Magischer Herbsttag

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Auf einmal umschlossen mich zwei Arme von hinten. Ein angenehmes kribbeln floss durch meinen Körper und ich wusste sofort wer mich so liebevoll umarmte. ,,Hey", kam es mit sanfter Stimme von der Person und er legte seinen Kopf leicht auf meine Schulter. Sofort lehnte ich meinen Kopf an seine weichen und zerzausten Locken. Meine Hände legte ich auf seine, die meinen Bauch umkreisten. ,,Na, alles gut?", fragte ich ebenfalls mit ruhiger und sanfter Stimme. Als Bestätigung auf meine Frage, hörte ich bloß ein zustimmendes: ,,Mmhhh." ,,Ist Herr Wolf nun doch krank oder warum kannst du noch hier draußen rumschwirren? Hast du nicht Unterricht?", fragte ich leicht verwirrt. ,,Nein, noch nicht ganz....Ich habe noch...", begann er zu sprechen und sah auf sein Handy. ,,...oh...2 Minuten. Tut mir leid", sprach er mit etwas traurigem Ton weiter und umarmte mich kurz etwas fester. Ich lehnte mich nun komplett mit meinem Kopf an ihn, schloss langsam meine Augen und  genoss dieses schöne Gefühl.

Ich liebe seine Warmherzigkeit, seine Fürsorge und zu guter letzt seine Locken. Sofort fing ich an zu lächeln, doch dies merkte er natürlich. ,,Was ist denn? Weißt du mich in deine Gedanken ein, damit ich mit lachen kann?", fragte er Hoffnungsvoll und gab mir einen Kuss auf die Wange. Es fühlte sich an, wie Zeitlupe als seine Lippen ganz leichteine Wange berührten. Es war nichts besonderes, was er gemacht hatte und trotzdem löste es ein unbeschreibliches Gefühl in mir aus.

Mein Grinsen wurde immer breiter. Ich kann es nicht beschreiben oder genau sagen warum, aber es machte mich einfach so glücklich, dass ich nicht aufhören konnte zu lächeln. Nachdem ich meine Augen wieder öffnete, drehte ich mich vorsichtig um, da ich es ihm ins Gesicht sagen wollte. Seine Hände wanderten behutsam unter meine Jacke. Da mein Mantel offen war, konnte er ganz einfach meine Hüfte umfassen, was mein Herz noch etwas schneller schlagen ließ.

,,Ich habe einfach gerade über uns nachgedacht...und wie froh ich doch bin dich besser kennengelernt zu haben", kam es schüchtern und leise aus meinem Mund. Sofort bildete sich auch ein Grinsen auf seine Lippen, doch er wollte sein lächeln nicht so auffällig zeigen und nahm mich direkt in den Arm. Er wollte wahrscheinlich nicht, dass ich so schnell mitbekomme, dass er mich sehr mag, aber das ist ihm wohl nicht wirklich gut gelungen.
Natürlich, schlug ich meine Arme sofort um seinen Körper und bekam somit das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit. Als ich gerade anfing, diese Umarmung richtig zu genießen und meine Augen schloss, kam auch gleich die Sonne hinter den Wolken hervor. Es machte diesen Moment einfach nur noch perfekter, da es schon ein echt schöner Herbsttag war. Um uns herum standen ein paar Bäume, denen schon viele Blätter fehlten. Die meisten lagen schon auf dem Boden und waren allesamt schön farbig. Es waren alles so warme Farben, wie gelb, orange oder ein richtig schönes dunkel rot. Auch hat jedes Blatt ein verschiedenes Muster und war nicht komplett einfarbig, was es nur noch schöner machte. Das Wetter war nicht zu kalt und auch Wind wehte kaum, dazu schien die Sonne noch und strahlte etwas Wärme aus. Dieser Moment fühlte sich einfach magisch an. Es war einfach die Aura, Umgebung und Wärme.

Nach einiger Zeit schweifte ich mit meinen Gedanken umher, da ich sehr oft nicht lange entspannen konnte. Ich erinnerte mich an letzte Nacht, an meinen Traum. Der Traum, der mich nun schon fast den ganzen Tag beschäftigte. Er handelte von etwas, dass ich mir schon längere Zeit vorgenommen hatte, doch ich war viel zu schüchtern, auch hatte ich Angst vor seiner Reaktion. Würde er es erwidern oder mich überrascht angucken. Ich wusste, dass er mich sehr mag, doch mag er mich genau so, wie ich ihn? Da er ebenfalls schüchtern und vorsichtig mir gegenüberist, war es schwer zu beurteilen.

Ich versank komplett in meinen Gedanken und bemerkte gar nicht die Nachfrage, ab alles gut sei. Erneut fragte er nach und ich kam langsam wieder zurück in die Realität. ,,Ist alles gut bei dir?", wurde ich erneut gefragt, doch brauchte noch kurz um ein Wort aus meinem Mund zu kriegen. ,,Ja...Ja, alles gut...Ich...äh", fing ich an und stotterte ununterbrochen. ,,Worüber hast du denn nachgedacht meine Kleine?", unterbrach er mich neugierig. ,,Hey, ich bin nicht klein", antwortete ich spielerisch wütend, stampfte mit meinem Fuß auf den Boden und sag zu ihm hoch. Sofort brachen wir Beide in Gelächter aus. ,,Ach mein kleiner Zwerg. Jetzt sag, worüber hast du denn nachgedacht?", fragte er erneut nach und wollte es unbedingt Wissen. Ich erschrak und wurde so schnell, wie niemals zuvor, still.

Ich versuchte irgendetwas zu sagen, doch bekam bloß ein überlegendes und verzweifeltes ,,ähm" heraus. Nun wollte ich es ihm sagen, doch überlegte noch etwas, weil ich nicht wusste wie. Ohne noch weiter groß drüber nachzudenken, fing ich einfach an zu reden: ,,Ich...Ich habe an meinen Traum von letzter Nacht gedacht..." ,,Und worum ging es da?", platzte er mit der Tür ins Haus und ich verstummte sofort wieder. Schnell merkte er, dass es keine gute Idee war, mich zu unterbrechen und sah traurig auf den Boden. Er tat mir leid. Ich wollte nicht, dass er sich mies wegen mir fühlte. Ich fasste all meinen Mut zusammen und sprach endlich weiter: ,,Es ging um uns." Es platzte fast aus mir heraus, doch sagte ich es noch mit ruhiger Stimme.

Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Ich wurde immer nervöser und hatte das Gefühl gleich umzukippen, doch versuchte meine Schüchternheit zur Seite zu schieben.

Ich machte noch einen Schritt weiter nach vorne, um ihm näher zu sein. Langsam bewegte ich meine Hand etwas hoch und legte sie auf seine Wange. Um ihn etwas beruhigen zu können, streichte ich etwas mit meinem Daumen über seine weiche Haut. Sein Blick richtete sich langsam wieder auf und er sah mir in die Augen. Ein Lächeln bildete sich in unsere Gesichter und ich konnte ihm jetzt auch ansehen, dass er nervös war. Ich atmete einmal tief durch, versuchte nicht nachzudenken und eventuell weitere Zweifel zu bekommen.

Ich kam ihm noch etwas näher. Mir wurde vor Aufregung etwas Wärmer und mein Kopf wahrscheinlich etwas rot. Seine Hände wanderten wieder zu meiner Hüfte und hielten mich fest.
Noch immer sah ich ihm in seine wunderschönen Augen, doch ab und zu  wanderte mein Blick ganz kurz wo anders hin. Mein Blick richtete sich für ein paar Sekunden auf seine Lippen. Auch seine Augen schweiften mehrmals zu meinen Lippen und ich wusste genau, was ich als nächstes machen würde.

Ich legte meine Hand weiter nach hinten an seinen Kopf und deutete ihm, mit seinem Kopf etwas näher zu kommen. Automatisch festigte sich sein Griff um meine Taille und er zog mich noch etwas näher an sich heran. Unsere Köpfe näherten sich langsam.

Mit jedem Millimeter den wir uns näherten, schlossen sich unsere Augen etwas mehr, bis sie endgültig zu waren und sich unsere Lippen nun leicht berührten. Es war ein unbeschreibliches Gefühl das zu tun, was ich mir schon fast Sehnsüchtig gewünscht hatte. Ich blendete die Außenwelt aus und es gab nur noch uns Beide. Während des Kusses verspürte ich hunderte von Schmetterlingen in meinem Bauch und mich durchflog ein angenehmes und kühles kribbeln.

Ich begann mich langsam auf meine Zehnspitzen zu stellen, da ich doch etwas zu klein war. Allerdings bemerkte er dies und kam mit seinem Kopf noch etwas tiefer, so dass ich wieder normal da stehen konnte. Auf einmal entfernte er sich etwas von mir und sah erneut in meine Augen. ,,Ich hab dich lieb", sagte er mit etwas tiefer und trotzdem sanfter Stimme. Nun näherte sich sein Kopf mir wieder und er gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Es symbolisierte mir Vertrauen und Sicherheit, dass mich, wie schon so oft von ihm, zum grinsen brachte.

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