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Das, was Englisch gesprochen wird, werde ich "Fett" schreiben. Und das, was japanisch gesprochen wird, ist "normal" geschrieben. Deutsch wird auch "normal" geschrieben, da es nicht so oft vorkommen wird.
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Deine Perspektive:

Unsicher zupfte ich an dem Ende meines rockes herum. Ich fühlte mich unwohl. Ich hatte Armin zwar schon erklärt das wir in Deutschland keine Schul-Uniformen tragen müssen und ich es total ungewohnt war, aber er versteht dies sicherlich immernoch nicht. Die Mädchen unfirom - welche ich übrigens gerade trug - bestand aus einem grauen faltenrock, einem weißen Hemd oder Shirt und einem ebenfalls grauen Blazer. Außerdem trug ich eine blau-karierte Krawatte und Armin hatte mir erklärt das Mädchen die Wahl zwischen Strumpfhosen, kniestrümpfen oder Socken hatten. Jedoch durften die Farben davon nur schwarz oder Weiß sein. Ich hatte mich erstmal für eine schwarze feinstrumpfhose entschieden. Schließlich war der Rock dann doch kürzer als gedacht.

"Du gewöhnst dich noch daran. Mach dir keine Sorgen, (VN)-San." Er lächelte und legte seine Hand sanft auf meine. Ich musste ebenfalls schwach lächeln und nickte, atmete tief durch und sah auf die Uhr während armin unsere sogenannten "Bentos" vorbereitete. Unser Bus würde in einer viertel Stunde kommen. Bento hörte sich für mich irgendwie angenehmer an als Brotdose. Deutsch eben.

Armin trug das gleiche wie ich, nur das er keinen Rock trug, sondern eine graue Hose. Ich musste bei den Gedanken kichern Armin in einem Rock zu sehen. Dieser sah kurz zu mir, jedoch sagte er nichts. Er schüttelte mit dem Kopf und fing seiner Beschäftigung weiter nach. Ich griff an die Kette welche ich trug. Die Kette war Gold und hatte als Anhänger ein kleines "E". Ich hatte sie zu meinem dreizehnten Geburtstag von Eren bekommen, seitdem trug ich sie immer mit mir mit. Ich steckte die Kette in mein Oberteil und beobachtete Armin weiter.

Als er nach einer Weile fertig war, verabschiedete er sich von seinen Eltern, welche mir ebenfalls eine sanfte Umarmung gaben und mir viel Spaß in der schule wünschten. Und das auf Japanisch. Ich war stolz auf mich das ich dies verstanden hatte und lächelte während wir auf unseren Bus warteten. Nach einer Weile des Wartens kam dieser endlich auch. Armin umgriff sanft mein Handgelenk und stieg mit mir ein. Er suchte sich einen Platz am Fenster und setzte sich und platzierte mich neben sich.

Während der Fahrt wurde ich immer nervöser und aufgeregt. Der Blondhaarige schien dies zu bemerken und schenkte mir einen besorgten Blick.
"Was ist, wenn ich mich blamiere?"
"Das wirst du schon nicht. Das verspreche ich dir."
Versicherte er mir und er schenkte mir damit ein wenig Hoffnung in die ganze Sache. Wir unterhielten uns weiter. Ich wusste das er mich ablenken wollte, aber ich sagte nichts. Den es funktionierte.

Doch als wir aus dem Bus stiegen und sich vor mir ein großes Gebäude breit machte, schluckte ich. Ich fühlte mich so klein neben Armin. Er war einen halben Kopf größer als ich. Jedoch lächelte dieser nur und lief auf das Gebäude zu. Mit jeden Schritt den ich nach vorne setzte spürte ich, wie ich zitterte. Sozusagen war ich sehr wackelig unterwegs, was auch Armin bemerkte und zu mir sah.

"Mach dir nicht so große Sorgen, du schaffst das schon. Aber du musst erstmal alleine ins Sekretariat, deine Bücher und Stundenplan holen. Ich bin mir sehr sicher das du in meiner Klasse sein wirst. Das heißt, das wir uns gleich wieder sehen werden."
Ich bemerkte nicht wie wir schon die große Schule betraten, da lief Armin auch schon davon. "W-Warte!" Ich rief ihm hinterher, jedoch stand ich nun in einer Menge aus Schülern.

Ich spürte wie sie versuchten mich zu umliefrn, schließlich stand ich mitten im Gang. Sie alle sahen gleich aus, gleiche uniform, gleiche Sprache. Jedoch war jeder von ihnen speziell. Manche hatten gebärbte Haare oder hatten Accessoires an ihrer uniform. Sie waren alle individuell. Die Schule schien sehr friedlich. Dementsprechend sah sie auch so aus. Der Boden war grau, die Wände weiß und was ich total übersah waren die spinte. Sie waren - genauso wie die Uniformen - in einem beigen Ton gehalten. Nun stand ich hier. Genauso verloren wie es gestern schien. Ich konnte mein Herz schlagen hören, auch wenn es laut um mich herum war.

Jedoch setzte ich Schritte vor mich und fing schließlich an zu laufen. In meinem Kopf ging ich mir die Wörter von Armin nocheinmal durch. Gestern Abend hatte er mir beigebracht wa sich sagen sollte, wenn ich im Sekretariat bin. Doch ich wusste nicht das ich alleine dorthin gehen sollte. Angst stieg in mir auf und ich sah mir die unterschiedlichen schilder an den Zimmern an.

Ich blieb an einer Tür stehen. Das vermeintliche sekretäriat. Sekretäriat war ein Wort, was ich im Japanischen nicht aussprechen konnte und ich habe es auch nie gelernt. Ich wusste doch nicht einmal das ich das Wort je brauchen werde. Jedoch konnte ich das "S" und das "E" lesen und wusste das dies das sekretäriat war. Die Klassenzimmer waren mit einer Zahl und mit einem Buchstaben beschriftet. Und da dies das einzige von vielen Zimmern war, welches mehr als nur einen Buchstaben besaß, war ich mir bei der ganzen Sache ziemlich sicher.

Ich zögerte vor der Tür. Sollte ich das wirklich machen. Die Klingel ringte laut und ich wusste das die erste Stunde nun begonnen hatte und ich immernoch hier stehe. Schließlich hob ich meine Hand und klopfte leise. Ich würde von einem Herein in das Zimmer gelassen und ich öffnete vorsichtig die Tür. Dahinter verbirgte sich ein großes Zimmer. Direkt vor mir stand ein Schreibtisch hinter diesem eine junge Frau saß. Sie lächelte sanft und fing nun an zu sprechen.

"Guten Morgen. Ich nehme an das du die Austausch-Schülerin bist. (VN) (NN)?"
Als ich meinen Namen vernahm nickte ich leicht und sah auf den Boden. Ich wollte zum sprechen ansetzen, jedoch unterbrach sie mich indem sie mir einen Stapel Bücher unter die Nase hielt.
"Das sind alle Bücher die brauchst. Da dies schon ein wenig viele sind, hast du auch ein Schließfach. Auf diesen Zettel steht dein Stundenplan mit dem Zimmer in welchen du hast und auf der Rückseite steht deine Nummer für dein Schließfach."

Ich hörte ihrer reinen Stimme zu, doch alles was ich verstand war der erste Satz und einen Bruchteil des letzten Satzes. Ich konnte mir nun also zusammenreimen was die Frau sagte und nickte nur, nahm ihr die Bücher ab und stopfte sie in meinen Rucksack. Sie sah mir dabei zu und lächelte immernoch. Ich weiß, ich hätte die Bücher auch einfach gleich in meinen spint räumen können, doch dafür hatte ich auch keine Zeit mehr.

"Danke für Ihre Hilfe!"
Ich verabschiedete mich von ihr und lief schnell aus ihrem Büro, schloss die Tür hinter mir und sah auf den Zettel. Ich hätte jetzt im dritten Obergeschoss, Zimmer A3. Ich faltet den Zettel einmal und lief die Treppen schnell rauf und e ich immer eine Treppe übersprang. Schließlich war ich oben angekommen und sah nun in die zwei gänge. Ein Gang wies den Buchstaben B ein und der andere den Buchstaben A. Ich lief den mit dem Buchstaben A entlang und kam auch schon nach ein paar Schritten an dem Zimmer an.

Wenn ich so alleine im Gang stehe, dann könnte ich die Stimmen aus dem Zimmer vernehmen. Alles war still auf dem Gang. Ich schluckte und biss mir auf die Unterlippe um meine nervösität in den Griff zu bekommen. Schließlich hob ich meine Hand und klopfte Zögernd.

Jetzt wusste ich das es kein Zurück mehr gab..

𝗪𝗔𝗡𝗡𝗔𝗕𝗘|»𝗟𝗲𝘃𝗶𝘅𝗥𝗲𝗮𝗱𝗲𝗿«|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt