Kapitel 1

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Müde laufe ich durch die Gasse zu meinem Haus und freue mich schon auf mein warmes Bett. Heute habe ich bis 3 Uhr morgens gearbeitet und bin dementsprechend müde. Gähnend stehe ich vor meinem und will gerade meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche ziehen als ich etwas anderes in meiner Hosentasche fühle. Verwirrt ziehe ich es heraus und halte ein kleines Halsband in der Hand an dem ein kleiner Anhänger hängt. Als ich ihn verwirrt umdrehe sehe ich erstaunt auf den Namen der dort eingraviert ist. Das Kenma ist deutlich zu erkennen und ist in einer sehr feinen Schrift gezogen. Irritiert sehe ich noch einmal hin und versuche trotz Schlafmangel zu verstehen was das in meiner Tasche zu suchen hat und warum mein Name darauf steht. Doch mein Gehirn ist schon gedanklich am schlafen und ich kann mir keinen Reim daraus machen. Meine Kollegen haben alle keine Haustiere außer einer und der hat einen Hund. Doch dieses Halsband ist viel zu klein für einen Hund. Doch woher kommt es? Unschlüssig sehe ich es an und überlege ob das vieleicht gar kein Halsband ist. Vieleicht ist es ja ein Armband? Ja das muss es sein. Etwas unkoordiniert lege ich es mir um mein Handgelenk und versuche krampfhaft wach zu bleiben. Als ich endlich den Verschluss zu habe sehe ich es unschlüssig an. Naja schlecht sieht es nicht aus. Wärend ich dann doch meinen Schlüssel holen will, höre ich auf einmal ein leises klingeln wie von einem kleinen Glöckchen. Verwirrt und mittlerweile auch genervt sehe ich mich um. Doch nichts ist zu sehen. Man ich muss echt ins Bett. Doch im nächsten Moment fängt sich alles an zu drehen und ich lehne mich überrumpelt an meine Tür. Schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen und ich versuche vergeblich das Bewusstsein zu bewahren. Mit zitternden Beinen lasse ich mich an der Tür hinabgleiten und schließe müde die Augen. Mein Kopf dröhnt und ich merke nur noch wie mich die Dunkelheit einholt.

Als ich wieder zu mir komme, tut mein Kopf höllisch weh und ich habe das Gefühl gleich wieder ohnmächtig zu werden, doch ich zwinge mich selbst dazu meine Augen zu öffnen. Das erste was ich sehe ist Licht. Zu viel Licht meiner Meinung nach denn die Helligkeit verbrennt mir fast die Augen. Doch nach einigen Minuten habe ich mich daran gewöhnt und stelle fest das ich immer noch vor meiner Haustür bin. Hab ich etwa die ganze Zeit hier gelegen? Es müssen ein paar Stunden vergangen sein denn mittlerweile geht die Sonne auf doch dennoch wundert es mich das ich so lange weg war. Vorsichtig versuche ich aufzustehen doch meine Arme fühlen sich komisch an und generell fühle ich mich ziemlich unförmig. Als mein Blick dann aber an mir herunter schweift erstarre ich. Weißes Fell strahlt mir entgegen und ich sehe einige helle flecken auf ihm. Überraschend lange braucht mein Hirn um zu verstehen das dieses Fell zu mir gehört. Dann springe ich auf doch anstatt auf zwei Beinen, lande ich auf vieren. Wie erfroren bleibe ich stehen und bewege mich keinen Millimeter. Alles um mich herum ist locker 10 mal größer als sonst und um mich herum sind tausende Geräusche die ich nicht zuordnen kann. Das rascheln eines Blattes das neben mir herumweht erschreckt mich zu Tode und ich bekomme einen halben Herzinfarkt. Himmel ist das laut gewesen. Aufgewühlt versuche ich einige Schritte vorwärts zu laufen und meine neuen Beine zu koordinieren. Das gelingt mir sogar erschreckend gut und nach dem ich den ersten Schock überwunden habe, bekomme ich langsam auch die Geräusche zugeordnet. Dennoch stellt sich die Frage was hier gerade passiert ist. Denn normal ist es garantiert nicht. Bemüht um Fassung laufe ein stück vor meinem Haus herum und bleibe dann vor meinem Kellerfenster wie vom Blitz getroffen stehen. Mir sieht eine kleine Katze entgegen die alles andere als glücklich guckt. Nur bin diese Katze ich. Ungläubig schüttle ich den Kopf und sehe genauer hin. Nein das kann nicht sein, das ist unmöglich! Doch leider ist es wohl möglich denn ich bin sehr zu meinem Leidwesen der lebende Beweis dafür. Immer noch etwas geschockt aber auch neugierig sehe ich mich nun etwas genauer an. Mein Fell ist weiß mit hellbraunen und schwarzen Tupfen und meine Augen glänzen mich gold an. Zugegeben sehe ich ziemlich knuffig aus doch das tut nichts zur Sache. Denn ich bin offensichtlich eine Katze und das war offensichtlich vorher noch nicht so. Also wie zum Teufel ist das passiert? Als ich dann aber das Halsband um meinen Hals sehe macht sich ein böser Verdacht breit. Was ist wenn es an dem blöden Teil liegt? Wütend versuche ich mir das Teil vom Leib zu reißen doch zu meinem Pech komme ich nicht an meinen Hals. Frustriert versuche ich es an etwas anderem abzustreifen doch mein Kopf ist einfach zu groß als das ich es einfach abziehen könnte. Verflixt noch mal was mache ich denn jetzt? Als mir dann auch noch ein Regentropfen aufs Gesicht fällt, ist meine Stimmung endgültig im Keller. Wütend stapfe ich zu meiner Haustür und suche etwas Schutz unter dem Abdach. Doch leider ist es so windig das mir der Regen direkt ins Gesicht weht. Mürrisch rolle ich mich zusammen und versuche zu ignorieren das mein Fell immer nasser wird.

Es regnet schon seit Stunden und mittlerweile friere ich so sehr dass ich wie Espenlaub Zittere. Verzweifelt versuche ich mich kleiner zu machen um etwas vor dem Regen geschützt zu werden doch das Abdach ist einfach zu schmal. Mein Fell ist völlig durchnässt und die Kälte zieht mir bis in die Knochen. Wenn das so weiter geht friere ich mir noch den Tod. Ein leises wimmern entflieht meiner Kehle und ich versuche vergeblich die Hoffnung zu behalten das es gleich aufhören wird zu regnen. Doch das Trommeln der Regentropfen hört einfach nicht auf. Als ich schon fasst aufgeben will, hört das Wasser plötzlich auf, auf mich niederzuprasseln. Doch ich höre immer noch wie die Tropfen auf die Straße niederhageln. überrascht hebe ich meinen Blick und entdecke einen Jungen Mann der sich vor mich gehockt hat und seinen Regenschirm über mich hällt. Sein Blick ist auf mich gerichtet und seine Braunen Augen sehen mich nachdenklich an. Zitternd sehe ich ihn an und bekomme es langsam mit der Angst zu tun. Ich mag generell keine fremden Menschen. Vor allem keine großen und dieser Kerl ist Groß wenn nicht sogar riesig. Panisch drücke ich mich an die Hauswand die in meinem Rücken ist und suche nach einer Fluchtmöglichkeit doch der Kerl versperrt sie alle. Zu allem Überfluss kommt er mir jetzt auch noch näher und streckt seine große Hand in meine Richtung. Entsetzt springe ich weg und lande an der Wand die in meinem Rücken ist. Doch das scheint ihn nicht zu stören denn er folgt mir einfach. Seine Breiten Schultern ragen vor mir auf und je näher er mir kommt desto auffälliger wird es wie trainiert und groß er ist. Verzweifelt versuche ich vor ihm zu flüchten und flitze von einer Ecke zur nächsten doch er kommt mir stück für Stück näher und als ich gerade wieder losrennen will, packt mich seine große Hand und hällt mich fest. Ein erschrockenes Geräusch verlässt meine Kehle was aber keineswegs Menschlich klingt. Klar ich bin ja auch eine Katze. Der Mann hebt mich erstaunlich sanft hoch und nimmt mich dann auf den Arm. Als er sich dann wieder aufrichtet, ist der Boden dann doch sehr weit unten und ich merke wie meine Höhenangst sich leise zu Wort meldet. Damit ist auch klar das ich erst einmal auf dem Riesen bleiben muss denn ich werden garantiert nicht in meinen Tod springen. Als er dann losläuft kralle ich mich in seinen Ärmel um ja nicht herunter zu fallen doch als der Arm unter mir zusammen zuckt sehe ich dass kleine Bluttropfen aus der Wunde hervorquellen die ich ihm unabsichtlich beschert habe. Erschrocken springe ich zurück und versuche ihn nicht weiter zu verletzen doch diese Krallen sind leider ziemlich scharf denn als ich mich dann wo anders festhalten will entstehen auch dort kleine Kratzer. Verzweifelt halte ich meine Vorderpfoten in die Luft und versuche ihn einfach gar nicht mehr zu berühren als ein bebend durch den Mann geht und sein Lachen ertönt. "Was machst du denn da?" Ertönt sein tiefe Stimme und er sieht mich belustigt an. Als ich dann vorsichtig meine Füße wieder absetze, achte ich hoch konzentriert darauf das meine Krallen bloß nicht wieder herauskommen und ihn verletzen. Doch das scheint ihn noch mehr zu belustigen und er läuft lachend weiter. "Wenn wir zuhause sind, sehen wir erst einmal weiter ok?" Sagt er und sieht mich beruhigend an. Doch ich rolle mich nur unsicher zusammen und versuche meine Nerven wieder halbwegs zur Ruhe zu bringen.

Katze im Regen (KurooxKenma)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt