Thrilling Desire - Dark Secrets [Leseprobe]

Kapitel 7

Wie viel Humor Brians Bruder besaß, bekam ich in den nächsten Stunden zu spüren. Sebastian verstand es, genau wie Brian, gute Laune und Stimmung zu verbreiten. Dazu hatte er einen DJ engagiert, der mit einem bunten Mix aus verschiedenen Musikgenres die Leute unterhielt.

Am Pool war die Atmosphäre ausgelassen. Frauen und Männer warfen sich gegenseitig ins Wasser oder sprangen von der Jacht direkt ins Meer. Was mich am meisten wunderte, aber auch freute, war, dass ich in die Unterhaltungen der Gäste miteinbezogen wurde. Keine Minute bekam ich das Gefühl, als wäre ich ein Außenseiter und würde aufgrund meines Aussehens oder meiner Arbeit diskriminiert werden. Ich war eine von ihnen, auch wenn ich neu war. Das half mir, mich zu entspannen und Brians Überraschung zu genießen und Spaß zu haben.

Nach einem weiteren Champagnerglas zog mich Brian zur Tanzfläche, die teilweise überdacht und teilweise unter freiem Himmel war. Genau in dem Moment legte der DJ einen schnelleren Beat auf und ich bemerkte, wie Brians Augen funkelten.

Hier konnte er abschalten und sich gehen lassen. Das gönnte ich ihm, schließlich waren der Arbeitsstress und die Sache mit Doreen keine Kinkerlitzchen.

Im Gegensatz zu mir verfügte Brian über Ausdauer, denn schon nach kurzer Zeit fächelte ich mir japsend Luft zu. „Schon genug?", fragte er verschmitzt.

Keuchend nickte ich und gestand, dass mir trotz des Kleides und dem leichten Wind zu warm war. Zudem brannte die Sonne unbarmherzig auf uns hinab. Ich zog mich in den Schatten zurück und starrte sehnsüchtig zum Pool hinüber. Wäre ich klüger gewesen und hätte von Brians Überraschung gewusst, hätte ich meinen neuen Bikini mitgenommen, aber dieser lag nun dort, wo ich ihn am wenigsten gebrauchen konnte: zu Hause in der Tüte.

Brian folgte mir und musterte mich mit Schalk in seinen Augen. „Brauchst du eine Abkühlung?", wollte er zuckersüß wissen.

Das ließ mich vorsichtig werden und ich ging ein Stückchen von ihm weg, um den Mann hinter der Theke um einen eiskalten Orangensaft zu bitten. „Wollen schon, nur kann ich nicht."

Plötzlich spürte ich einen heißen Atem an meinem Ohr. „Sicher?", fragte Brian dunkel und rau.

Trotz der Hitze rann mir ein Schauer über den Rücken. „Ja?", fragte ich nach Luft schnappend. Was hatte er jetzt schon wieder vor? Er wirkte nach seiner Frage zu friedlich und das machte mich misstrauisch, aber ich ahnte, dass er nicht gewillt war, seine Gedanken preiszugeben.

Süffisant grinsend bestellte sich Brian einen Mojito, ehe er mich zu einer Sitzecke geleitete, in der sich sein Bruder mit zwei Männern unterhielt.

„Hey, Seb", grüßte er seinen Bruder und ließ sich ihm gegenüber nieder.

„Na, ihr zwei? Amüsiert ihr euch gut?", wollte dieser wissen. Mit strahlenden Augen betrachtete er uns und nickte mir freundlich zu. Sebastian wirkte wie jemand, der ständig gute Laune hatte, doch ich konnte mich täuschen.

„Auf jeden Fall. Jade braucht eine Abkühlung", antwortete Brian mit einem kecken Ton und einem Seitenblick zu mir.

Prompt wurde ich rot und zeigte schnell auf mein Getränk. „Es geht schon wieder", nuschelte ich, was Brian dazu brachte, seine Augenbrauen zu heben. Eilig wiederholte ich meine Worte, dieses Mal jedoch klar und deutlich. Lange hatte er mich nicht mehr an den Vertrag erinnert, doch jetzt wurde mir selbst klar, dass mich niemand verstanden hatte.

„Kannst du gerne haben. Euer Schwimmzeug liegt unten im Schlafzimmer", sagte Sebastian lässig.

Schlagartig verschluckte ich mich so, dass mir der Orangensaft aus der Nase schoss und ich fast an einem Hustenanfall erstickte, hätte Brian mir nicht auf den Rücken geklopft. Sebastian lachte und stand auf. Vor Husten sah ich nicht, wohin er ging, doch nach einigen Sekunden hielt er mir eine Serviette hin.