Kapitel 26

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Ich drehte mich um und sprudelte meinen Tee aus.

„Oh sorry." sagte ich und strich mit dem Tuch über sein jetzt nasses Hemd. Er nahm meine Hand weg und ließ mich Aufsehen. Ich sah tief in seine Augen.

„Ich- Ich liebe dich und wollte es dir schon ewig sagen." wiederholte er sich.

Plötzlich zog er seine Hand von mir weg. Er hatte sie nur ein paar Sekunden gehalten, doch jetzt stimmte etwas nicht.

In meinem Kopf machte es klick.
In mir stieg die Wut wieder hoch. Trotzdem verspürte ich ein stechen in meinem Herz. Ich tut mir wahrscheinlich mehr weh das zu sagen, als ihm, aber es muss sein.

„Anthony, es tut mir wirklich leid, aber ich habe kein Interesse. Wir hatten unsere Chance, aber ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich es nochmal probieren möchte."

Geknickt, aber auch verstehen, ging er wieder zum Ravenclaw Tisch.

Niemand meiner Freunde war da.

Nur ein Slytherin, der hämisch grinsend an mir vorbei ging. „Na, aufregende Nacht gehabt." zwinkerte er.

Ich wollte ihm meinen Mittelfinger zeigen, aber dann hatte ich eine bessere Idee. Ich zwinkerte zurück und gab eine „Komm her" Bewegung von mir.

Ich berührte nur seine Krawatte und zog ihn in einen Kuss. Ich hielt in fest, sodass er nicht abhauen konnte. Nach ein paar Sekunden ließ ich ihn los und er rannte schon weinend davon.

Der Flagrante Zauber hatte auch seine Vorteile.

Ich blickte neben den heulenden Slytherin und sah Oliver geschockt an der Tür stehen.
Er kam auf mich zu.

„Ich wollte mit dir reden, aber wie ich sehe, kommst du ja super klar."
Er drehte wieder um. Ich rannte ihm hinterher und aus der Halle. Als er erreichbar war, griff ich seine Hand.

„Au!" zog er sie schmerzend weg.
„Siehst du!" eine Träne lief über meine Wange.

„Ich bin froh, dass du es in irgendeiner Hinsicht beendet hast. Ich liebe dich nicht und werde es vermutlich auch nie tun. Ich mochte dich. Sehr. Aber ich habe größere Probleme, als mir was vorzuspielen."
Ich lächelte schwach und ging zurück in die Große Halle.

Ich setzte mich allein an meinen Tisch und starrte in die Ferne.

Meine innere Stimme schrie. Ein Stechen durchfuhr meinen Körper.
Ich wollte so sehnsüchtig, dass er diese Worte vorhin zu mir gesagt hätte. Ich wollte es so sehr, aber ich kann es nicht wahrhaben.

Ich habe keine Gefühle für Mattheo Riddle.

Die Eulenpost riss mich aus meinen Gedanken. Ich bekam so gut wie nie Post. Mit meinen Eltern schreibe ich nur einmal im Monat.

Plötzlich landete eine wunderschöne Eule neben mir. Ich erschrak leicht, weil ich nicht damit gerechnet habe.

Sie war dunkelbraun und ihr Fell hatte einen bronzefarbenen Glanz. Ich streichelte sie, hab ihr ein Stück von meinem Brötchen und sie flog davon.
Ich schaute auf dein Tisch und sah einen Brief vor mir.

Es befand sich das Hufflepuff Wappen darauf und er war mit goldenem Band gebunden.

Ich öffnete ihn.

Darin befand sich ein Blütenblatt. Es war gelb und hatte einen Smaragdgrünen Strich drauf. Nur ein Strich. Ich konnte ihn nicht deuten.

Ich sah noch einmal in den Umschlag und nahm eine winzige Phiole heraus.

Gibt es Zaubertränke, die einen durch ihren Geruch umbringen? Ich glaube nicht.

Ich öffnete sie und roch dran. Um es zu Trinken, müsste man schon sehr lebensmüde sein.

VERTRAUENSSCHÜLER || MR x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt