Kapitel 2

212 14 9
                                    

Pansys Wohnzimmer sah aus wie immer, bis auf den Küchentisch, welcher in der Mitte des Raumes stand und auf dem Pansy Essen, Getränke und eine Vase mit Blumen drapiert hatte. Hermine riss ihre Augen auf, um ihre Freundin gleich darauf stürmisch zu umarmen. Pansy strich leicht über die Seiten von Hermines Bluse und genoss es, ihr so nah zu sein. Als Hermine sie nun küsste, richtig, fast besser als gestern Nachmittag, wusste sie, dass sie alles richtig gemacht hatte. "Weißt du..." Hermine stand immer noch direkt vor ihr, sodass sie sogar noch ihr Parfum riechen konnte. "Es fühlt sich irgendwie so an, als würden wir schon länger zusammen sein oder leben." Pansy nickte, entfernte sich wieder von Hermine und nahm auf der einen Seite des Tisches Platz. "Du kennst mich ja auch schon recht lange, Granger."

Das Essen war gut. Hermine wusste nicht so recht, wohin mit ihrem Blick. Von dem Essen auf ihrem Teller zu Pansys Gesicht, zu ihrem Dekolleté, zu einem undefinierbaren Punkt über ihrem Kopf...
"Du bist nervös." Pansy griff nach Hermines Händen. "Warum?"
Hermine wollte ehrlich sein. Sie wollte diese Beziehung nicht mit einem Streit beginnen.
"Du machst mich nervös. Das ist alles so neu."
Das wollte sie nicht sagen. Verzweifelt umfasste sie ihre Gabel fester. Sie wollte doch ehrlich sein.
"Hey, alles ist gut. Du wirst dich daran gewöhnen. Ganz bestimmt."
Ja, das würde sie. Sie würde sich ans Lügen gewöhnen.

Sydney? Bestimmt nicht. Melbourne?
Vielleicht war das einen Versuch wert. Hermine konzentrierte sich auf das Buch. Ihre Hände zitterten, während sie die Seite umschlug. Negativ.
Sie hätte schreien können.
Brisbane. Vielleicht war es ja das. Wieder voller Motivation konzentrierte sich Hermine auf das, was sie da tat.
Positiv.
Ihre Eltern waren in Brisbane. Sie waren dort auch schonmal zusammen gewesen. Als Hermine drei gewesen war, hatten sie dort ein Hotel zusammen gewesen.
Nun hieß es wohl Brisbane erforschen. Virtuell natürlich.

Hermine verbrachte immer mehr Zeit im Büro. Seit circa 3 Wochen hatte Pansy sie nun nur noch wirklich selten zu Gesicht bekommen. Pansy vermisste Hermine. Heute wollte sie sie ins Kino einladen.
"Hermine, wo bist du? Ich dachte, wir könnten eventuell zusammen ins Kino gehen?"
Kurz hatte Hermine ein schlechtes Gewissen. Sie wusste, dass sie in letzter Zeit wenig mit Pansy gemacht hatte. Ihr Blick verließ den Bildschirm vor sich und wanderte zu ihrem Handy. Sie musste ja sagen.
Als sie hörte, wie glücklich Pansy war, wusste sie, dass das eine gute Entscheidung war. Leicht lächelte sie, bevor sie wieder virtuell nach Brisbane eintauchte.

Hermine war zu spät. Bereits seit 10 Minuten stand Pansy im Regen vor dem Kino. Genervt verschränkte sie die Arme. Warum kam Hermine nie? Warum wollte sie sich nie mit ihr treffen? Und wenn sie mal zusagte, kam sie augenscheinlich kategorisch zu spät. "Miss Parkinson?"
Pansy fuhr herum. Vor ihr stand James Morgan, ihr Chef seit mittlerweile fast einem Monat.
"Was machen Sie denn hier?" Mister Morgan schaute Pansy interessiert an.
"Oh, meine Freundin hat mich versetzt." Pansy versuchte, nicht allzu enttäuscht zu wirken.
"Oh, dass tut mir wirklich leid, Miss Parkinson. Solche Leute haben so anständige Leute wie uns gar nicht verdient. Was halten Sie davon, wenn ich sie auf ein Abendessen zum Italiener einlade?"
Pansy war verwirrt. Ihr Chef wollte sie einladen, weil ihre Freundin sie versetzt hatte? Vielleicht wäre es eine ganz gute Gelegenheit, sich die Zeit zu vertreiben. Und Hermine verdiente nichts anderes.
"Natürlich, gerne, Mister Morgan!"
"Nennen Sie mich doch James, meine Liebe."
"Pansy."
Die Uhr am Dom zeigte 16:30 Uhr und doch setzte bei Pansy nicht die Realisation ein, dass sie mit Hermine um 17:00 Uhr verabredet gewesen war. Und das nur, weil sie es gewöhnt war, enttäuscht zu werden.

Als Hermine zwanzig Minuten später vor dem Kino stand, war Pansy nicht da. "Sie kommt bestimmt noch", dachte Hermine, immerhin war sie 10 Minuten zu früh. Sie hatte sich extra schick gemacht, da sie diesen Abend allein mit Pansy verbringen wollte.
Das Buch war wichtig, aber nicht wichtig genug, um ihr ihre Pansy zu nehmen.

"Hey, Draco! Lange nicht gesehen."
"Zwei Tage, Potter. Dein Ernst?"
"Viel zu lange jedenfalls."
Harry lehnte sich vor und küsste Draco kurz.
"Wusstest du, dass es Pansy nicht gut geht in letzter Zeit?", brach Draco das Schweigen.
"Nein. Was ist denn los? Hab Hermine in den letzten Wochen gar nicht zu Gesicht bekommen."
"Das ist ja das Problem. Pansy auch kaum." 
"Das tut mir leid. Aber komm, ich muss dir was zeigen!"
Und damit zog Harry Draco mit sich.

Hey, hey, wie geht's euch so? Ich wollte eigentlich nur mitteilen, dass ich bald auf eine Skifreizeit fahre und dann keine Zeit habe, weiter zu schreiben und währenddessen also logischerweise nichts kommen wird. Wie verbringt ihr eure Wintertage?
Bye, bye, Carina <3

Verschieden und doch so gleich- Ende?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt