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Die restlichen Überlebenden sammelten sich im Palast, jeder schaute sich nach seinen Liebsten um. Ob man sie fand war die andere Sache.
Viele weinten und Verzweiflung stand ihnen ins Gesicht geschrieben, doch auch Erleichterung wen sie ihre Familie wieder sahen. Das ganze wollte ich mir nicht ansehen und entfernte mich, von der Traube von Menschen.

Ich lief in mein Zimmer und schnappte mir mein Handy vom Nachttisch, ich wählte Dads Nummer. Niemand ging dran, also versuchte ich es auch noch bei Laura, Lila und Cooper. Keiner von ihnen ging ran, nicht mal an das Telefon im Haus. Besorgt wählte ich als letztes die Nummer meiner richtigen Mum und wieder hob niemand ab.

Er hatte sie alle umgebracht, meine ganze Familie. "NEIN!", schrie ich mir die Seele aus dem Leib und warf eine Vase gegen die Wand. Diese ging in zerbrochnen Teilen zu Boden, genauso wie ich. Er wird dafür büßen! Tränen liefen mir über das Gesicht und ich lehte mich an das Bett. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und schaute verloren an die Decke.

Meine Tür ging auf und Steve betrat den Raum. Als er mich so sah stürmte Rogers auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Was ist los, ich hab dich schreien hören?", erkundigte sich Steve liebevoll und gab mir einen Kuss auf den Scheitel.

"Er hat sie alle umgebracht", zischte ich voller hass."Wer ist alle?", hinterfragte Cap. "Dad, Laura, Lila, Nathaniel, Cooper, Nat, Pietro und meine Mum. Sie sind alle Tot", zählte ich schluchzend auf, in meiner Stimme pure Trauer.

"Wir finden einen Weg sie zurück zuholen, ich verspreche es dir", meinte er ehrlich. "Versprech nichts was du nicht halten kannst", entgegnete ich und stumme Tränen liefen meine Wangen weiter hinunter. "Wie geht es Freya?", informierte ich mich, nach einer kurzen stillen Pause. "Sie wird verarztet, Freya ist ziemlich aufgelöst. Eigentlich redet sie mit niemandem", erzählte er mir.

Ich stand auf und lief zu den Krankenstation, viele verletzte Krieger kamen mir entgegen. Im Krankenhaus angekommen sah ich mich um. Freya saß auf einer Liege und sah still auf ihre Hände. Vorsichtig trat ich an sie ran und legte meine Hand auf ihre Schulter.

"Die Ärzte haben es bestätigt, das Baby ist tod. Das Alien hat es umgebracht", murmelte sie niedergeschlagen. "Das tut mir so leid Freya", sprach ich und zog sie in eine Umarmung. Ich war sichtlich überfordert mit der Situation.

"Das Baby wäre das einzigste gewesen was von Pietro übrig geblieben ist. Jetzt hab ich nichts mehr", seufzte sie traurig und wischte sich Tränen weg. "Du hast die beiden in deinem Herzen und dorte werden sie weiter leben", meinte ich aufmunternd und legte meinen Zeigefinger auf ihr Herz. "Schöner wäre es wen er hier wäre", murmelte meine Freundin.

Die restlichen Avengers betraten den Raum also Rhodes, Steve, Thor und Bruce. "Fury und Hill sind auch weg, von Tony haben wir nichts gehört. Morgen kehren wir in das Hauptquartier zurück", erzählte Steve.
Ich nickte nur stumm. "Es tut mir leid Amalia und Freya, ich hab versagt", entschuldigte sich Thor aufrichtig. "Wir haben alle versagt Thor und dafür viel verloren", widersprach ich ihm gleich.

Der restliche Tag verlief stumm und jeder ging in sein Zimmer.

Nächster Tag

Ich wachte Schweißgebadet auf, wie so viele male vorher. Immer wieder sah ich meine Familie zu Staub zerfallen, während sie sagen: 'Du hättest mehr tun können' oder 'Du hättest uns retten können, aber du warst zu schwach'. Und sie hatten recht, ich war zu schwach. Vorsichtig sah ich neben mich. Steve lag neben mir, schlafend. Es war sechs Uhr früh, also war es klar das er schlief.

Ich stand leise auf und verließ das Zimmer. Leise tapste ich den Gang entlang, um niemanden zu wecken. Auf dem kleinen Balkon angekommen schnappte ich erstmal frische Luft und lehnte mich an das Geländer. Der Wind kühlte meine heiße, nasse Haut und das war erfrischend.

In meinem Kopf waren tausend Gedanken, doch am meisten plagte mich die Frage: 'Was soll ich jetzt machen?' Ich wusste nicht mit den Verlusten umzugehen, alles fühlte sich so erdrückend an. Selbst Steves liebevolle Nähe war erstickend und es lag nicht an ihm.

Ich hatte Angst das jeder Mensch um mich rum verschwindet, selbst wen jetzt der Massenmord vorbei war. Das schlimmste war aber, dass es da draußen Verbrecher gab die lebten aber meine Freunde und Familie nicht.
Sie lebten obwohl sie niemand vermissen würde und doch mussten Menschen sterben die jemand vermisst.

"Du unterkühlst dich noch hier draußen, Sweetheart", mahnte mich Steve liebevoll, als er den Balkon betrat. Ich spürte etwas weiches um meine Schultern, eine dünne Decke welche Rogers mir umlegte, fiel sanft über meine Schultern. "Und wen schon", entgegnete ich gleichgültig. Steve schlang seine Arme um meinen Bauch und drückte mich an sich.

"Hast du es gewusst?", fragte Steve gedankenverloren."Was?", hinterfragte ich verwirrt. "Das Freya ein Baby hatte, bis zu dem Unfall", meinte er. "Woher weißt du das?", informierte ich mich verwirrt und drehte mein Gesicht zu ihm. "Der Arzt wollte mit ihr reden, über ihren Zustand, aber sie wollte nicht. Also kam der Arzt zu mir, weil ich der nächst beste Ansprechpartner war und erklärte mir die Lage", erklärte er mir.

"Sag Freya nicht das du es weißt, das würde es nur noch schlimmer für sie machen. Und ja...ich habe es gewusst, als aller erste. Erst war sie aufgelöst und war sich nicht sicher mit dem Baby, doch mit der Zeit liebte sie es immer mehr. Vor allem Pietro war froh und liebte das Kind über alles, eine kleine perfekte Familie", erzählte ich ihm und blickte weiter in den Sonnenaufgang.

"Vielleicht haben wir das auch irgendwann...eine kleine perfekte Familie", schmunzelte Steve und legte sein Kopf auf meiner Schulter ab. "Irgendwann", murmelte ich traurig.
Ich hatte zwei große und zwei kleine perfekte Familien. Die Avengers waren eine große Familie und Dads Familie war eine große, perfekte. Mums Familie war klein und toll, wie auch die von Freya, Pietro und mir.
Und doch hab ich alle vier verloren.

Ich wünsche euch allen einen schönen vierten Advent!🎅🍪❄️
Ciao👋

Adlerauge | Steve Rogers FF [3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt