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Ein Gedicht von Cedar, wenige Monate später

Ich vergaß ihn nie,
seine Lippen, weinschwer geschwollen.
Meine Träume
schmecken noch immer nach heißem Honig
und dem Salz seiner Haut im Abendwelken.

Ich gehe zum Strand,
immer wieder.
In die Flüsse aus glimmender Nacht
lege ich meine Herzensflut,
und das Meer rauscht an ihren Rändern,
doch es stört sich nicht daran,
denn es vergeht.
(Vergeht ständig)

Und ich zeichne
seinen Namen in den Sand:
Atlas, Atlas, Atlas.
bis meine Hände in der Kühle erkalten
und sein Name sich nach einer Lüge anfühlt,
die nächtliche Mären gebiert.

Oh, denke ich dann,
vielleicht waren wir dazu bestimmt, vergänglich zu sein.

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