Das Leiden Odins ~ Hickstrid

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Nervös lief der Drachenreiter hin und her. Sein Metallfuß gab einen dumpfen Klang von sich, jedes Mal wenn er dieses beim Laufen auf dem Holzboden von Astrid Hütte benutzte. Er war zu besorgt um das mitfühlend Grenzen seines Nachtschattens zu registrieren. Er konzentrierte sich auf das unregelmäßige kitzeln, wenn Fischbein mit seinem Stift Notizen machte. Hin und wieder kam ein keuchen oder auch ein Husten von der Drachenreiterin, die er so sehr mochte. "Hicks... Lauf nicht dauernd hin und her." Keuchte sie leise. Besorgt sah er auf und betrachtete die kranke Wikingerin. Fischern trat etwas näher an das Hölzerne Bett und sog erschrocken die Luft ein. Er zog Hicks an Seite und betrachtete seinen guten Freund sorgenvoll. Normalerweise war Fischbein der optimistische Drachenreiter, doch jetzt war etwas anders. Er wirkte ernst und erschrocken.

"Hast du die Kratzer gesehen?" Fragte er den Reiter des Nachtschattens. "Sie sagt es wäre nichts." "Du kennst doch Astrid, das ist nicht 'Nichts'. Sie zeigt alle Symptome!" Er versuchte nicht darüber nachzudenken was das heißen sollte, für ihn, für sie, für alle Drachenreiter. Er versuchte, rational zu bleiben und nachzudenken, was sie jetzt tun könnten, um Astrid zu retten. "Mal angenommen es wäre wo, wie heilen wir sie?" Auch wenn er ruhig klang, er war innerlich aufgewühlt und panisch. "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur das sich die Krankheit rasch ausbreitet und die Betroffenen innerhalb von drei Monden zu sich holt!" "Ein Mond ist bereits um..." "Rotzbacke ist gerade auf dem Rückweg von Berg mit Gothis Aufzeichnungen. Ich hoffe die können uns weiterhelfen." In dem moment hörten sie den dumpfen Aufprall eines Riesenhaften Alptraums auf den Jolzboden vor Astrids Hütte. Dieser Vorsprung war als Start- und Landebahn für die Drachenreiter gedacht, falls sie schnell von ihrer Hütte aus starten mussten. Der junge Mann stieg von seinem Drachen und reichte Fischbein die Aufzeichnungen.

"Hey Astrid, wie fühlst du dich?" Die Sorge in seiner Stimme überraschte den Anführer der Drachenreiter. Manchmal dachte Hicks das Rotzbacke niemanden außer sich selbst liebte. Schuldgefühle ergriffen Hicks für diesen Gedanken und er schüttelte ihn schnell ab. "Mir geht's gut. Ich wünsche nur alle würden aufhören, sich Sorgen zu machen." Quälte sie heraus, ehe sie von einem weiteren Husten erfasst wurde. Hicks wandte sich an Fischbein. "Sie mal Fischbein, Gotha nennt ein Heilmittel! Eine grüne Lösung aus dem Speichel eines Büffelstacheldrachen!" Hoffnung keimt in ihm auf, doch als er Fischbeins ängstlichen Blick sah verschwand der funke auch wieder. "Was..." "Es ist nur leider so, dass es..." "...Keine Büffelstacheldrqchen mehr gibt. Sie wurden alle während des letzten Aufbruchs gejagt, bis sie ausgestorben sind." Beendete Astrid Fischbeins Satz, während sie sich mühsam aufsetzte.

"Wer weiß ob sie wirklich alle weg sind, wir werden..." Astrid kämpfte sich auf dir Beine. "Leute, ich hab doch gesagt mir geht's..." Ihr Kreislauf versagte und sie kippte zur Seite. Hicks rannte los um sie aufzufangen, damit sie sich am Holzboden nicht verletzte. "Astrid!" Keuchte er besorgt. "Gut..." beendete sie ihre Erklärung, die den anderen eigentlich die Sorgen ein wenig nehmen sollten, was allerdings nicht wirklich klappte, eher im Gegenteil. Er spürte wie sich ihr Körper verkrampft, als ein erneuter Hustkrampf sie erfasste. Sturmpfeil grunzte besorgt. Sie hatte ebenfalls unfassbar Sorge um ihre Reiterin und warscheinlich beste Freundin. Dieser Drache war für Astrid mehr als nur ein Haustier. So wie Ohnezahn für Hicks.

"Ich untersuche meine Drachenaugen Notizen, vielleicht finde ich ja was." Schlug Fischbein vor. "Ich helf dir!" Bot Rotzbacke an und so verschwanden die beiden aus Astrids Hütte in Richtung Clubhaus. Das grelle Licht der Morgensonne erhellte ihre Hütte und so bemerkte Hick, wie blass seine beste Freundin war. Er half ihr zurück aufs Bett. Sturmpfeil grunzte und lief zum Bett, nur um besorgt daneben eine angenehme Stelle zum ruhen zu finden. Wachsam betrachtete die Nadderdame ihre Reiterin. Der Reiter zog ihr sanft die Decke bis zu den Schultern. Seine Hand ruhte kurz auf ihrer Stirn, wodurch er bemerkte, dass sie extrem hohes Fieber hatte. Ohnezahn beobachtete aufmerksam jede noch so kleine Bewegung seines Freundes. Ein Blick zu seinem Drachen und er wusste, das der Nachtschatten sehr wohl wusste, in was für einer Situation sich sein Reiter befand.

Hicks seufzte und setzte sich neben sie aufs Bett. Ein Husten unterbrach die unangenehme Stille und der Körper der jungen Frau verkrampfte sich bei jedem noch so leisen Husten vor Anstrengung. Hicks warf seinem besten Freund einen Blick zu. "Ohnezahn? Kannst du etwas Wasser holen?" Er wollte Astrid ungern allein lassen, der Nachtschatten neigte den Kopf und rannte über die Stege in Richtung Hicks Hütte, um einen Eimer zu holen. Hicks strich Astrid ein paar Strähnen von der Stirn. "So endet es jetzt also..." brachte Astrid mühsam heraus. "Nein. Denk das nicht. Wir werden einen büffelstachel finden. Wir können dir helfen, du kennst doch Fischbein, er wird in seinen Unterlagen was finden!" Hicks jedoch zweifelte an seinen eigenen Worten. Diesmal fiel es ihm schwer, positiv zu denken. Er legte seine Hand auf die von Astrid. Sie war zu schwach um irgendwie zu reagieren. "Bitte, du darfst nicht gehen." Flüsterte er, so leise, das er hoffte sie könnte ihn nicht hören.

Astrid schloss die Augen. Ein unregelmäßiger Atem verriet, das sie in einen unruhigen Schlaf gefallen war. "Rrrrrr!" Brummte Ohnezahn zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. In seinem Mail hatte er einen Eimer kaltes Wasser. "Danke Ohnezahn." Der Reiter nahm seinem Drachen den Eimer aus dem Mund und begab sich auf die Suche nach einem Lappen. Ohnezahn riss sein Maul zu einem gähnen auf und gesellte sich zu Sturmpfeil, um dem besorgten Drachen Beistand zu leisten. Er kuschelte sich an Sturmpfeil und leckte ihr sanft über den Hals. Hicks konnte leider nicht die Fürsorge von seinem Drachen bewundern. Normalerweise würde er das sofort in ein Notizbuch aufschreiben oder Fischbein erzählen das Drachen Empathie für andere Drachen empfanden. Doch er sorgte sich um sie. Ja, um die Frau, in die er seit Jahren verliebt war. Der er das nie erzählt hatte. Und die nun drohte zu sterben.

Er tauchte das Tuch vorsichtig in kaltes Wasser und wischte ihr den schweiß von der Stirn. Er hoffte das würde ein wenig Abkühlung schaffen. Astrid zuckte schwach, doch das war ihre einzige Reaktion. Verzweifelt setzte er sich neben das Bett. Besorgt sah Ohnezahn auf, schnaubte Sturmofeil freundlich zu um sich dann zu seinem Reiter zu gesellen. Gedankenverloren streichelte er den Kopf seines Drachen. "Was wenn ich ihr nie sagen kann was ich empfinde? Was wenn sie von uns geht? Ich... ich bereue es ihr nicht früher gesagt zu haben. Verdammt, ich bin so... feige." Wütend ballte er eine Faust. Ohnezahn schnaubte ihm beruhigend zu. "Ich weiß Kumpel... nur jetzt ist es vielleicht zu spät. Sie wird vielleicht nie wissen das ich sie liebe. Nur weil ich mich nicht getraut hab." Er zog seine Beine zu sich und senkte den Kopf in seine Arme. Der sonst so starke und rational denkende Wikinger war am Ende. Er wusste nicht was er tun konnte.

Ohnezahn stieß ihn mitfühlend an. Hicks wischte sich schnell eine Träne weg, in der Hoffnung niemand würde es merken. Dan lächelte er seinem Drachen dankend zu und hievte sich auf die Beine. Er zog vorsichtig die Decke höher und befeuchtete das Tuch noch einmal. Sanft legte er es auf ihre Stirn. Mit seiner Hand strich er vorsichtig über ihre Wange. Dann beugte er sich zu ihr herunter und legte sanft seine Lippen auf ihre Wange. "Ich liebe dich  Astrid Hofferson." Flüsterte er und richtete sich auf, er wollte zum Clubhaus um zu sehen wie weit seine Freunde waren. Er pfiff Ohnezahn zu sich und verließ die Hütte von Astrid, ohne zu wissen ob sie ihn überhaupt gehört hatte.

*Soo ich wollte hier nochmal die Gelegenheit nutzen um mich Bei SabinaOehler für das tolle Cover zu bedanken! Schaut gerne bei ihr vorbei! Ich hoffe der Oneshot hat euch gefallen!*

Dragons Auf zu neuen Ufern ~ Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt