12. Mit Essen spielt man nicht (Lucy)

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„Guten Morgen. Was machst du denn schon hier?", begrüßte mich Veronika mit ihrem typischen strahlenden Lächeln. Ich stand gerade bei uns in der Küche und machte Frühstück für mich und für alle anderen, für die es noch reichen könnte, wenn Cat und Fay darüber hergefallen sind. „Was heißt hier schon? Ich war die ganze Nacht über hier." „Du hättest was sagen können, ich habe mich in meinem Labor verkrochen, um die Berichte fertig zu schreiben. Und du sagst mir jetzt, dass ich das nicht allein hätte tun müssen?" „Sorry ich hatte was zu erledigen." Veronika schnappte sich zwei der Eier, die ich auf die Arbeitsplatte gelegt hatte und warf sie. Ich konnte mich noch gerade so ducken. Die Eier flogen im hohen Bogen aus dem offenen Küchenfenster. „Was soll das?! Die hätte ich noch gebraucht!", meckerte ich sie an. „Ups. Die müssen mir wohl aus der Hand gerutscht sein." Okay, das freundliche grinsen wurde immer hinterhältiger. Wenn sie das so will. Schön. Was sie kann, kann ich schon lange. Also schnappte ich mir ebenfalls zwei Eier und warf. Sie landeten aber nicht wie geplant in Vees Gesicht, sondern in dem eines 1,90 Meter großen Mannes, dessen blauer Anzug nun gelbe Spritzer aufwies. „Guten Morgen Boss", lächelte ich ihn entschuldigend an. Vee, die sich gerade verdrückt hatte, um wahrscheinlich die anderen zu holen, damit sie sich über Noah lustig machen können, fehlte auf einmal im Raum. Noah stand immer noch vor Schock erstarrt im Türrahmen. Mittlerweile glaube ich, das ist so ein Ding von ihm. Wir schwiegen uns an und ich musste mir das lachen verkneifen. „Noah, ach hier bist du", ertönte plötzlich eine tiefe männliche Stimme hinter ihm. Die Schritte verstummten abrupt, als sich besagter mit Eierpampe beschmierte Boss umdrehte. Nun ertönte von dem mir unbekannten Typen auf dem Flur lautstarkes Gelächter. „Alter, ich glaube Eier gehören in eine Pfanne und nicht ins Gesicht", während er das sagte lachte er weiter. Nun konnte ich mir das Lachen auch nicht mehr verkneifen und stimmte mit ein. Noah ging an mir vorbei auf das Waschbecken zu, schnappte sich einen Lappen aus dem Hängeschrank und fing an sich vom Ei zu befreien. Nun betrat auch der andere den Raum. Ein circa 2 Meter großer, gut gebauter, schwarzhaariger Mann. Er hatte dunkelblaue Augen, einen leichten Bart, trug blaue Jeans, ein schlichtes weißes T-Shirt und eine schwarze Lederjacke. „Da bin ich mal 2 Monate nicht da und verpasse anscheinend so einiges", sagte der gutaussehende Riese. Anscheinend hatte er mich noch nicht bemerkt. Das war gut, denn ich wollte gerade verschwinden. „Du bleibst hier Lucy!", meinte Noah mit fester Stimme. Scheiße! Ich war schon fast zur Tür draußen, die in unseren Aufenthaltsraum führt und durch die auch Vee verschwunden war. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als stehen zu bleiben um mich umzudrehen. „Ja Boss, was gibt?", fragte ich mit zuckersüßer Stimme und blinzelt ihn ganz lieb an. Würg! Ich kotz gleich, wann war ich bitte das letzte mal in so einer Lage, dass ich mich so verstellen musste? Nun hatte mich anscheinend auch der Riese bemerkt, denn er kam zu mir rüber und meinte: „Hey, ich bin Ethen, du kannst mich aber auch Eth nennen." „Hey", erwiderte ich skeptisch, denn das grinsen auf seinem Gesicht gefiel mir ganz und gar nicht.
Lucy, dass hast du nicht gemacht oder?", mit diesen Worten betraten nun auch Luna, Fay, Alex, Cat und auch Vee, diese kleine Verräterin, die Küche. „Doch, hat sie! Sie hat ihn volle Kanne im Gesicht getroffen. Ihr hättet es sehen sollen, es war zum brüllen", erklärte Vee gerade den anderen die Situation. „Du hast mir nie gesagt, dass du nur mit so heißen Ladys zusammenarbeitest", kam die Stimme von hinter mir. Oh nein, das hätte er nicht sagen sollen. „Wer ist das?", fragte Fay. „Ich tippe auf 26 Jahre, Sportler und ein Freund von Noah", kam eine Analyse von Luna. „Nicht ganz richtig, ich bin kein Freund sondern sein Bruder", verbesserte besagter Bruder Luna. Na super, noch ein Fletscher. „Und ich glaube, ich mag euch jetzt schon, denn dass, was ihr mit ihm gemacht habt, bekommt man nicht alle Tage zu sehen", fügte er noch grinsend hinzu. „Okay, das reicht Ethan!", wollte Noah ihn gerade aufhalten, etwas zu sagen, als ihm Fay plötzlich ins Wort viel: „Moment mal, Ethan Fletscher? Kann es sein das" „Sag jetzt bitte nicht, du hast mit ihm geschlafen!", viel ihr Alex ins Wort. „Wie kommst du den jetzt darauf?" „Na, du hast ihn grade so angesehen, als wüstest du was, was wir nicht wissen." „Nein, habe ich nicht!", verteidigte sich diese schnell. „Was ich sagen wollte ist, kann es sein, dass du für die New Yorker Ranger spielst?" „Ja, das tue ich", verkündet Ethen stolz. Na super, ein mit Muskeln bepackter Spitzensportler, der so wie es aussieht nur mit seinem Schwanz denkt. Woher ich das weiß? Er hat bereits alle weiblichen Wesen in den 2 Minuten, die wir hier stehen, mit den Augen ausgezogen. Das muss wohl auch Cat bemerkt haben, da sie die Hände vor der Brust verschränkte, Ethen böse anstarrte und meinte: „Besprechungsraum! Jetzt!" Oh oh, das ist gar nicht gut, wenn Cat so klingt, als könnt sie allein mit ihren Worten Felswände einreisen, sollte man ihr besser gehorchen. Also nahmen wir alle reis aus. „Nicht ihr zwei! Noah und Ethan ihr bleibt hier!"

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