(Adventskalender 2020, Türchen 2)
Ich sehe mich um. Eigentlich ist alles wie immer; die Wäsche steht an der Seite und wartet darauf gemacht zu werden, die Küche habe ich heute noch nicht angerührt und die Sonnenblume steht auf der Fensterbank und zieht mit ihren gelben Blättern, den Blick auf sich, nur damit man die Lilie bemerkt, die neben ihr steht. Eigentlich ist alles wie immer; mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass mein Freund noch nicht wieder da ist. Es ist Samstagabend und er wollte noch einkaufen gehen, da er sowieso auf dem Rückweg von Gemma an einem Supermarkt vorbei kommt und ich im Moment meinem Zeitplan der anstehenden Hausarbeit hinterher jage.
Es ist kurz vor sechs, eigentlich noch nicht spät, aber er wollte schon um halb fünf Zuhause sein. Vorhin habe ich versucht ihn anzurufen, aber er hat es wohl nicht mitbekommen. Gerade, als ich es ein zweites Mal probieren möchte, höre ich, dass die Tür aufgeschlossen wird. „Da bist du ja!" Verwundert sieht er mich an. „Hallo, Louis. Es freut mich auch dich zu sehen." Ich verdrehe die Augen, gehe dann aber zu ihm und klaue mir einen Kuss. „Hab ich etwas nicht mitbekommen?" - „Du bist zu spät und hast dein Handy wieder mal auf stumm stehen." - „Ach so, ja. Tut mir leid." meint er nur, drückt mir die Einkäufe in die Hand und zieht sich Schuhe und Jacke aus.
Als ich die Einkaufstaschen auspacke, fällt mir etwas in die Hand, das ich so gar nicht erwartet habe. „Ähm... Harry?" Er sieht zu mir und seine Augen werden groß. „Oh nein, ich dachte, das wäre in der anderen Tüte." sagt er, lacht verlegen und nimmt es mir aus der Hand. Dann fällt mir plötzlich etwas ein, dass er vor einigen Wochen mal gesagt hat. „Harry..." - „Es sollte eine Überraschung sein." seufzt er. „Nach dem Abendessen. Können wir nicht einfach so tun, als hättest du das nicht gesehen?" - „Ich kann es versuchen." willige ich ein, küsse ihn aber trotzdem. Er lächelt und zieht mich näher zu sich heran.
Lange brauchen wir für das Abendessen nicht, da wir nur die Reste von gestern noch einmal erwärmen. Ich mache die Küche rückwärts, während Harry irgendwo anders ist. Wenn ich es nicht schon gesehen hätte, würde ich mich jetzt wohl wundern, aber auf seine Bitte hin, tue ich so, als wäre das ganz normal. Als ich fertig bin und alles wieder einigermaßen sauber und aufgeräumt aussieht, merke ich, dass mein Freund im Türrahmen steht und mich beobachtet. „Wartest du auf irgendetwas?" - „Ich warte auf dich." lächelt er und streckt eine Hand nach mir aus; deutet mir zu sich zu kommen und wie könnte ich da nur nicht reagieren. „Also, Cupcake, was hast du heute Abend vor?" frage ich ihn lächelt und streiche durch seine Locken.
Vor zwei Wochen meinte mein Arzt, es wäre so weit okay, noch nicht gut, aber besser. Du weißt ja, ich habe nicht mehr so viele Verbände und Pflaster auf der Haut, es ist noch nicht wieder ganz weg, aber es wird." erzählt er. „Mit Doktor Ward habe ich schon ein paarmal darüber gesprochen, aber das weißt du ja und ich fühle mich etwas länger schon wieder bereit." Ich kann nicht anders, als ihn anzusehen und dahin zu schmelzen. „Und weil wir morgen ja ausschlafen können, soweit eigentlich alles fertig ist und wir frei haben, dachte ich, wir könnten uns einen gemütlichen Abend machen." schlägt er vor und sofort stimme ich nickend zu. Er verschränkt unsere Finger miteinander und führt mich durch den Flur zum Badezimmer. „Es sind zwar keine Kerzen dabei, aber ich hoffe, du magst es trotzdem?" Harry öffnet die Tür und warme Luft schlägt mir entgegen. Er hat ein Bad eingelassen, auf dem eine ganze Menge Schaum schwimmt. Außerdem hat er tatsächlich eine Lichterkette besorgt, die über den Handtuchstangen hängt und ein angenehmes Licht in den Raum wird.
„Wirklich? Also ich freue mich natürlich, nur ich möchte dich nicht drängen, das weißt du?" Er nickt. „Sicher, Louis." Kurz drückt er meine Hand. „Das weiß ich." Ich nicke unbeholfen und er schließt die Tür hinter uns. „Darf ich dich ausziehen?" fragt er leise und ein Schauer läuft mir über den Rücken. Schon jetzt benommen, nicke ich und lasse ihn machen. Vorsichtig streift er mir die Sweatshirtjacke ab, zieht mir das Oberteil über den Kopf und streicht dann über meine freigelegte Haut. „Möchtest du auch? Oder soll ich rausgehen, oder -" - „Bleib, bitte." unterbricht er mich und sieht an sich herab. Inzwischen sind wir bei dem Punkt angekommen, dass Harry sich vor mir umziehen kann, auch mal in kurzärmligen Shirts hier in der Wohnung herum läuft, aber länger als ein paar Minuten ist es nie, wenn ich ihn nackt sehe. „Soll ich zuerst?" schlage ich nach ein paar Augenblicken vor. „Ist dir das nicht zu blöd?" - „Ach was." ich schüttle den Kopf, lege den Rest meiner Kleidung ab und Harrys Blick wandert an mir herunter. „Du bist so schön..." - „Sagte Adonis." schmunzle ich, und steige in die Wanne. Für einen Moment ist das Wasser etwas sehr warm, aber schnell habe ich mich daran gewöhnt.
Harry atmet einmal tief ein und wieder aus, ehe er sein Hemd öffnet und es von seinen Schultern gleiten lässt. Verwundert sehe ich ihn an. Er muss die Wundauflagen und Verbände abgemacht haben, als er das hier vorbereitet habe. Inzwischen weiß ich gut, wie seine Haut aussieht und wie sie sich entwickelt. Ich wechsle eigentlich jeden Tag die Auflagen auf dem Rücken. Harry sieht zu mir, lächelt. „Rutscht du ein Stück nach hinten?" Natürlich komme ich dem nach und er steigt zu mir in die Wanne. „Wenn es brennt oder weh tut, dann sagst du Bescheid." lege ich fest. „Mache ich." verspricht er mir und setzt sich zwischen meine Beine. Vorsichtig lehnt er sich an mich und mein Körper steht sofort unter Strom. Harrys Körper an meinem zu spüren, vernebelt meinen Verstand.
Vorsichtig streiche ich über seine Arme, die er auf meine angewinkelten Beine gelegt hat. Ich sehe von seiner Brust abwärts nichts mehr von seinem Körper. Der Schaum verdeckt so gut wie alles, aber das macht nichts. Harry entspannt sich immer mehr und ich drücke ihm einen Kuss auf die Locken. Harrys Finger gleiten über meine Beine und er bewegt sich etwas. Dabei berührt er mich, wenn auch nur ungewollt, etwas weiter unten und mein Körper reagiert entsprechend. Ich seufze auf, bevor ich es verhindern kann und Harry stockt, bevor er seinen Kopf zu mir dreht und ein Stück nach vorne rutscht. Dann schmunzelt er und küsst mich plötzlich. Ich weiß nicht, wie mir geschieht, als seine Zunge in meinen Mund eintaucht und eine Hand auf meiner Hüfte liegt. „Haz..." seufze ich überfordert, aber er lächelt nur und küsst mich wieder.
Seitdem Harry und ich wieder zusammen sind, hatten wir keinen Sex mehr, aber zwischendurch hat er mich trotzdem verwöhnt. Das jetzt ist anders. Sonst war er immer bekleidet und ich weiß nicht, wann ich seinen Körper das letzte Mal so nah an meinem gespürt habe. Es macht mich schier wahnsinnig. „Schlaf mit mir." flüstert er gegen meine Lippen und perplex sehe ich ihn an. „Jetzt frag nicht, ob ich sicher bin!" sagt er, bevor ich es tun kann. „Okay. Werde ich nicht." antworte ich lächelnd und greife um ihn herum. „Ist das okay?" möchte ich trotzdem wissen, als meine Hand auf seinem Bauch liegt, nicht weit von seiner Mitte entfernt. Harry nickt und als ich weiter nach unten streiche, seufzt er auf. Erst, als ich meine Hand um ihn lege, merke ich, dass er hart ist, sehr. Harry dreht sich zu mir um, küsst mich verlangend und ich lasse meinen Daumen über seine Spitze gleiten. Ein Stöhnen entfährt seiner Kehle. Halleluja. „Mach, bitte Louis." fordert er, lächelt dann und legt seine Hände an meinen Oberkörper.
„Darf ich dich reiten?"
Ja, bitte!
Anstatt ihm zu antworten, ziehe ich ihn vorsichtig, aber bestimmt auf meinen Schoß und er drückt sich gegen mich. Wir lassen uns Zeit. Ich verwöhne ihn mit küssen, während ich ihn behutsam vorbereite und beobachte, wie er sich unter meinen Berührungen immer mehr gehen lässt. Dann umfasst er meine harte Länge, streichelt mich und bringt ich unter sich in Position, ehe er mich heiß und eng in sich empfängt. Stöhnend lässt er den Kopf in den Nacken fallen und alleine dieser Anblick ist so verflucht heiß, dass ich sofort kommen könnte. Stattdessen aber atme ich einmal tief durch und lege meine Arme um ihn. Harry tut es nicht weh, ganz im Gegenteil. Ich lasse ihn den Rhythmus bestimmten und es dauert nicht lange, bis er mich damit in den Himmel befördert.
Er schenkt mir heiße Küsse, hat eine Hand in meinen Haaren vergraben und die andere auf meiner Schulter liegen. „Oh, Harry..." keuche ich, stoße meine Hüfte nach oben und entlocke ihm ein tiefes Stöhnen. Alleine diese Laute von ihm zu hören, bringen mich ein ganzes Stück näher an den Punkt, an dem ich mich nur noch fallen lassen kann. Lange halte ich das nicht mehr durch, doch ich sehe Harry an, dass es ihm nicht anders geht. Meine Hand ist immer noch um seine Erregung geschlossen und verwöhnt ihn. Nachdem ich mir noch einen Kuss gestohlen habe, brechen die Wellen der Lust schließlich über mir zusammen und fast im gleichen Augenblick spannt sich Harrys ganzer Körper an. Er kommt. Er ist so verdammt heiß. Ich kann meinen Blick nicht von ihm lassen und gemeinsam treiben wir durch dieses Hochgefühl.
Außer Atmen lehnt er sich gegen mich, ich ziehe mich vorsichtig aus ihm heraus und lege meine Arme um meinen wunderbaren Freund. „Ich liebe dich, Igel." - „Ich dich auch, Cupcake, und wie." erwidere ich leise und küsse ihn sanft, liebevoll und ruhig.
Lange bleiben wir nicht mehr in der Wanne. Wir duschen uns kurz ab und verschwinden nur einige Minuten später im Bett. „Hat es dir gefallen?" fragt er leise, als es dunkel im Zimmer ist. „Es war der Wahnsinn." antworte ich wahrheitsgemäß und bekomme mit, dass er daraufhin lächelt und sich ein wenig enger an mich kuschelt.
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Love, L
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Sunflower - Pre- & Sequels
FanfictionHier findet ihr Prequels und Sequels der Sunflower-Reihe. I hope you like it :)