Kapitel 3

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„Stöhn für mich", hauchte Brian plötzlich und ehe ich mich versah, hatte er sich zwischen meine Beine gekniet. Seine Zunge spielte mit meinem Kitzler und brachte meinen Körper erst recht zum Zucken. Wahrscheinlich sah ich wie ein Aal aus, der sich unter Brians Zunge wand.

Erneut schob er seine Finger in mich und brachte mich zu einer Mischung aus Keuchen und Stöhnen. Ich unterdrückte den kleinen Schrei, für den Brians Zunge verantwortlich war, nicht. In dem Moment war ich froh, dass Phillip nicht da war und ich mich nicht für meine Geräusche schämen musste.

Dank Brians geschickter Fingerfertigkeit stieg der Druck in meinem Körper wieder an und ich war fast so weit, zu kommen. „Wage es nicht, eher zu kommen, bis ich es dir erlaube", vernahm ich Brians Schnurren an meiner feuchten Mitte.

Dieser Satz – wohl ein von Doms häufig genutzter – ließ mich schlagartig an Damons keifende Stimme erinnern. Ich sah ihn deutlich vor meinen Augen, wie wild und bösartig er mich angeschaut hatte. Ungewollt versteifte sich mein Körper und ich schloss die Augen, um mich zur Ruhe zu zwingen. Damit erreichte ich allerdings das Gegenteil, denn ich sah und spürte die Bilder vor meinen Augen. Damon, wie er mich brutal an den Haaren gerissen hatte, wenn ich zu früh kam ... Was würde Brian tun?

„Jade?", fragte Brian sichtlich verwirrt. Ich bekam nicht einmal mit, dass er aufgehört hatte.

Damit riss er mich teilweise aus meinen Erinnerungen und ich bemerkte erst jetzt, wie unkontrolliert mein Körper bebte. Ohne es zu wollen, stiegen mir Tränen in die Augen. „Phönix", rief ich verzweifelt.

Sofort ließ Brian von mir ab, löste mit wenigen Handgriffen die Fesseln und zog mich – ehe ich mich versah – in eine feste Umarmung. Hilflos krallte ich mich an ihn und ließ meine Tränen laufen. Mir war klar, dass Brian es nicht böse gemeint hatte, und es war nicht seine Schuld, dass ich wegen solch einer Lappalie so empfindlich war.

Zärtlich streichelte Brian über meinen Rücken und gab beruhigende Geräusche von sich, die nur eine minimale Auswirkung auf mich hatten. Um eins war ich jedoch froh: Er hatte sein Versprechen gehalten und sofort von mir abgelassen. Damon hätte das nie getan. Ihn hätte meine Verzweiflung angetrieben, mich zu foltern.

Bevor ich zu Boden sank, hob Brian mich auf die Arme und brachte mich zum Bett. Dort legte er sich neben mich und zog mich wieder fest an sich, aber so, dass ich mich zurückziehen konnte.

„Es ist alles gut", flüsterte Brian an meiner Stirn.

Meine Panik und Angst hielten mich in den Erinnerungen gefangen, weshalb ich versuchte, mich nur auf Brians Wärme, Nähe und seinen Geruch zu konzentrieren. Seine sanften Berührungen, Küsse auf die Stirn und sein Festhalten ließen mich nach einiger Zeit endlich ruhiger werden. Mein Zittern ließ nach und vertrauensvoll schmiegte ich mich an Brian, fast so, als würde ich mit ihm verschmelzen wollen. Erst jetzt kam mir ins Bewusstsein, dass er eine Decke um uns gelegt hatte. Wann das gewesen war, vermochte ich nicht zu sagen. Es war ein angenehmes, vertrautes Gefühl, das mir ebenfalls half, mit dem Weinen aufzuhören.

„Geht es wieder?", fragte Brian besorgt.

„Ich denke, ja", murmelte ich, ohne mich von ihm lösen zu wollen. Er schien auch gar nicht daran zu denken, mich loszulassen. „Tut mir leid", flüsterte ich tonlos. Jetzt, nachdem die Erinnerungen sich wieder in den Hintergrund verzogen hatten, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich fühlte mich dämlich, das Wort in einer Situation benutzt zu haben, die nicht gefährlich gewesen war.

„Es muss dir nichts leidtun, Jade. Dafür ist das Wort da", sagte Brian eindringlich, aber liebevoll. „Was habe ich getan, dass du Angst bekommen hast?"

Mit der Nase an seiner Brust vergraben schüttelte ich den Kopf. „Nein, nur der Satz, dass ich nicht kommen soll, bis du es mir erlaubst, hat mir eine Session mit Damon vor Augen gehalten und ich habe Panik bekommen", gestand ich betrübt.

Thrilling Desire - Dark Secrets [Leseprobe]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt