~Sixteen~

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Harry konnte sich die nächsten Tage nicht beklagen, ihm ging es nicht super gut aber auch nicht richtig schlecht, er lebte einfach so vor sich hin.

Nur vermisste er Louis Gesellschaft.

Er hatte sich viele Gedanken über seine Erziehungsmethoden gemacht und aber auch über Ereignisse, die Maya so betroffen hatten, aber sie nicht mit ihm darüber gesprochen hatte. 

Der Grünäugige war eigentlich immer für sie da gewesen, hatte sie nicht zu sehr eingeschränkt aber ihr auch nicht zu viele Freiheiten gelassen. Er war mit seinem Latein am Ende.

Warum ? Warum ?

Jemand unterbrach ihn, dabei zu sein in Selbstmitleid zu versinken, in der er an der Tür klingelte.

Und es machte ihn fast rasend, dieses schrille Geräusch in seinen Ohren hören zu müssen. Fast Wutschnaubend riss er die Tür auf..

Prustend hielt Louis sie den Bauch "Wie guckst du denn ?"

"Sehr. Lustig." erwiderte Harry monoton.

"Hi, erstmal" Schmunzelte der Mann vor ihm und schlang kurzerhand seine schlanken Arme um den Lockenkopf und ließ ihn danach wieder los.

Harry konnte in der kurzen Zeit nicht reagieren und starrte sein Gegenüber perplex an. "Komm, so schlimm war's jetzt auch wieder nicht !" Boxte Louis ihm in die Seite. Da hatte er recht.

Grinsend traten die Beiden hintereinander ins Haus "Ich dachte ich bring' mal ein paar Familienalben mit... Wegen letztem Mal.." Der Gedanke an Fotos eines Baby Louis ließ Harry Herz höher schlagen lassen "Oke."

Als sich beide niedergelassen hatten, hatte Louis auch schon ein besagtes Album aus der mitgebrachten Tasche gefischt, und schon begann die Zeitreise.

Harry liebte Kinder. Harry liebte Kinder über alles und mit ganzem Herzen, aber das was er fühlte als er den Mann neben ihm als kleinen blauäugigen Junge sah, war anders. Das Gefühl war unbeschreiblich. Sein Herz aber klopfte dabei laut und deutlich gegen seinen Brustkorb.

Nach und nach wuchs die Familie auf den Bildern, zwar wusste Harry nicht wie Louis verstorbene Schwester aussah, aber er konnte es aus Louis Blicken herauslesen. Er blickte traurig, ja fast wehmütig auf ein Mädchen mit grünen Augen. Der Anblick brannte sich für immer in Harrys Herz.

Schmerz, einfach nur Schmerz erkannte er nun in den trüben blauen Augen, die ihm sonst immer so klar vorkamen.

Er wollte ihm helfen, er hatte Mitleid, jedoch wusste er weder wie noch mit was.

"Sie ist hübsch." Lächelnd schielte er vorsichtig zu Louis, der sich gerade etwas aus dem Augenwinkel strich.

"War. Sie war hübsch."

Seine Stimme brach und er wendete sich betraten ab. Unfähig zu handeln saß Harry dort, er wollte ihn umarmen.

"Lou ?"

Lou reagierte und guckte ihn aus geröteten, tränenverschmierten Augen an. Und dann schob Harry ihn gegen seine Brust und strich ihm über den Rücken. Er tat ihm so leid und er selbst heulte ihm die Ohren voll, obwohl Maya noch lebte. 

Noch.


Da Harry schon immer jemand war, der weinte wenn andere dies taten, tränten ihm auch jetzt die Augen. Warum war Louis Leben so verlaufen ? Warum lief sein Leben gerade jetzt so drunter und drüber ?

Maya würde jetzt sowas sagen wie: "Alles hat seinen Sinn." oder "Nach jedem Tunnel kommt ein Licht." Aber Harry war nie so positiv gewesen, noch nie.

Er war Pessimist, ging immer vom schlimmsten aus und sah immer nur die Nachteile und die negativen Dinge. Maya war genau das Gegenteil, immer fröhlich, lustig und immer einen passenden Spruch auf den Lippen. Es war als hätte jemand ein bunten Farbeimer auf eine schwarze Wand geworfen, mit dem Moment in dem Maya zu ihm kam. Salopp ausgedrückt.

Also saßen die zwei erwachsenen Männer, die mit beiden Beinen im Leben standen, dort und weinten, klammerten sich an den jeweils anderen als wäre das das letzte bisschen, das sie über Wasser halten könnte.

Es war ein trauriger Anblick, aber kein Außenstehender konnte fühlen, durch was die Beiden gerade gingen.




jooooo

<3

Habt ihr ein Verbesserungsvorschlag ?

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