CHAPTER 4

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Als ich am nächsten Tag aufwache, habe ich kurzzeitig Schwierigkeiten einzuordnen, wo ich mich gerade befinde.

Bei Alessandro. In seinem Haus. Seinem Gästezimmer. Direkt neben seinem Schlafzimmer.

Meine Gedanken schießen zu dem, was letzte Nacht passiert ist.

Ich weiß noch nicht so recht, was ich von dem Ganzen halten soll, und was das für Alessandro und mich bedeutet.

Einerseits glaube ich nicht, dass ich einfach vergessen kann, was geschehen ist, andererseits ist er noch immer mein Boss, und mir mehr oder weniger fremd.

Ich grüble noch eine Weile, während ich mich in dem weichen Daunenbett hin und her wälze, bevor ich entscheide, mich auf die Suche nach etwas Essbarem zu machen.

Ich werfe die Klamotten über, die man für mich  rausgelegt hat.

Eine lockere Hose und ein graues Shirt, das mir deutlich zu groß ist, sodass ich es mit einem Knoten kürze.

Dann mache ich mich auf dem Weg zum Speisesaal.

Zu meiner Überraschung befindet sich an meinem Platz bereits ein Gedeck, und es stehen Eier, Früchte, Pancakes, sowie aufgeschnittene Wurst, Käse und Brötchen bereit.

Da ich niemanden erblicken kann, bediene ich mich großzügig selbst daran.

Es schmeckt köstlich, wie alles in diesem Haus, aber ich werde zunehmend nervös und erwische mich dabei, wie ich die ganze Zeit erwarte, Alessandro gleich durch eine der Türen kommen zu sehen.

Aber das tut er nicht.

Ich beende mein Frühstück, ohne jemand anderem als dem Dienstmädchen zu begegnen, die meinen leeren Teller abräumt.

Da ich keine andere Beschäftigung habe, beschließe ich, mir das Haus genauer anzusehen.

Ich streife durch verschiedene Flure und komme an unendlich vielen Türen vorbei, von denen ich ein paar öffne und hineinschiele.

Ich finde ein weiteres Schlafzimmer, zwei Räume mit gemütlichen Sofas und Sesseln, außerdem großen Tischen und Regalen, ein riesiges Bad mit Regendusche und einer überdimensional großen Wanne, und - mein Herz macht einen Sprung - eine Bibliothek!

Ich kann es kaum glauben, gibt es irgendwas, woran in diesem Haus nicht gedacht wurde?

Mir stellt sich allmählich die Frage, was Alessandro eigentlich noch macht.

Ich meine- das Fitnessstudio ist sicherlich profitabel, aber so profitabel, dass er sich einen derartigen Lifestyle leisten kann?

Ein riesiges Haus und mehrere Bedienstete, außerdem ein schickes Auto und eine teure Inneneinrichtung..

Ich schlüpfe in den Raum und lasse die Tür hinter mir angelehnt.

Ehrfürchtig gehe ich an den gefüllten Regalen vorbei und überfliege die Titel. Einige meiner Lieblingswerke, und viele, die ich noch nicht kenne, mich aber umso neugieriger machen.

Ich ziehe eines hervor und lümmle mich auf einen der großen Sessel, die im Raum platziert wurden.

Ich beginne zu lesen und verliere die Zeit aus den Augen.

Gerade, als ich mich über dem Sessel ausstrecken will, schiebt sich ein Kopf mit dunklen Locken durch die Tür. 

Mein Herz setzt einen Moment aus, während er die Tür hinter sich schließt und mit gemächlichen Schritten auf mich zukommt, um nur ein paar Meter vor mir stehen zu bleiben.

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