Die erste Idee

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(Kein direktes Prequel: One Shot; aus dem Sunflower entstanden ist.

Adventskalender 2018, Türchen 1)

Ich sehe mich um und warte auf meine Freunde. Wir treffen uns eigentlich jeden Donnerstagmittag auf der Wiese, wenn es warm genug ist. Dann sehe ich Liam, Niall und noch jemanden auf mich zukommen. Sie setzen mich neben mich und Niall beginnt zu sprechen. „Louis, das ist Harry, Harry; Louis." stellt er uns vor. „Hi." sage ich nur und merke, dass er mich einen Moment mustert. Ich sehe fragend zu Niall. „Er ist neu an der Uni und ich dachte, er kann einfach zu uns mitkommen."

Ich nicke nur. Ich spüre immer noch Harrys Blick auf mir. „Ist irgendetwas?" will ich nur wissen. Er schüttelt den Kopf. „Überlege nur gerade etwas." - „Ah ja." sage ich nur skeptisch und wende mich Liam zu. „Und wie war dein Tag?" Er schüttelt den Kopf. „Schon wieder Stress?" frage ich ihn und er seufzt. Seine Freundin und er haben im Augenblick Streit und irgendwie zieht es sich ganz schön lange. Harry unterhält sich mit Niall. Ich höre nicht richtig hin, bis Niall mich anspricht.

„Was sagst du dazu, Louis?" will er wissen. Ich wende mich zu den beiden. „Wovon?" frage ich ihn. Harry zuckt mit den Schultern und sagt dann. „Dass keiner wirklich 100% hetero ist." Ich sehe ihn verwirrt an und schüttle dann den Kopf. „Bullshit." kommentiere ich das nur. Harry sieht mich überrascht an. „Wieso das?" - „Weil ich zu 100% hetero bin!" antworte ich nur genervt. Er sieht mich überrascht an, dann schüttelt er den Kopf. „Glaube ich dir nicht." - „Warum das nicht?" will ich abwertend wissen. „Jeder ist ein bisschen gay." antwortet er nur. „Du auch?" frage ich nur. Er grinst. „Absolut." Wen wundert's. Er trägt ein pinkes Hemd und Schuhe mit ein wenig Absatz.

„Ich weiß, dass ich hetero bin." meine ich nur. Harry schmunzelt und schüttelt den Kopf leicht. „Glaube ich nicht." sagt er. „Ich wette, dass du auf Typen stehst." - „Gut, was ist dein Einsatz?" frage ich provokant. Er grinst siegessicher. Dass ich nicht lache. Ich weiß doch, dass ich hetero bin. Aber wenn er wetten will, bitte. Wieso nicht? „Eine Woche Mittagsessen bezahlen." schlägt Harry vor. Ich nicke. „Wie lange hat Harry Zeit?" fragt Niall interessiert. „Einen Monat." lege ich fest. Harry überlegt und schlägt dann ein. „Abgemacht."

Und damit steht die Wette.

Die erste Woche bekomme ich kaum etwas davon mit, dass die läuft. Harry ist mittlerweile Teil unseres Freundeskreises geworden und ich verstehe mich mehr oder weniger gut mit ihm. Er ist okay. Wir setzen uns zum Mittagessen. Ich lasse mich auf den Stuhl fallen, seufze dann aber genervt, weil ich ja wieder aufstehen muss, um mir etwas zu essen zu holen. „Burger?" fragt Harry mich. Ich sehe ihn fragend an. Er zuckt mit den Schultern. „Ich gehe doch sowieso dahin." Ich nicke dankend und gebe ihm das Geld.

Es sind Kleinigkeiten, die mir nicht auffallen. Einmal bringt Harry Kuchen mit. Er meinte, er arbeitet in einer Bäckerei. Mir fällt dabei nur nicht auf, dass es mein Lieblingskuchen ist.

Auch die zweite Woche vergeht und es sind kleine Aufmerksamkeiten von Harry, die mich skeptisch werden lassen. Aber ich glaube immer noch nicht, dass ich nicht hetero bin. So leicht, gebe ich mich nicht geschlagen. Ich meine, wieso sollte ich auch? Ich bin hetero! Harry und ich freunden uns irgendwie in der dritten Woche an und wir verstehen uns immer besser. Abends sind wir einmal mit unseren Freunden in einer Bar. Ich trinke ein wenig und bin langsam, aber sicher ein wenig fröhlich.

Dann sehe ich zu Harry. Er knutscht mit irgendeinem Typen rum. Ich spanne mich ungewollt an und wende meinen Blick weg. Und wegen des Alkohols in meinem Blut, verspüre ich die Eifersucht noch mehr. Nein, das bin ich nicht! Rede ich mir ein. Ich bin hetero! Wieso sollte ich es dann scheiße finden, wenn Harry sich jemanden klärt?!

Sunflower - Pre- & SequelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt