Leise rollte das Wasser über den weichen Sand des Ufers. Es erinnerte an ein leises flüstern, als würde das Wasser mit einem sprechen wollen, ein sehr beruhigendes Geräusch, das nur durch das laute schnarchen und Murmeln von den Drachen und Drachenreitern gestört wurde, die zusammen weiter weg vom Ufer schliefen. Der Vollmond strahlte hell auf das Ufer herab, so hell wie heute Nacht war der Mond selten zu sehen. Das Licht spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und auf den Gesichtern der beiden Drachenreiter, die noch wach waren. Der Reiter strich noch kurz über die Flanke seines Nachtschattens und zog sich auf die Beine. Er wollte den atemberaubenden, seltenen Anblick und all die neuen eindrücke auf sich wirken lassen. Er setzte sich zu der jungen Frau, die ebenfalls das Meer beobachtete. Einige Zeit herrschte Schweigen, jedoch kein unangenehmes Schweigen, sondern eher ein beruhigendes. Die kalte Abendluft blies dem Reiter durchs Gesicht und zerzauste seine Haare. Er atmete tief ein und genoss all das einfach bloß.
"Hicks du hattest recht. Es gibt noch so viel mehr hier draußen, und es ist... wunderschön." Brach Astrid letztendlich die Stille. "Dabei ist das erst der Anfang, Astrid. Wer weiß was wir noch alles entdecken." Ein Lächeln schlich über ihre Lippen. Astrid wandte ihren Blick wieder zum Mond. Hicks musterte sie, ihm fiel es schwer den Blick abzuwenden. Ihre hellblauen Augen und das Lächeln, das auf ihren Lippen lag. Ein knacken ließ ihn zusammenfahren. Er wandte sich dem Geräusch zu und stellte fest, daß es bloß Ohnezahn war, der im Schlaf seine Position änderte, und dabei einen Stock zerbrach, der neben ihm lag. Grinsend stieß Astrid ihm den Ellenbogen in die Rippen. "Der furchtlose Drachenreiter, der Angst vor einem Stock hat!" Lachte ihn die Reiterin aus. Der kalte Wind bließ durch ihre Haare und er konnte ihr nicht böse sein, auch wenn er wollen würde.
Er rollte gespielt genervt mit den Augen. "Ich hab mich nicht erschrocken. Ich hab aufgepasst, das ist ein Unterschied." Der Drachenreiter glaubte seinen eigenen Worten nicht und musste grinsen. "Ja, natürlich." Er zog sie zu sich und fing an sie zu kitzeln. Sie lachte und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, schaffte dies aber nicht. Sie schaffte es seine Hand zu greifen und ihn so zu stoppen. "Okay okay, du hast gewonnen!" Murmelte Hicks und hielt sich das schmerzende Handgelenk. Sie grinste und wandte sich wieder dem Meer zu. Wie sehr er das fliegen mit der Gruppe vermisst hatte. Er ließ noch einmal alle eindrücke des Tages auf sich wirken. Die Aufregung, das Gewicht des Drachenauges in seiner Hand, der stolz den er empfand als er mit der Gruppe eine Insel aussuchte. Selbst das Gefühl seines schmerzenden Hintern nach mehreren Stunden fliegen. Und vor allem das er und Astrid sich so nah waren wie schon lange nicht mehr. Er spürte ihren Arm an seiner Seite, hörte ihr leises atmen und erwischte sich dabei, wie er daran dachte was wohl passieren würde wenn er sie küsst.
Er probierte den Gedanken abzuschütteln, doch dieser war extrem hartnäckig. Er hoffte das sie nichts mitbekam, doch sie bemerkte seine Unruhe und Nervosität. "Alles in Ordnung?" Fragend schaute sie ihn an. "Nein. Ääh Ja, doch ja." Astrid schob sich näher an ihn. "Sei ehrlich, was ist los?" In ihrem Blick lag Sorge, was den jungen Reiter zum schmunzeln brachte. "Gar nichts ist los, wirklich. I...ich hab nur nachgedacht." Versuchte er sich aus der Situation zu retten. "Und worüber?" Sie blieb hartnäckig, eine der Eigenschaften die er an Astrid sonst bewunderte, nun aber machte diese ihn noch nervöser. "Astrid wir sind Freunde, oder?" "Richtig." Sie schien nicht ganz zu verstehen in welche Richtung er versuchte, das Gespräch zu lenken. "Und nicht mehr, oder?" Fragte er die Wikingerin vorsichtig. "Richtig." Er studierte die Art wie sie es betonte. Der Drachenreiter war sicher er hätte bedauern aus der Stimme gehört. Sie wandte sich wieder dem Mond zu.
Der kühle Wind fuhr ihr durch das Gesicht und durch die Haare. Nun war die Gelegenheit. Er war allein mit ihr, auf einer unbekannten Insel, die anderen Drachenreiter blendete er dabei aus. "Astrid?" Fragend wandte sie sich ihm zu. Er nahm all seinen Mut zusammen und näherte sich vorsichtig ihrem Gesicht. Wenige Zentimeter trennten ihn von der Frau, die er schon lange liebte, der er nie seine Liebe Gestand. Mit seiner Hand griff er vorsichtig ihre. Sie zog die Hand nicht zurück, eher im Gegenteil. Er konnte sich kaum darüber freuen, denn Astrid hatte genug und überbrückt das letzte Stück. Er erschrack kurz, als ihre weichen Lippen sich auf seine legten, doch dann schloss er die Augen und genoss das angenehme prickeln das seinen Körper erfasste.
Vorsichtig und sanft bewegte er seine Lippen, was sie ebenso gefühlvoll erwiederte. Er hätte in dem moment nicht glücklicher sein können. Sie lösten sich um Luft zu schnappen. Ihre Augen trafen sich. Er stellte fest das sich Astrids Wangen leicht rot gefärbt hatten, sanft fuhr er mit der Hand über ihre Wange. Nervös wandte sie den Blick ab. Er legte ihr den Arm über die Schulter und zog sie näher zu sich. Zu seiner Freude stellte er fest das sie fast sofort ihren Kopf auf seine Schulter bettete. So betrachteten sie beide noch das atemberaubende und romantische Naturspektakel, bis sie beide müde zusammen einschliefen.
*Soooo hier habt ihr einen kurzen Hickstrid Oneshot. Ich denke ihr seid bereits in etlichen Oneshot Büchern über diese Stelle gestolpert, und ich hoffe ich konnte euch das trotzdem ein wenig interessanter gestalten. Soll ich beim nächsten mal noch vor dem Oneshot schreiben um was es sich handelt? Also "Hickstrid" oder "Hicks und Ohnezahn" oder wollt ihr euch lieber überraschen lassen?*
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Dragons Auf zu neuen Ufern ~ Oneshots
Fiksi PenggemarHicks und die Drachenreiter haben Berk hinter sich gelassen, um herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Drachenauge auf sich hat und erleben dabei allerlei spannende Abenteuer! Begebt euch auf die Reise und findet heraus, was die Drachenreiter au...