Clowni nahm Sterwin und seine Freunde in seinem Clownsauto mit. Neben Shlomo und Kasper hatte sich auch Holger bereiterklärt, die Captains zu begleiten. Ihre Reise ging quer durch die Linken Berge in den Norden des Landes, vorbei am autonomen Gebiet der schaurigen Berge. Der Elfenbeinturm, welcher der Regierungssitz der Linken Berge war, lag hoch auf einem Berg, der mit dem Auto nicht zu erreichen war. »Musstest du jedes Mal zu Fuß den Berg hinunter, wenn du den Turm verlassen wolltest?«, fragte Chip an Sterwin gewandt. »Nein Digga, was redest du? Ich wurde natürlich auf einer Sänfte rauf und runter getragen.« »Wir sollen den ganzen Weg zu Fuß gehen?«, fragte Kasper schockiert. Inzwischen trug er eine blonde Perücke und bestand darauf, nur noch als Karla angesprochen zu werden. »Du bist so eine Pussy geworden, seit du die Bratwurst gegessen hast!«, meckerte Shlomo und stieg aus dem Auto. Der Weg zum Elfenbeinturm war lang und beschwerlich, doch die Freunde hielten zusammen. Ihre einzigen Vorräte waren Bratwurst und Don Papa Rum, was den Aufstieg zusätzlich erschwerte. Sie mussten auf ihrem Weg mehrmals eine Pause einlegen, da Sterwin beinahe an seinem Raucherhusten erstickte. Auf halbem Weg begann es zu regnen und aus der Ferne konnte Shlomo eine Frau erkennen, deren Gesicht hinter dichtem blonden Haar verborgen war. »Steht die da einfach im Regen, Digga.«, flüsterte Sterwin außer Atem. »Vielleicht kann sie uns den Weg weisen!«, freute sich Kasper und lief voraus, um die Frau anzusprechen. »Werte Dame, können Sie uns sagen, ob wir auf dem richtigen Weg zum Elfenbeinturm sind?« »Mit heterosexuellen weißen Einhörnern, die nur vorgeben an einer Diskussion interessiert zu sein, rede ich nicht.«, sprach die Frau mit monotoner Stimme. Sie lüftete ihr Haar und entblößte ein Paar kalte, blaue Augen. »Lasst mich in Ruhe, ihr Rechten Hetzer.« »Entschuldigung junge Dame!«, rief Kasper empört. »Ich bin Karla, ein atemberaubendes, wunderschönes Transeinhorn und habe Ihnen lediglich eine Frage gestellt.« Kasper sah der Frau angriffslustig in die Augen. »Kasper, nicht!«, rief Chip ihm alarmiert zu. »Für dich immer noch Karla!«, schrie Kasper zurück, bevor er zu Stein wurde. »Fuck!«, rief Shlomo und starrte seinen Freund erschrocken an. »Das ist Madame Rosetti.«, erklärte Chip. »Jeder, der ihr in die seelenlosen, blauen Augen schaut, erstarrt zu Stein!« »Scheiße, schnell weg hier!« »Da laufen sie, die Männer.« Madame Rosetti sah den Freunden mit starrem Blick hinterher. »Nur ein Blick von einer starken, unabhängigen Frau und nichts bleibt übrig von ihrer toxischen Männlichkeit.« »Können wir Kasper noch retten?«, fragte Shlomo Chip, während sie sich nebeneinander einen Hang hinauf hievten. »Nur, wenn wir Maite Lobo ausschalten.«, erklärte der Kapitän. »Und das am besten früher als später. Beeilt euch, Jungs!«
Stunden später, als die Freunde bereits am Ende ihrer Kräfte waren, konnten sie den Elfenbeinturm an der Spitze des Berges erkennen. »Bald haben wir's geschafft, Leute!« Auf Clownis verschwitztem Gesicht breitete sich ein strahlendes Lächeln aus. »Bald treffen wir unsere glorreiche Alleinherrscherin Maite!« »Noch eine letzte, gemeinsame Kraftanstrengung Leute!«, rief Shlomo außer Atem. »Wir lassen dich nicht im Stich, Kasper.« Einen letzten steilen Hang mussten sie hinauf klettern, bevor sie den Turm erreichen konnten. Clowni kletterte voller Vorfreude voraus und half anschließend Krys über den Berg, der direkt hinter ihm war. Die Freunde halfen sich gegenseitig, sie warteten sogar auf Sterwin, der aufgrund von fehlender Kondition und seiner Raucherlunge einige Meter zurücklag. »Jetzt geht es nur noch gerade aus.«, erklärte Chip. »Sehr ihr den weg, der links abzweigt? Der führt uns direkt zum Eingang.« »Und wie kommen wir bitte in den Turm?«, fragte Holger skeptisch. »Shlomo wird schon eine Lösung finden.« Krys lächelte dem Pudel zuversichtlich zu. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Elfenbeinturm. Schon von weitem war jedoch zuerkennen, dass der Eingang von einer Horde Frauen bewacht wurde, einige von ihnen begannen zu fauchen, als die Männer näher traten. »Was soll das denn jetzt?«, fragte Krys verwirrt. Eine der Frauen, die ein grünes Kleid und schulterlanges, schwarzes Haar trug, kam auf die Männer zu. »Ihr wollt zu unserer hochgeachteten Führerin Maite Lobo?«, fragte sie und verzog den Mund zu einem Lächeln. »Wollten Sie nicht die Führerin der Linken Berge werden?«, fragte Holger belustigt. »Und sind dann aus dem Rennen geflogen, weil Sie Ihren Abschluss von der Tarek Tesfu Universität gefälscht haben?« »Ich habe nie etwas gefälscht.«, behauptete die Frau. »Ich habe mich lediglich von anderen Abschlüssen inspirieren lassen. Also, was wollt ihr hier?« »Wir wollen zu Maite Lobo!«, erklärte Clowni und hupte erfreut. »Wir haben sogar Bratwürste und Don Papa Rum dabei!« »Wer in den Elfenbeinturm möchte, der muss erst an uns vorbei!« Die Frau breitete lächelnd ihre Arme aus. »Einer von euch muss sich den 51 Frauen stellen, die den Regierungssitz bewachen. 51 gegen 1, wer erklärt sich bereit?« »Alter, wir sollen 51 Frauen umboxen!« Krys schüttelte verzweifelt den Kopf. »Wir sind am Ende unserer Kräfte, wer soll denn bitte 51 Frauen umboxen?« Für einen Moment war es still vor dem Turm, dann trat Holger vor die Frauen und riss sich seine Perücke vom Kopf. »Hat hier jemand was von Frauen umboxen gesagt?« Ein siegessicheres Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Hol... ich meine Helga, traust du dir das zu?«, fragte Krys verunsichert. Holger brach in schallendes Lachen aus. »Als ob ich tatsächlich Helga genannt werden will!« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mich natürlich nur als Frau identifiziert, damit ich bei den Mullen schlafen darf. Also meine Damen, lasst das Umboxen beginnen!« Holger riss sich sein Hemd vom Oberkörper, entblößte dabei seine stählernen Bauchmuskeln und stürzte sich auf die 51 Frauen, die kreischend auf ihn zukamen. Seine Freunde sahen mit offenen Mündern zu, wie er eine nach der anderen umboxte, bis sie alle bewusstlos auf der Erde lagen. Holger verschränkte stolz die Arme, als er aufrecht vor dem Eingang stand, umgeben von 51 regungslosen, umgeboxten Frauen. Sterwin nickte erstaunt. »Holger hat 51 Frauen umboxen... getan.« »Holger, du bist der Hammer!«, rief Krys begeistert. »Transfrauen sind Heldinnen!«, rief Clowni und hupte erfreut. Mit einem lauten Knarren öffnete sich das Tor zum Elfenbeinturm. »Ach, keine Ursache!« Holger zuckte die Schultern. »Auf geht's zu Maite Lobo!«
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Shlomo und Kasper auf hoher See
FanfictionShlomo und Kasper begleiten zwei wütende Kapitäne in die Linken Berge, um ihren besten Freund aus den Fängen der Bratwurst zu retten.