Kink & Kink-Shaming

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Was bedeutet Kink oder kinky?

Das Wort Kink stammt aus dem Englischen und bedeutet dort so viel wie ‚sexuelle Abartigkeit‘. Da abartig allerdings assoziiert das BDSM etwas Falsches ist, hat man sich darauf geeinigt, dass Kink als andersartig definiert wird. Ins Deutsche übersetzt heißt Kink Krümmung oder Knick, wenn man es ganz genau nimmt auch Knoten. Es leitet sich von der ‚normalen Sexualität‘ des Durchschnitts ab, welche als grade Linie gilt. Das Wort Kink ersetzte umgangssprachlich den medizinischen Begriff der Paraphilie (Störung der Sexualpräferenz).
Innerhalb der BDSM Szene ist kinky das Gegenteil von Vanilla.
Ab wann etwas kinky oder doch noch vanilla ist, lässt sich nicht genau sagen, denn jeder hat eine andere Definition von ‚normal‘. Für manche ist es schon kinky, wenn Rollenspiele stattfinden oder wenn man gerne in den Swingerclub geht und dort seine sexuelle Lust befriedigt.
Für andere ist es erst kinky, wenn es um SM Praktiken, Kaviar, Natursekt oder dem Machtgefälle geht.
Wirklich jeder definiert kinky sein anders, denn für jeden ist die Abweichung des ‚normalen sexual Verhalten‘ eine andere.

Was bedeutet Kink-Shaming?

Kink-Shaming ist die Abwertung einer Person, wegen seiner sexuellen Vorlieben/ Neigungen.
Die Person wird ausgegrenzt, ausgelacht, als schlechter Mensch abgestempelt, weil diese bspw. bei Latex sexuell erregt wird. Die Vorliebe wird als krank oder ekelhaft betitelt.
Dieses abwertende Verhalten findet nicht nur von Vanillas aus statt, häufig werden auch innerhalb der BDSM Szene gewisse Praktiken oder die Art wie man sein BDSM lebt abgewertet oder als falsch/ krank oder ekelhaft betitelt. Kink-Shaming greift die Psyche an und vermittelt, dass die sexuellen Vorlieben falsch sind, sie nicht der Norm entsprechen. Es kann dazu führen, dass Betroffene nicht mehr über ihre Wünsche und Vorlieben offen sprechen können, aus Angst verurteilt zu werden. Gerade bei Anfängern führt dies dazu, dass sie sich für ihre Neigung schämen, sich verstellen und sich nicht mehr trauen, ihre Vorlieben kennenzulernen.
Jeder kann von Kink-Shaming betroffen sein und jeder kann es betreiben. Sich über Menschen lustig zu machen, die auf Erniedrigung stehen, es als krank zu bezeichnen, wenn jemand Sadist ist oder es als ekelhaft betitelt, wenn jemand Analsex mag, ist Kink-Shaming. Ja, sogar in den tollen Dokumentationen oder Youtube Podcast kann Kink-Shaming stattfinden, sobald abwertend darüber berichtet wird.
Es ist nicht schlimm, wenn man mit gewissen Praktiken und Vorlieben von anderen nichts anfangen kann, doch anstatt darüber zu urteilen sollte man bei den Leuten nachfragen, die es praktizieren, um es eventuell zu verstehen. Niemand zwingt einen alles zu mögen, sonst wären wir keine Individuen, aber Akzeptanz kann man von jedem erwarten.

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