7

51 2 2
                                    

Jimin's POV

Ich verfolge erneut die Schritte wie zuvor auch. Der Karton liegt bereits auf dem Boden. Diesen öffne ich und nehme mir direkt das Tablet zur Hand. Das Gerät angeschaltet warte ich einen Augenblick ab, bis der Roboter vor mir im Karton aufwacht.

Dazu habe ich mich im Fersensitz nieder gesetzt und beobachte den Roboter. Sobald dieser wach ist weise ich diesen freundlich darauf hin: "Korea. Koreanisch und sagen Sie mir einmal Ihre IP-Adresse." Mein Blick fällt auf das Gerät in meiner Hand, startklar die Zahlen zu vergleichen.

"Nein!", höre ich ihn klar und deutlich sagen. Auch seine schwere Atmung ist nicht zu überhören. Mein Blick gilt nun dem Roboter. Er liegt auf dem Rücken und seine Augen gucken sich hecktisch um.

Ich frage ihn ganz verwundert: "Wieso nicht? Hören Sie, ich möchte doch nur die Zahlen vergleichen, dann scanne ich Sie ab und Sie können gleich danach gehen." Ich weiß nicht so Recht, was der Auslöser für sein Verhalten ist. Bei allen anderen Robotern ging es doch auch reibungslos. Was ist jetzt schiefgelaufen?

"Ich hatte einen Alptraum. Als ob Sie vor hatten mich auszuschalten. In Ihrer Hand halten Sie eine Fernbedienung. Sie weinen. Ich habe Angst. Sie bedienen einen Knopf und ihr Gesicht verschwindet für immer. Übrig bleibt nur noch die Dunkelheit. Eine leere, kalte Dunkelheit und ich kehre zurück zu meinen Herstellern.", erzählt mir der Unbekannte.

Ich höre ihm aufmerksam zu und beobachte den Roborter weiterhin. Während seiner Erzählung haben sich bei ihm leichte Tränen gebildet. Ich bin hinterfragt wie ich, jemand den er nicht kennt, bei ihm im Alptraum vorkommen konnte. Außerdem wusste ich gar nicht, dass die Roboter solche Emotionen selbst fühlen können.

"Das tut mir leid für Sie. Ich gebe zu das alles ist ganz komisch. Nichtdestotrotz müssen Sie mir ihre IP-Adresse diktieren. Ich muss diese nämlich abgleichen. Dann würde ich Sie noch darum bitten, einmal auf zustehen. So kann ich Ihren Strichcode abscannen.", erzähle ich dem Roboter, nehme mir auch das Scangerät zur Hand und zeige ihm somit die beiden Geräte.

"Sekunde.", antwortet der Roboter mir auf meine Anforderungen und dreht sich mit seinem Rücken zu mir um. Er atmet genauso schwer wie am Anfang. Mit einem Seufzen erhebe ich mich und weiß nicht mehr weiter. Mein Blick gilt weiterhin dem Roboter vor mir.

Dieser dreht sich leicht und guckt über seine Schulter zu mir auf. "Sind Sie noch hier?", fragte er mich. Ganz verwundert antworte ich ihm, ich sei noch hier.

Der Roboter dreht sich wieder komplett weg von mir und meint: "Öffnen Sie solange einen anderen Karton." Das gibt mir das Stichwort, ich muss anders Handeln. Somit lege ich die zwei Geräte aus meinen Händen an die Seite. Ich versuche ihn wenigstens zu Yoongi zu bringen. Dieser hat bestimmt wenn keine Lösung, dann wenigstens eine Begründung, wieso sich der Roboter so verhält.

"Mister hören Sie, ich verstehe Sie hatten einen Alptraum und so, dennoch würde ich Sie darum bitten auf zustehen und wenigstens zu Raum 13, für eine Diagnose zugehen. Bitte kommen Sie mit, ich werde Sie begleiten.", bitte ich den Unbekannten, in der Hoffnung er würde mit mir gemeinsam zu Yonngi gehen. Ich selbst habe keine Ahnung was dies alles soll.

Ich beuge mich etwas zu dem Roboter runter und berühre leicht seine Schulter. Kaum habe ich meine Hand abgelegt, dreht er sich in sekundenschnelle zu mir um und guckt mir in die Augen. "Fassen Sie mich nicht an!", sagt der Roboter.

Er setzt sich hin, nimmt sich meine Hand und packt mich am Nacken, mit seiner anderen Hand, zu sich näher heran. "Bitte ich möchte das nicht. Packen Sie mich wieder ein." Er guckt mir mittlerweile noch tiefer in die Augen und zieht mich noch näher zu sich. Sodass sich unsere Nasenspitzen berühren und der Roboter seine Stirn an meine anlehnt.

Er schließt seine Augen und löst sich wieder langsam von mir. Ich wollte grad ansetzen und ihn nach seinen Wohlbefinden fragen, da nimmt er mich in seine kräftige Arme. Schlingt diese um meinen Unterkörper und versinkt mit seinem Gesicht in meiner Halsbeule. "Bitte ich habe Angst.", flüstert er mir ins Ohr. Ich bin in Starre und merke gar nicht das ich meine Atmung angehalten habe.

Er umarmt mich weiterhin, einen immernoch wildfremden. Dennoch kann ich mich nicht beschweren und will ihm auch zeigen, er sei nicht alleine und das ich ihm gerne helfen möchte. Somit löse ich mich aus meiner Starre und lege meine Arme mit Vorsicht um den Roboter. Ich streichle leicht seinen Rücken auf um ab, um ihn einwenig zu beruhigen.

"Beruhigen Sie sich bitte. Ich weiß es ist nicht einfach, aber denken Sie daran, es wird wieder. Machen Sie sich keine Sorgen.", flüster ich zwischen dem Streicheln.

"Sie werden mich aber nicht töten oder?", fragt der Roboter mich flüsternd. "Nein. Und Sie mich?", frage ich ihn flüsternd zurück. Auf meine Frage merke ich wie der Unbekannte in meiner Halsbeule den Kopf schüttelt. Ich kann mir kein Lächeln verkneifen und atme nochmals tief aus.

_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_

26.01.2022

ERROR 613 || JIKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt