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Also folgt George mir schweigend auf mein Zimmer. Da ich schon einige Wochen vor den Andern in das Haus gezogen bin, habe ich natürlich alle Zimmer gesehen und mich dann für das Zimmer entschieden, was am weitesten von den anderen entfernt ist.

Nicht wegen irgendeinen blöden Hintergedanken, sondern weil ich einfach meine Ruhe brauche zum Schlafen. Ich weiß nicht genau warum, aber es ist schon seit meiner Kindheit so, dass ich komplette Stille brauche, um zu schlafen.

Im Zimmer steht ein großes Doppelbett, zwei Kommoden an der gegenüberliegenden Wand und mein PC-Set-up. Ich wollte die restlichen Zimmer den anderen überlassen, damit sie genug Platz für ihre PCs haben.

Ich merke erst, dass George noch immer meine Hand hält, als wir ins Zimmer sind und ich die Tür hinter uns schließen möchte. Ich werfe einen Blick auf ihn, nur um festzustellen, dass er extrem müde aussieht und wahrscheinlich gleich einfach ins Bett fällt.

"Dort ist ein Badezimmer, wenn du noch duschen möchtest."

"Danke, ich geh meine Sachen aus dem Zimmer holen."

"Das brauchst du nicht. Du kannst was von mir anziehen."

"Du musst nicht-"

"Nein, George. Du musst jetzt deswegen nicht extra ins Zimmer der Jungs gehen."

Eine Weile schaut er mich einfach nur an, dann nickt er.

"Handtücher sind im Schrank. Ich suche mal nach ein paar Sachen, die dir nicht ganz zu groß sind."

"Danke, Clay."

"Nichts zu danken."

Also suche ich in meiner Kommode nach einem Shirt, welches mir ein wenig zu eng sitzt und George gut passen müsste. Eine Hose ist auch schnell gefunden, obwohl diese ihm auch zu groß sein wird.

Beides lege ich ihm ins Badezimmer, auf das Waschbecken und verlasse es sofort wieder. Ich schlüpfe selbst noch schnell in meine Schlafshorts und ziehe ausnahmsweise auch mal ein Shirt an. Normalerweise schlafe ich oben ohne.

Ich knipse meine Nachttischlampe an und schalte das große Deckenlicht aus. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es mittlerweile schon 1 Uhr nachts ist. George muss todmüde sein.

Wie als hätte er gemerkt, dass ich an ihn denke, kommt George langsam aus dem Badezimmer getapst. Das Shirt und auch die Hose sind bestimmt drei Nummern zu groß für ihn. Er tritt von einem auf den anderen Fuß. Er fühlt sich ein wenig unwohl und weiß nicht, wohin mit sich.

"Alles in Ordnung?"

"Ja. Danke, dass ich bei dir duschen durfte."

"Kein Ding. Komm jetzt ins Bett. Schläfst du auf der rechten oder der linken Seite?"

"Rechts."

Und so gehen wir ins Bett, George auf die rechte Seite des Bettes, ich auf die linke. George rückt ganz nah an die Kante, dreht sich auf die Seite mit dem Rücken zu mir, die Decke bis zum Kinn hochgezogen.

Ich lächle nur und lösche das Licht meiner Nachttischlampe. Danach schlüpfe auch ich unter die Decke und bleibe auf dem Rücken liegen.

"Gute Nacht, George. Ich hoffe, du kannst schlafen."

"Du auch, Clay."

Gefühlt eine halbe Stunde später ist der Atem von George noch immer nicht regelmäßiger geworden. Er hat sich auch noch nicht weiter bewegt und liegt immer noch angespannt an der Kante des Bettes.

Eine Weile ringe ich mit mir selbst, ob ich es einfach wagen soll oder nicht. Doch schlussendlich gewinnt mein Herz über meinen Verstand.

Also strecke ich meinen Arm nach George aus und drehe ihn damit zu mir um. Er schaut mich durch die Dunkelheit erschrocken an. Doch noch bin ich nicht fertig. Ich rutsche ein wenig mehr in die Mitte des Bettes und ziehe ihn näher zu mir. Erst als er halb auf mir, in meinen Armen liegt, atme ich erleichtert auf.

George hat noch nichts gesagt, liegt einfach nur sehr angespannt und stocksteif neben mir. Ich weiß auch nicht, was jetzt das richtige ist. Oder was ich sagen kann, deshalb schweige ich einfach.

Nach einer Weile scheint er sich aber auch zu entspannen, was zum einen auch daran liegen kann, dass ich angefangen habe, kleine Kreise auf seinen unteren Rücken zu malen.

Langsam werde auch ich müde. Also ziehe ich ihn noch einmal fest an mich heran und schließe die Augen. Bevor ich einschlafe, spüre ich allerdings noch, wie George näher an mich heranrückt und sein Gesicht an meiner Halsbeuge vergräbt. Eine Hand verkrampft sich langsam in meinem Shirt.

Ich drücke ihn noch einen Kuss auf die Stirn, lege meine Hand auf seinen nackten Rücken unter dem Shirt und schlafe mit einem Lächeln auf den Lippen ein.


DSMP HouseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt