehr Leid Ihnen das mitteilen zu müssen, aber Ihre Eltern sind heute Abend in einem Verkehrsunfall ums..."

AAAAAAAAHHHH!!! Ich wache schweissgebadet in meinem Bett auf. Wieder mal einer von diesen Albträumen, die habe ich ständig. Diese Szene wird mir nie mehr aus dem Kopf gehen. Mittlerweile ist das Ganze schon 5 Jahre her. An diesem Abend hat sich mein Leben von Grund auf geändert. Ich bin zu meiner Tante gezogen, von der ich vorher noch nicht einmal gewusst hatte. Sie nahm mich nur widerwillig auf, hat mich aber dazu verdonnert den ganzen Haushalt zu schmeissen. Sie hat drei wichtige Regeln aufgestellt:
1. Sprich nie über deine Eltern, oder du wirst bestraft.
2. Du putzt, kochst, wäschst... und wenn ich nach Hause komme und etwas noch nicht erledigt ist wirst du bestraft.
3. Wenn du dich weigerst zu arbeiten oder dich mir gegenüber nicht richtig verhälst wirst du bestraft.

Bestrafung heisst, dass sie mich ins Gesicht schlägt, oder meinen Rücken mit dem Gürtel auspeitscht. Mein Rücken ist schon ganz vernarbt und auch sonst habe ich immer wieder blaue Flecken am ganzen Körper. Ich habe schon oft versucht abzuhauen, aber bis jetzt hat es nie geklappt. Ich wurde immer von der Polizei zurück nach Hause gebracht. Ich habe noch nie versucht durch den Wald abzuhauen, aber der ist riesig und ich würde mich nur verlaufen. Ausserdem leben im Wald viele Wilde Tiere wie Bären und Wölfe.

Ich gehe noch zur Schule, aber ich habe nicht wirklich Freunde. Ich lasse niemanden an mich ran, was die meisten nach einiger Zeit abschreckt. Dann lassen sie mich in Ruhe. Ich hätte gerne gute Freunde, aber es ist zu riskant, dass sie rausfinden wie mein Leben wirklich abläuft. Ich habe wirklich keine Lust auf ihr Mittleid.

Da ich durch den Alptraum eh nicht mehr schlafen kann, stehe ich auf. Ich gehe ins Badezimmer und dusche. Normalerweise habe ich nie genügend Zeit zum duschen, da ich für meine Tante Frühstück machen muss, aber weil es erst 05:00 Uhr ist, kann ich mir etwas Zeit lassen. Ich ziehe mich noch an und packe meinen Schulsack. Meine Haare lasse ich offen den Rücken ruter fallen. Dann habe ich am Mittag schöne natürliche Locken. Ich gehe die Treppe runter in die Küche und mache Frühstück. Meiner Tante koche ich Spiegeleier mit Speck und dazu noch ein Milchshake, während ich mir ein Marmeladentoast streichen muss. Ich bin viel zu dünn, da ich eigentlich immer nur Toast essen darf. Warmes Essen bekomme ich nur, was meine Tante übrig lässt. Ich stelle ihren Teller auf den Esstisch und ziehe mir schonmal meine Schuhe und Jacke an. Ich will gerade die Haustür hinter mir schliessen, als meine Tante mich nochmal zurückpfeifft.

„Ich bekomme heute Abend Besuch, ich erwarte, dass du in deinem Zimmer bleibst und mich nicht störst. Vorher machst du mir und meinem Besuch noch Abendessen. Ich möchte ein drei Gänge Menü, geh dafür vorher noch einkaufen . Um Punkt 19:00 Uhr bist du in deinem Zimmer. Und ich warne dich, wenn du auch nur ein Laut von dir gibst, wirst du das bitter bereuen!" Damit wendet sie sich ihrem Essen zu und ignoriert mich.

Na toll, jetzt kann ich auch noch einkaufen gehen. Durch ihren Vortrag habe ich den Bus verpasst und muss zu allem Übel noch im Regen zur Schule gehen. Ich habe kein Fahrrad oder so, meine Tante würde niemals so viel Geld für mich ausgeben. Den Bus kann ich nur nehmen, da er für Schüler gratis ist. Weil ich nun zu Fuss zur Schule gehen muss, werde ich bestimmt zu spät kommen, und das genau bei Mr. Brunner, der hasst mich eh schon genug.

Als ich nach 30 Minuten endlich in der Schule ankomme, bin ich 15 Minuten zu spät. Dafür habe ich gleich noch eine Zusatzarbeit in Geschichte bekommen. Ich hasse Geschichte! Ich meine warum noch etwas lernen, das vor hunderten von Jahren stattgefunden hat? Das betrifft mich doch eh nicht mehr. Mittlerweile ist es auf jeden Fall schon Mittag und ich stelle mich bei der Essensabgabe an. Heue gibt es Lasagne, die so aussieht als wäre sie schon mal gegessen worden, IIIHHHH :(

Nach dem Mittagessen habe ich nur noch zwei Stunden Sport. Ihr würdet villeicht denken, dass ich Sport hasse, aber nein, Sport ist das einzige Fach in dem ich wirklich gut bin. Ich weiss nicht warum, aber ich bin schon immer die Beste in meiner Klasse, wenn es um Sport geht. Vor allem im Rennen bin ich gut. Deshalb habe ich in Sport auch meistens eine eins. Heute spielen wir Brennball. Ich bin wieder mal die letzte die in eine Gruppe gewählt wird. Ist ja nichts neues für mich. Nach dem Sport ziehe ich mich schnell um und gehe auf dem Nachhauseweg noch schnell Lebensmittel einkaufen.

Als ich zuhause ankomme ist es schon halb fünf. Meine Tante ist noch nicht zu Hause. Sobald alle Zutaten kochen, decke ich den Tisch und räume noch etwas auf. Ich lasse das Essen im warmen Ofen, damit es nicht kalt wird und gehe die Treppe rauf in mein Zimmer. Ich bin schon fast oben angekommen, als es plötzlich klingelt...

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Heyhey, das ist meine erste Geschichte, ich hoffe sie gefällt euch. Ich kann leider wegen der Schule nich so häufig Kapitel hochladen, aber ich hoffe sie gefallen euch. Schreibt mir gerne Kritik oder sonstige Ideen wie die Geschichte könnte weiterlaufen, da ich mir selbst noch nicht die ganze Geschichte ausgedacht habe.
Noch eine letzte Frage, soll ich lieber lange Kapitel wie dieses hier um 1000 Wörter schreiben oder lieber kürzere um 600 Wörter und dafür häufiger welche hochladen?

Die Gefährtin des AlphasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt