„Ich bin nicht perfekt. Und ich werde es auch nie sein. Das will ich aber auch gar nicht."
~Nila
„Wie echt sind wir eigentlich?"
Mit dieser Frage wand ich mich an Celine, die neben mir am Schultor stand. „Keine Ahnung,", antwortete sie nur und schaute wieder auf ihr Handy.
„Schau dir mal diese ganzen Menschen an. Viele sehen einfach gleich aus und bilden so eine Masse. Zwar hat jeder seine Eigenheiten, die sieht man aber heutzutage nicht. Zum Großteil liegt das leider auch an den Trends von heute. Fast jeder rennt ihnen hinterher, nur um dazuzugehören."
Ich ließ meinen Blick schweifen. Von überall her strömten Menschen. Keiner fiel mir besonders aus. Alle gleich. Wie vom selbem Hersteller gefertigt. Die Art namens Menschen.
Nur ein Mädchen bekam dann doch kurz meine Aufmerksamkeit.
„Schau dir mal die da drüben an. Wie sie nach Aufmerksamkeit bettelt. Sie ist einfach aufmerksamkeitsgeil. Oder wie man in der heutigen Welt sagen würde, sie ist ein Pick-Me-Girl. Ich finde das irgendwie traurig."
Celine schaute mich nur kurz an, dann das Mädchen.
„Du hast Recht. Aber so ist das in der heutigen Gesellschaft halt. Da kannst du auch nichts großartig ändern, mach einfach nicht das Selbe wie das Mädchen da, ok?"
Ich nickte bloß. Eher würde ich von einer Klippe springen, als mich auf solch ein Niveau zu begeben.
„Lass uns reingehen, wir haben gleich Physik." Ich folgte Celine, die sich schon auf den Weg zum Physikraum gemacht hatte. Meine Schritte hallten laut durchs Treppenhaus, als ich die Stufen nach oben ging. Sie waren, bis auf die Schritte von Celine, die einzigen Geräusche die ich vernahm. Sonst war es totenstill. Es kam mir leicht unheimlich vor.
Meine Laune war im Keller. Physik war nicht gerade so mein Lieblingsfach, davon ganz zu schweigen, dass ich die Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Wie ich es mit fast jeden Hausaufgaben tat. Egal, das änderte jetzt auch nichts mehr.
Wie sollte ich denn überhaupt Hausaufgaben schaffen, wenn ich fast keine Zeit hatte?
Die „Aufgaben der Familie", wie meine Eltern sie so schön nannten, waren wichtiger, zumindest für sie. Vom Prinzip her wäre ich dann aber meine eigene Familie, da ich die Einzige war, die diese Aufgaben übernehmen musste.
Mein großer Bruder Jordan hatte Basketballtraining, Spiele und so weiter und so weiter. Lilli war ständig bei irgendwelchen Freunden und Tyron übernahm sowieso nichts. Ganz zu schweigen von Youma. Die wurde nämlich fast ständig von mir gebabysittet.
Und an wem blieb der ganze Mist dann schließlich hängen? Natürlich an mir.
„Nila, du musst noch den Müll rausbringen, die Spülmaschine ausräumen, die Waschmaschine einräumen und Youma zu Bett bringen."
Sowas hörte ich mir tagtäglich an. Und diese Aufgaben fielen nicht gerade gering aus, bei einer siebenköpfigen Familie. Meine Eltern hatten so gut wie auch nie Zeit.
Was tat ich also nach der Schule? Irgendwelchen Haushaltsscheiß erledigen. Wenn ich Glück hatte, was selten passierte, hatte ich abends noch ein wenig Zeit für mich.
Manchmal war ich kurz davor gewesen Youma was ins Essen zu mischen, damit sie schneller einschlief. Die war nämlich so gut wie nachtaktiv und welche Schwester hat bitte Bock, zum 23. Mal an einem Abend, das gleiche Kinderbuch vorzulesen?
Das mit dem ins Essen mischen, hatte ich dann schlussendlich aber doch gelassen, wenn das rausgekommen wäre.
Ach, und zum Thema Noten. Meine Eltern erwarteten von mir nur Bestleistungen. Welche ich natürlich nicht liefern konnte.
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Origamivögel
Novela Juvenil"Wir Menschen sind wie ein Vogelschwarm. Wir fliegen nur falsch, um uns gegenseitig allen Windschatten zu geben, ohne einander können wir nicht fliegen. In unserem Schwarm musste ich vorne fliegen, ohne das mich jemand ablöste. Deswegen bin ich abge...