Kapitel 9-In Gedanken

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Ich lag nun schon seit über einer Stunde in meinem weichen Himmelbett und starrte die Decke an.Ich ließ die Geschehnisse des heutigen Tages in meinem Kopf Revue passieren und dachte nach.So lange,dass mein Schädel allmählich das Brummen anfing.Jedenfalls kam es mir so vor.War Aurelien wirklich so ein Arschloch oder tat er bloß so?Ob Isabelle wohl für ihn schwärmte?Weshalb waren meine Eltern manchmal so verdammt egoistisch und verschwendet Callum überhaupt noch einen Gedanken an mich?Fragen über Fragen gingen mir durch den Kopf,doch dann hörte ich ein Klopfen an meiner Zimmertüre.Mama? Schwachsinn,Olivia. Ihnen war doch sowieso egal wie ich mich fühlte. Ich murmelte ein leises "Herein" und sah dabei zu wie sich der Türspalt ein wenig öffnete und Bobby,unser Butler,hereinspaziert kam. "Ach Bobby du bist es" Wer denn sonst? Halt die Klappe.Er trug ein Silbertablett mit meiner Lieblingstasse darauf mit sich und stellte es auf meinem Nachttisch ab. Zuversichtlich lächelnd sah er mich an."Heiße Schokolade mit extra vielen Marschmallows.Ich dachte das würde dich vielleicht ein wenig aufheitern,nachdem ich die Szene unten am Esstisch mitbekommen hatte"Bobby war der Beste!"Vielen Dank,Bobby!" Ich stand auf und drückte ihn kurz,bevor er mein Zimmer wieder verließ.Das war genau das was ich gerade brauchte!Eine heiße Tasse Schokolade.Du bist ein typisches Mädchen!Wenn meine Mum mitbekommen würde,dass ich das trinke würde sie ausflippen!"Oh Kindchen,diese Kalorien!" Bei dem Gedanken musste ich grinsen und nahm einen extra großen Schluck von der heißen Flüssigkeit.Yummy. Nachdem ich ausgetrunken und meine Hausaufgaben erledigt hatte,erlaubte ich mir einen kurzen Blick auf mein Handy.Nichts.Keine ungelesenen Nachrichten.Weder von Lilly,meiner besten Freundin. Noch von Callum. Sauber. Apropros Callum.Ob er wohl wusste,dass ich von seinem Seitensprung Bescheid weiß?Eigentlich wollte ich ihn anrufen,um ihm zu sagen,dass ich Alles wüsste und nun Schluss sei.Aber ich tat es nicht.Insgeheim hoffte ich auf ein Wunder.Vielleicht bemerkt er ja was für einen Fehler er begangen hatte und meldet sich von alleine bei mir? Die Gedanken an Callum machten mich noch verrückt,also beschloss ich,mir ein gutes Buch aus meinem Bücherregal und einen Cardigian zu schnappen,um es mir auf meiner Terasse gemütlich zu machen.Die frische Luft würde mir gut tun,aber es war erst Anfang Mai und das Wetter hier in Paris war teilweise noch windig,deshalb brauchte ich den Cardigian.Ich setzte mich hinaus auf die Terasse,wo noch immer mein Rosenstrauß stand.Ich las und las und der Tag verging plötzlich wie im Flug.Das liebte ich an Büchern.Sie hatten diese besondere Eigenschaft,einem für einen kurzen Zeitraum alle Sorgen und Probleme vergessen zu lassen.Man ist in einer komplett anderen Welt.In einer Welt,in der ich manchmal auch gerne leben würde.Als es allmählich spät wurde,ging ich ins Badezimmer um mich abzuschminken und mir meine Zähne zu putzen.Ich öffnete meinen Dutt und versuchte meine langen,hellbraunen Wellen zu kämmen,um sie dann wieder zu einem Zopf zusammenzubinden.Außerdem schlüpfte ich in meinen Satin Pyjama und blickte dann auf die Uhr.20:58 Uhr.Fein. Ich nahm mir ausnahmsweise einmal vor schon früher schlafen zu gehen. Da ich heute Morgen verschlafen hatte,musste ich das tun.Mir blieb keine andere Wahl,es sei denn ich wollte Morgen früh wie ein Zombie aussehen und deshalb wieder einmal zwei Stunden zu spät zur Schule erscheinen.Ich glaube Monsieur Dupont würde mich umbringen.Und was sollte Aurelien nur denken wenn er mich so sah?Deshalb legte ich mich in mein Bett,zog mir meine Schlafbrille über und entglitt langsam aber sicher in das Land der Träume.

Chaos in Paris-French boys do it betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt